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Übersichtsarbeiten

Das Schulkind mit ADHS

Published Online:https://doi.org/10.1024/0040-5930/a000316

Die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine der häufigsten psychischen Störungen im Schulalter. Die Kernsymptome Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsstörung und erhöhte Impulsivität treten vor dem 7. Lebensjahr auf und beeinträchtigen deutlich die Alltagsbewältigung (Schule, Familie, Freizeit) des Kindes. Bei 70 % aller Betroffenen treten zudem mindestens eine weitere psychische Störung bzw. Lern- und Leistungsstörungen auf. Die ADHS ist in der Kinder- und Jugendpsychiatrie eines der am meisten beforschten Störungsbilder. In einer Vielzahl genetischer Studien und Bildgebungsstudien (MRT) zeigen Unterschiede zwischen Kindern mit ADHS und gesunden Kindern deutlich, dass ADHS eine neurobiologisch begründete Funktionsstörung ist. Nichtsdestotrotz spielen Umweltbedingungen wie familiäre und schulische Faktoren eine bedeutende Rolle bei der Aufrechterhaltung und Verstärkung der Symptomatik. Die Behandlung erfolgt multimodal, kindzentriert, unter Einbezug der Eltern und wenn möglich der Lehrpersonen. Die Gesellschaft mit ihren spezifischen Anforderungen, auch in der Schule hat sich nicht eingestellt auf Kinder, die anders sind, sehr bewegt und leicht ablenkbar. Diese Kinder haben jedoch auch Ressourcen. Sind sie einmal von einer Sache fasziniert, können sie in diesem Bereich durchaus Durchhaltevermögen und hohe Leistungsbereitschaft zeigen.

Attention Deficit/Hyperactivity Disorder (ADHD) is one of the most frequent psychiatric disorders at school age. The core symptoms of hyperactivity, impulsivity and inattention emerge before the age of seven and are associated with severe impairment of the child's everyday functioning (family, school, leisure time). Seventy percent of the affected children show at least one comorbid psychiatric condition or learning disorder/academic impairment. ADHD is one of the most widely investigated disorders in child and adolescent psychiatry. A multitude of imaging (fMRI) and genetic studies comparing children with ADHD and typically developing children have provided clear evidence for the neurobiological foundation of ADHD. Nevertheless, environmental, familial and academic factors play an important role with regard to the persistence and severity of the disorder. Treatment should be preferentially multimodal, with interventions targeting the child, the parents, and, if possible, the teacher. Society with its specific requirements and constraints, and also school, are not well adjusted for children that are different, hyperactive and easily distracted. However, many of these children also have resources. When fascinated by a task, they may show persistence and commitment.