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Übersichtsarbeit

HIV-Diagnostik in der Schweiz und ärztlicher Abklärungsgang von HIV-Infizierten

Published Online:https://doi.org/10.1024/0040-5930/a000537

„HIV-positiv“ ist auch heute noch eine belastende Diagnose. Falsch positive wie falsch negative HIV-Test-Resultate herauszugeben, muss unbedingt vermieden werden. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat ein HIV-Testkonzept entworfen, das dieser Anforderung gerecht wird und darüber hinaus das Virus im betroffenen Patienten detailliert für eine optimale medizinische Betreuung charakterisiert. Das Testkonzept fordert hierzu die Beantwortung der folgenden vier Fragen: 1. Ist die getestete Person tatsächlich HIV-infiziert? 2. Handelt es sich um eine Infektion mit HIV-1 oder HIV-2, und im Falle von HIV-1, um welche Virusgruppe, M oder O? Sind Resistenzen gegenüber den antiretroviralen Medikamenten vorhanden? 3. Wie hoch ist die Viruslast? 4. Wie hoch ist der Anteil frischer HIV-Infektionen an den neu gemeldeten Fällen? In diesem Artikel werden wir das Testkonzept besprechen. Abschliessend werden wir in einer kurzen Übersicht darlegen, was der Arzt bei einer Erst- und Folgekonsultation bei einem HIV-infizierten Patienten abklären sollte.

The diagnosis “HIV infection” has severe consequences. False positive or false negative HIV results must be avoided. The Swiss Federal Office of Public Health generated a concept for HIV testing which also includes the characterization of HIV for optimal medical care of the HIV-infected patient. This concept requests that the following four questions are answered: 1. Is the patient indeed HIV-infected? 2. Is it HIV-1 or HIV-2, and if the patient is tested positive for HIV-1, what group, M or O? Are drug resistances present? 3. What is the HIV copy number in the blood? 4. What is the percentage of recent HIV-infections (< 12 months) among all tested positive test results? We also present a short summary how to approach the HIV-infected patient at the initial and subsequent visits.