Skip to main content
Published Online:https://doi.org/10.1026/0932-4089/a000201

Abstract. Which factors contribute to effective meetings? The interaction among participants plays a key role. Interaction is a relational, interdependent process that constitutes social structure. Applying a network perspective to meeting interactions allows us to take account of the social structure. The aim of this study was to use social network analysis to distinguish functional and dysfunctional interaction structures and gain insight into the facilitation of meetings by analyzing antecedents and consequences of functional interaction structures. Data were based on a field study in which 51 regular meetings were videotaped and coded with act4teams. Analyses revealed that compared with dysfunctional networks, functional interaction is less centralized and has a positive effect on team performance. Social similarity has a crucial effect on functional interaction because participants significantly interact with others who are similar in personal initiative and self-efficacy. Our results provide important information about how to assist the interaction process and promote team success.


Interaktionsstrukturen in Meetings: Eine soziale Netzwerkanalyse

Zusammenfassung. In modernen Unternehmen sind Meetings allgegenwärtig. Trotz ihrer Häufigkeit werden sie jedoch selten den Ansprüchen gerecht (z. B. Leach, Rogelberg, Warr, & Burnfield, 2009; Rogelberg, Allen, Shanock, Scott, & Shuffler, 2010). Daher ist die Erforschung von Faktoren, die zu effektiven Meetings beitragen, elementar. Eine entscheidende Rolle spielt die Struktur von Meetings. Sie können sich durch eine dezentralisierte Struktur, bei der alle Teilnehmer gleichmäßig in die Interaktion eingebunden sind, oder durch eine zentralisierte Struktur, bei der sich die Interaktion um einen Hauptakteur dreht, auszeichnen. Dabei beeinflusst die Interaktionsstruktur die Teamleistung. So sind Teams mit dezentralisierten Interaktionsstrukturen effektiver bei der Bearbeitung komplexer Aufgaben (z. B. Bavelas, 1950; Cummings & Cross, 2003; Sparrowe, Liden, Wayne, & Kraimer, 2001). Interaktion wird als relationaler und interdependenter Austauschprozess gesehen, der Beziehungen zwischen den Austauschpartnern darstellt. Diese Beziehungen lassen sich als soziales Netzwerk abbilden (z. B. Cook, Cheshire, Rice, & Nagakawa, 2013). Dabei weisen Austauschprozesse positive und negative Aspekte auf. Diese Polarität zeigt sich auch in der Interaktion in Meetings (Kauffeld & Lehmann-Willenbrock, 2012). Funktionale Interaktion unterstützt das Erreichen vorgegebener Ziele. Dysfunktionale Interaktion dagegen reduziert die Zufriedenheit mit Meeting und Teamleistung. Das Ziel der vorliegenden Studie ist es daher, mithilfe sozialer Netzwerkanalyse funktionale und dysfunktionale Interaktionsstrukturen in Meetings zu unterscheiden und zur Förderung der Teamleistung Antezedenzien und Konsequenzen funktionaler Interaktionsstrukturen aufzudecken. Hierfür wurden 51 reguläre Meetings per Video aufgezeichnet und mit act4teams kodiert. Die Ergebnisse zeigen, dass funktionale Netzwerke dezentralisierter sind als dysfunktionale. Zusätzlich hat eine dezentralisierte Struktur funktionaler Interaktion einen positiven Einfluss auf die Teamleistung. Die Entstehung von funktionalen Interaktionsstrukturen in Meetings wird signifikant von sozialer Ähnlichkeit beeinflusst. Personen tendieren dazu, häufig mit anderen Teilnehmern zu kooperieren, die ihnen in Eigeninitiative und Selbstwirksamkeit ähnlich sind. Die Ergebnisse liefern Ansatzpunkte für die Gestaltung von Meetings, mithilfe derer Interaktionsprozesse in Meetings unterstützt und die Teamleistung über Meetings hinaus gefördert werden kann.

References