Handtransplantation - Fiktion oder Realität?

Die Handtransplantation hat sich in den letzten Jahren an wenigen internationalen Zentren für ausgesuchte Indikationen nach posttraumatischer Amputation etabliert. Im Vergleich zu soliden Organen ist die Transplantation von Händen immunologisch noch komplizierter, da es sich um komplexe Gewebesysteme mit verschiedener Antigenität handelt. Dies hat zur Folge, dass die Patienten lebenslang immunsupprimiert werden müssen, obwohl es sich um die Transplantation eines nicht vital notwendigen Organes handelt. Die Minimierung der immunsuppressiven Therapie stellt eine der größten Herausforderungen auf dem Gebiet der Transplantationsmedizin dar. Das dafür erforderliche Verständnis der molekularen Abläufe ist Gegenstand intensiver Forschung im Bereich der sogenannten «composite tissue» Allotransplantationen (CTA). Weltweit sind seit 1998 bei 51 registrierten Patienten 72 Hände transplantiert worden, wovon bei 21 Patienten beide Hände und in einem Fall beide Oberarme erfolgreich transplantiert werden konnten.

Hand transplantation has been indicated in selective patients after traumatic upper extremity amputation and only performed in a few centers around the world for the last decade. In comparison to solid organ transplantation, there is a challenge to overcome the host immunological barrier due to complex antigenicity of the different included tissues, the skin being the most susceptible to rejection. Patients require lifelong immunosuppression for non life-threatening conditions. Minimization of maintenance immunosuppression represents the key step for promoting wider applicability of hand transplantation. Current research is working towards the understanding mechanisms of composite tissue allograft (CTA) rejection. Worldwide, in 51 patients 72 hands (21 double hand transplants) and once both arms have been successfully transplanted since 1998.