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Aus der Praxis

Heimweh von Kindern und Jugendlichen während des Spitalaufenthalts – ein Pflegekonzept

Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302/a000263

Heimweh ist in der Pflege und Betreuung von kranken Kindern und Jugendlichen ein häufiges Thema. Der Verlauf von Heimweh ist unterschiedlich und individuell. Heimweh kann sich in körperlichen oder psychischen Symptomen sowie Verhaltensauffälligkeiten äußern. Ausgehend von einer systematischen Literatursuche und -analyse wurde mit 18 Pflegefachfrauen das Phänomen Heimweh bei Kindern und Jugendlichen während eines Spitalaufenthalts näher betrachtet. Die teilnehmenden Pflegefachfrauen wiesen die Zusatzausbildungen Höfa 1 oder einen Bachelorabschluss (FH) aus. Es handelt sich um ein Praxisentwicklungsprojekt am Kinderspital Zürich. Die Konzeptbeschreibung folgt einem Raster und beinhaltet eine Bezeichnung des Konzepts sowie mögliche Ursachen, gefolgt von Erleben und Erscheinungsformen. Anschließend werden Interventionen und Konsequenzen für die Pflege dargestellt. Die Resultate zeigten, dass bei Heimweh der Ungewissheit sowie dem Kontroll- und Autonomieverlust, der Angst und dem Schmerz, welche allgemein wie spezifisch an die Krankheit oder Behandlung gebunden sind, entgegenzuwirken ist. Des Weiteren gilt es, anamnestisch Trennungserfahrungen, Ressourcen und das Entwicklungsalter einzuschätzen. Das Erkennen und Diagnostizieren von Heimweh ist komplex und erfordert neben Erfahrungswissen und guter Patienten- und Familienkenntnis auch Wissen über die vielfältigen Verhaltens- und Erscheinungsformen des Phänomens.