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Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302.13.5.325

Chronisch-degenerative Erkrankungen sind oftmals mit vielfältigen Symptombelastungen verbunden. Die erfahrene Unterstützung und Anleitung zur Bewältigung der Gesundheitsbeeinträchtigungen und Folgeprobleme der Erkrankung im Alltag ist zentral für die Lebensqualität der Betroffenen. Dies gilt in besonderem Maße für das Schmerzmanagement. Ausgehend von einer Literaturrecherche zum internationalen Forschungsstand, die durch eine Sichtung von deutschsprachigen Lehrbüchern und Pflegezeitschriften ergänzt wurde, wird im vorliegenden Beitrag die Rolle der Pflege in der Schmerztherapie und der Stellenwert des Schmerzmanagements in der Pflege beleuchtet. Forschungsergebnisse zeigen, dass sich beim Schmerzmanagement Probleme der Wissensdiffundierung in besonderer Schärfe stellen. Trotz vielfältiger Initiativen weist die Versorgungspraxis weiterhin eklatante Mängel auf. Nachhaltige Effekte scheinen am ehesten durch eine interdisziplinäre Schulung von Multiplikatoren erzielbar. In Deutschland erfolgte die Institutionalisierung der Schmerztherapie erst vor wenigen Jahren, Schmerzforschung und Schmerzmanagement sind eine Domäne der Medizin und der Psychologie geblieben, während in den USA der Pflege hier eine strategische Rolle zugesprochen wird. Dass das Thema «Schmerz» erst im Ansatz Eingang in den paradigmatischen Wissensbestand der Pflege und in die Pflegeforschung gefunden hat, ist auch als Folge des Entwicklungs- und Professionalisierungsrückstandes der bundesdeutschen Pflege zu betrachten.

Especially for patients with chronic conditions, the ability to cope with the experience of illness in their daily lives is essential for the quality of life. An analysis of the international literature, of German nursing textbooks and journals was carried out to determine the dissemination of the state of the art of pain management. International research findings indicate a wide gap between the state of the art and pain management practice. Multidisciplinary role model programs where nurses play a major role as change agents have proved to be an effective strategy to change the institutional practice of pain management. In Germany, pain therapy as a medical discipline as well as academic courses in nursing were only institutionalized in the last decade. As a consequence pain research and therapy remained the domain of medicine and psychology up to now. Enhancing knowledge and educative skills of nurses will not only promote the quality of care. It is a key concept of professionalization in nursing.