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Originalarbeit

Die standardisierte Fremdeinschätzung von Schmerzen bei bewusstseinsbeeinträchtigten Patienten mit dem Zurich Observation Pain Assessment (ZOPA©) auf einer neurochirurgischen Intensivstation – Eine Fallstudie

Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302/a000401

Hintergrund: Aus internationalen Studien geht hervor, dass ein Großteil der Patienten Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text ausschließlich die männliche Form verwendet. Dies schließt die weibliche Form mit ein., die auf Intensivstationen behandelt werden, moderate bis starke Schmerzen beschreibt. Erwiesen ist auch, dass nicht erkannte und ungenügend therapierte Schmerzen schwere körperliche und seelische Belastungen hervorrufen können. Eines der wichtigsten Therapieziele im Intensivbereich ist deshalb das frühzeitige und sichere Erkennen von Schmerzen, was bei stark bewusstseinsbeeinträchtigten Patienten eine große Herausforderung darstellt. Ziel: Das Ziel dieser Studie ist es, aufzuzeigen, wie mit einer standardisierten Fremdeinschätzung von Schmerzen mit dem Zurich Observation Pain Assessment (ZOPA©) diese Lücke geschlossen werden kann. Methode: Anhand einer theoriegeleiteten interpretativen Fallstudie wird der Einsatz von ZOPA© in der Praxis und dessen Einfluss auf das Schmerzmanagement beschrieben. Ergebnisse: Insgesamt wurden 126 Einzelerfassungen bei einer Intensivpatientin mit einer schweren Subarachnoidalblutung analysiert, wovon 19 Erfassungen auf Schmerz hinweisende Verhaltensmerkmale zeigten. In drei Vierteln dieser Fälle wurden umgehend schmerzlindernde Maßnahmen eingeleitet. Auf der betreffenden Intensivstation wird ZOPA© seit fünf Jahren angewandt, neben der analgetischen Basismedikation sind zusätzliche Analgetika als Bedarfsmedikation verordnet, was Pflegenden den Freiraum lässt, ihre Verantwortung im Schmerzmanagement wahrzunehmen. Schlussfolgerung: Die Fallstudie zeigt, dass sich ZOPA© als geeignetes Fremdeinschätzungsinstrument erweist, anhand dessen Schmerzen frühzeitig erkannt und behandelt bzw. Schmerzsituationen vermieden werden könnten.

Background: International studies show that the majority of patients undergoing treatment in ICUs report moderate to strong levels of pain. It has been established that undetected or insufficiently treated pain can cause severe physical and emotional distress. Therefore, early and effective pain assessment is a primary treatment goal of intensive care, which is a challenge with patients having cognitive impairment. Aim: This article shows how using the Zurich Observation Pain Assessment (ZOPA©) as part of a standardized assessment can close this gap. Method: An interpretive single case study evaluates the use of ZOPA© in nursing practice and its influence on pain management. Results: The study case involved an intensive care patient with a severe subarachnoid haemorrhage for whom a total of 126 single ZOPA© assessments were analyzed. A total of 19 assessments showed behavioral characteristics indicative of pain. Immediate interventions to alleviate pain were taken in three quarters of these assessments. The study ICU has used ZOPA© for the past five years. This unit has a standard medication procedure, so nurses can administer analgesics on an “as needed” basis and take their responsibility in implementing pain management. Conclusion: This study supports the finding that ZOPA© can contribute to early and effective detection of pain in cognitively impaired patients, resulting in improved pain treatment.