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Originalarbeit

Zur Validität des Modells zur psychischen Vulnerabilität der Glücksspielsucht

Published Online:https://doi.org/10.1024/0939-5911.a000183

Ziel: Das Modell zur psychischen Vulnerabilität der Glücksspielsucht postuliert eine triadische Erklärungsgrundlage für die Entstehung der Glücksspielsucht. Methodik: Zur Abklärung von Validitätsfragen des Modells wurden Angaben von 145 Probanden (51 süchtige Glücksspieler, 45 Probanden als Kontrollgruppe, 49 Alkoholabhängige) zur Selbstwertproblematik, zur Gefühlsdysregulation und zur Beziehungsstörung erfasst. Ergebnisse: Multivariate Varianzanalysen zeigen, dass sich in allen drei Bereichen Unterschiede zwischen den Gruppen ergeben. Die Ergebnisse von zwei Diskriminanzanalysen zeigen, dass auf der Grundlage der ersten Analyse (Glücksspielsüchtige vs. Kontrollgruppe) 91.7 % und auf der Grundlage der zweiten Analyse (Glücksspielsüchtige vs. Alkoholabhängige) 73.0 % der Probanden korrekt zugeordnet werden konnten. Die Unterscheidung zwischen süchtigen Glücksspielern und der Kontrollgruppe basiert dabei auf allen drei Erklärungsgrößen, während sich Glücksspielsüchtige und Alkoholabhängige nur durch drei Merkmale der Gefühlsdysregulatin und ein Merkmal der Beziehungsstörung voneinander abgrenzen. Schlussfolgerung: Das Vulnerabilitätsmodell bietet eine allgemeine und eine eingeschränkt spezifische Erklärungsgrundlage für psychische Entstehungsbedingungen von Glücksspielsucht.


Validity of the Vulnerability Model of Pathological Gambling

Aims: The vulnerability model postulates a triadic explanatory basis for the genesis of pathological gambling. Methods: To validate this model, N = 145 participants (n = 51 pathological gamblers, n = 45 control participants and n = 49 alcohol addicts) were asked to report on self-esteem problems, emotion dysregulation as well as relationship disorder. Results: Multivariate ANOVAs indicated that the three groups differed with respect to this triadic explanatory basis. Moreover, the results of two discriminant analyses show that 91.7 % (pathological gamblers vs. control group) and 73.0 % (pathological gamblers vs. alcohol addicts) of the participants could be classified correctly. The discriminant function of the first analysis (pathological gamblers vs. control group) is based on the whole triadic explanatory basis whereas the second function (pathological gamblers vs. alcohol addicts) includes only aspects of emotion dysregulation and relationship disorder. Conclusion: Thus, the vulnerability model provides a general as well as a specific explanatory basis for psychological factors of the genesis of pathological gambling.

Literatur