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Free AccessAus der Praxis – für die Praxis

Einbezug der Angehörigen in die Pflege bei Patient(inn)en mit Delir auf Intensivstationen

Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302/a000277

Angehörige von Patient(inn)en auf Intensivstationen befinden sich in einer belastenden Situation – gleichzeitig sind sie wichtig für Pflegende und Patient(inn)en, etwa bei der Prävention und Behandlung eines akuten Delirs. Für die Erarbeitung eines Konzeptes zur Nutzung der Angehörigenressourcen wurde eine systematische Literaturübersicht durchgeführt zur Fragestellung: Mit welchen Maßnahmen können Angehörige von erwachsenen Intensivpflegepatient(inn)en mit Delir in ihrer unterstützenden Rolle gefördert werden? Acht qualitative und zwei quantitative Studien konnten als relevant identifiziert werden. Durch den Einbezug in die Pflege gewinnen Angehörige Sicherheit und erweitern ihr Verständnis für die Situation. Informationen und Anleitung haben höhere Priorität als emotionale Unterstützung durch Pflegende. Patient(inn)en mit Delir können mithilfe ihrer Angehörigen einfacher kommunizieren und fühlen sich sicherer. Pflegende erhalten Informationen und können die Zusammenarbeit individuell gestalten, wobei zeitliche und personelle Engpässe als problematisch beschrieben werden. Die professionelle Unterstützung von Angehörigen durch Pflegende liegt in der Befriedigung ihrer Bedürfnisse sowie in der Anleitung bei pflegerischen Maßnahmen. Pflegende benötigen ebenfalls Unterstützung in der Begleitung der Angehörigen. Strukturelle Vorgaben sowie prozess- und handlungsbezogene Anweisungen helfen den Pflegenden, die Angehörigen systematisch einzubeziehen. Dies kann unterstützend sein in der Gewährleistung der Patient(inn)ensicherheit sowie bei der Prävention und Behandlung des Delirs.