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Übersichtsarbeit

Nützt die Tabak-Rezidiv-Prävention etwas?

Published Online:https://doi.org/10.1024/0040-5930/a000076

Aktuell gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten zur Tabakentwöhnung – dennoch erleiden viele Raucher, die ursprünglich erfolgreich mit dem Rauchen aufgehört haben, einen Rückfall. Diese Übersicht diskutiert Interventionen, welche in Studien zur Tabak-Rezidivprävention eingesetzt wurden. In den meisten Studien und in einer Meta-Analyse fand sich für die entsprechende Fragestellung weder ein adäquates Studiendesign, noch eine genügend große Teilnehmerzahl, um signifikante Unterschiede erfassen zu können. Randomisierte Studien mit psychologischen Interventionen in selektionierten (Hospitalisation, Militärdienst, Schwangerschaft) und unselektionierten Rauchergruppen zeigten keinen Nutzen – unabhängig, ob aktive oder bereits abstinente Raucher eingeschlossen wurden. Dies war insbesondere bei den weit verbreiteten und beliebten verhaltenstherapeutischen Interventionsstudien der Fall, welche beabsichtigen, die Fähigkeit im Umgang mit riskanten Situationen zu verbessern. In pharmakologischen Interventionsstudien zeigte eine präventive Behandlung mit Nikotinersatzpräparaten oder Bupropion (Zyban®) keine signifikanten Vorteile; hingegen reduzierte in einer Studie die prolongierte Therapie mit Vareniclin (Champix®) die Rückfallquote signifikant. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keine genügende Evidenz, um eine systematische Tabak-Rezidivprävention mit verhaltenstherapeutischen Strategien oder pharmakologischen Interventionen (Nikotinersatzpräparate, Bupropion (Zyban®)) zu empfehlen. Hingegen könnte eine prolongierte Behandlung mit (Champix®) die Rückfallrate günstig beeinflussen. Gut konzipierte und genügend große Studien sind notwendig, um den Stellenwert alternativer psychologischer und pharmakologischer Interventionen zur Rezidivprophylaxe, als Einzel- oder Kombinationstherapie, zu definieren.

Though different treatment modalities currently exist for tobacco cessation, many smokers still relapse following an initially successful quitting attempt. We herein provide a selected overview of tobacco relapse prevention strategies evaluated in different trials and in a recent meta-analysis. Most studies were characterised by an inadequate study design and insufficient numbers of participants. Randomised studies, both in selected (hospitalisation, pregnancy, military conscripts) and in unselected smoker groups showed no advantage of psychological interventions, mainly behavioural skills-based approaches. This was independent of whether smokers had been enrolled prior or after quitting tobacco. Pharmacological trials identified no benefit of preventive interventions with nicotine replacement treatments or Bupropion, but one study with prolonged Varenicline treatment significantly reduced the rate of relapse. Currently there is insufficient evidence to recommend systematic preventive relapse treatment for tobacco addiction with psychological or pharmacological interventions. Extended treatment with Varenicline may reduce relapse rates following tobacco cessation. Further meticulously designed and appropriately powered trials will be necessary to clarify the role of alternative psychological and pharmacological strategies for the prevention of relapse after tobacco cessation.