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Übersichtsarbeit

Fahreignung bei Tagesschläfrigkeit

Published Online:https://doi.org/10.1024/0040-5930/a000160

In einer Normalbevölkerung klagen 5-10% über Tagesschläfrigkeit. Die Folgen sind Leistungsminderung und Unfälle am Arbeitsplatz und im Straßenverkehr mit weit reichenden Konsequenzen für den Betroffenen und für die Gesellschaft. Gemäß den statistischen Angaben der Behörde sollen in der Schweiz lediglich 2-3% aller Verkehrsunfälle durch Einschlafen am Steuer verursacht werden, was in krassem Gegensatz steht zu dem 10-20% Anteil welcher in wissenschaftlichen Erhebungen resultierte. Entsprechend bescheiden sind die Gegenmaßnahmen und die Abklärungen bei fehlbaren Fahrzeuglenkern. Die häufigste Ursache des Sekundenschlafes ist vermutlich das beruflich oder sozial bedingte Schlafmanko. Der behandelnde Arzt muss aber auch sedierende Medikamente und diverse Krankheiten in Betracht ziehen. Die Risikofaktoren und auch die typischen Merkmale von schläfrigkeitsbedingten Unfällen sind gut bekannt, so dass die breite Information der Bevölkerung, bauliche Maßnahmen an Fahrzeugen und Straßen und gezielte Abklärungen von fehlbaren Lenkern möglich wären. Weil die Zeichen der Schläfrigkeit in der Regel rechtzeitig bemerkt werden können, ist die wichtigste Vorkehrung sicherlich die Aufklärung der Verkehrsteilnehmer über die Risikofaktoren und über wirksame Gegenmaßnahmen beim Auftreten von Schläfrigkeit. Die primäre Aufgabe des behandelnden Arztes ist die korrekte Diagnostik und Therapie sowie die frühzeitige Aufklärung des Patienten mit krankhaft bedingter Tagesschläfrigkeit über seine große Eigenverantwortung beim Fahrzeuglenken. Dieses Aufklärungsgespräch, welches bei der Verordnung von sedierenden Medikamenten von besonderer Wichtigkeit ist, soll in den Krankenakten dokumentiert werden. Bei allen Berufsfahrern mit Tagesschläfrigkeit, bei allen Fahrzeuglenkern, welche bereits einen Unfall wegen eines Sekundenschlafes erlitten haben, und bei uneinsichtigen Fahrzeuglenkern sind objektive Messungen der Tagesschläfrigkeit in einem Zentrum für Schlafmedizin angezeigt.

Daytime sleepiness is a complaint of about 5-10% in a normal population. The consequences, such as impaired performance and accidents at the workplace and while driving, have major impact on the affected and on society. According to Swiss federal statistics only 1-3% of all motor vehicle accidents are due to excessive daytime sleepiness, which is in great contrast to a figure of 10 to 20% of all accidents derived from scientific studies. Due to the inadequate statistical representation of the problem, insufficient countermeasures have been realized, and the state of drivers breaching traffic regulations is not adequately investigated in this respect. The most prevalent cause of microsleep induced accidents is certainly lack of sleep due to social or professional reasons. A treating physician must also consider sedating drugs and various diseases. The typical characteristics of accidents due to falling asleep at the wheel and the risk factors involved are well established, so that informing the general public, taking prophylactic countermeasures and a targeted investigation in this respect of drivers who have breached the law are all feasible. Since symptoms of sleepiness can be recognized well before any impairment of performance occurs, the most important countermeasure is information of the drivers on the risk factors and on efficient countermeasures against sleepiness at the wheel. Besides correct diagnosis and treatment, the primary goal of physicians treating patients with pathological daytime sleepiness is to inform them at an early stage about the risks of sleepiness and the large responsibility they bear while driving. This information should be written down in the patients' records. Professional drivers suffering from daytime sleepiness, drivers who have already had an accident due to microsleep and unreasonable drivers should be referred to a centre of sleep disorders for objective measurements of sleepiness.