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Übersichtsarbeit

Mikroalbuminurie – ein neuer Marker für kardiovaskuläres Risiko?

Published Online:https://doi.org/10.1024/0040-5930.63.9.565

Mikroalbuminurie ist ein bekannter Risikofaktor für das Auftreten von Nierenerkrankungen, insbesondere bei Diabetikern. Die letzten Jahre waren gekennzeichnet von einer Fülle von Studien, welche den prädiktiven Wert der Mikroalbuminurie für die Mortalität bei kardiovaskulären Erkrankungen belegen. Dabei scheint Albuminurie von der subklinischen bis zur klinisch relevanten Proteinurie eng mit einer kontinuierlichen Risikozunahme assoziiert zu sein. Dieser Zusammenhang gilt unabhängig von «klassischen» kardiovaskulären Risikofaktoren, wie Bluthochdruck, Hyperlipidämie und Rauchen. Betroffen sind nicht nur bekannte Risikopopulationen, wie Diabetiker oder niereninsuffiziente Patienten, sondern auch Hypertoniker und die Allgemeinbevölkerung. Neue antihypertensive Interventionsstrategien mit Angiotensin-Converting-Enzym-Inhibitoren und Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten haben in Studien nicht nur renoprotektive sondern auch kardioprotektive Effekte gezeigt. Dabei scheint ein pathophysiologischer Zusammenhang zwischen der Verminderung der Albuminurie (auf bis zu 40%) und der effektiven Riskoreduktion der kardiovaskulären Mortalität unabhängig von der Blutdruckkontrolle zu bestehen. Offen bleibt derzeit die Frage nach dem niedrigsten «adäquaten» Zielwert der Albuminurie, der therapeutisch in der Praxis angestrebt werden sollte.

Microalbuminuria is an established risk factor for renal disease, especially in the diabetic population. Recent studies have shown that microalbuminuria has also a highly relevant predictive value for cardiovascular morbidity and mortality. From normal to overt proteinuria levels, albuminuria shows a continuous marked increase in cardiovascular risk. This association is independent of other "classical" cardiovascular risk factors such as hypertension, hyperlipidemia or smoking. Furthermore it has a predictive value not only for patients with diabetic or renal disease, but also for hypertensive individuals or the general population. Angiotensin-converting enzyme inhibitors and angiotensin receptor blockers have been shown to display not only reno - but also cardioprotective effects. Their unique ability to lower albuminuria by 40% is related to a significant risk reduction in cardiovascular mortality. New clinical trials are needed to define "normal" albuminuria levels and how low we should go.