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Published Online:https://doi.org/10.1026/0049-8637.41.2.96

Zusammenfassung. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Optimierung und Validierung eines neu konstruierten Maßes deklarativer Metakognition. Gemessen wird das Wissen von Schülerinnen und Schülern über die Nützlichkeit und Adäquatheit von Strategien in Bezug auf konkrete Lese- und Verstehensanforderungen. In Teilstudie I geht es um die Frage der Inhaltsvalidität des Strategie-Wissensindikators. Hierzu wird analysiert, ob die theoretisch abgeleiteten Kriterien für die Diagnose des Strategiewissens beim Textverstehen von Leseexperten aus verschiedenen Ländern als gültig angesehen werden. Insgesamt wurden 68 Expertinnen und Experten aus 46 Ländern befragt. Die Studie verdeutlicht, dass für einen Großteil der Vergleiche einzelner Strategien hohe Übereinstimmung besteht und ein auf Basis hoher Übereinstimmung gebildetes und effizientes, d.h., in fünf Minuten erfassbares, Maß einen validen und hinreichend reliablen Indikator für textverstehensbezogenes Strategiewissen von Fünfzehnjährigen darstellt. In Teilstudie II wird geprüft, ob dieser Wissensindikator erwartungsgemäß hoch mit der Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern korreliert und zudem die erwarteten Unterschiede in Abhängigkeit von Kompetenzniveau (Schulform) und Geschlecht zeigt. Die Ergebnisse einer Stichprobe von 174 Schülerinnen und Schüler neunter Klassen (Hauptschulen und Gymnasien) bestätigen diese Annahmen. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der Literatur zur Entwicklung und Messung von Lernstrategien diskutiert.


Assessing knowledge about reading strategies

Abstract. This paper describes the development and evaluation of an instrument assessing declarative metacognitive knowledge. In particular, this instrument deals with students’ knowledge about the utility and adequacy of reading and text comprehension strategies. Two different studies were carried out to evaluate the criteria used for judging the appropriateness of metacognitive knowledge, and to assess the relationship between metacognitive knowledge as assessed by this instrument and reading comprehension. Study I focused on content validity aspects of the instrument, as indicated by interrater agreement among international reading experts. Subsequently, the new metacognition instrument was used in Study II to assess the relationship between knowledge about strategies for text comprehension and reading literacy as well as differences between boys and girls as well as students from higher and lower academic track in a sample of 174 secondary school students from grade 9. As to Study I, the findings indicated sufficient validity of the metacognition instrument, that is, sufficient interrater agreement for most strategies. Moreover, Study II revealed significant and moderately high associations between metacognitive knowledge and text comprehension and higher degrees of metacognitive knowledge for the subgroups of students from the higher educational track.

Literatur