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Published Online:https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000345

Wir sind auf dem Weg und das ist gut so. Nach einer Reihe beunruhigender Nachrichten über Forschungsqualität – nicht nur – in der Psychologie tut sich nun etwas. Auf dem jüngst zurückliegenden Leipziger Kongress nahm das Thema Qualitätssicherung in der Psychologischen Forschung einen hohen und wichtigen Stellenwert ein und der vorherige Vorstand der DGPs hat (genau wie es der jetzige Vorstand wieder tun wird) einen Schwerpunkt seiner Arbeit diesem Thema gewidmet (siehe auch den Bericht zur Lage der Psychologie von Andrea Abele-Brehm in diesem Heft). Wir sind stolz darauf, dass wir mit den Empfehlungen zum Umgang mit Forschungsdaten in der Psychologie einen umfassenden Vorschlag vorgelegt haben, den es in dieser differenzierten Form bisher noch von keiner Fachgesellschaft gibt.

Dieser Vorschlag muss nun mit Leben gefüllt sowie im (inter)nationalen und (inter)disziplinären Diskurs zur stetigen Verbesserung der Qualitätssicherung in der Forschung mit anderen Leitlinien und Empfehlungen harmonisiert und weiterentwickelt werden. Dazu ist eine Kooperation zwischen allen beteiligten Akteuren ‒ den Forscherinnen und Forschern, den Förderinstitutionen, den Herausgeberinnen und Herausgebern von Fachzeitschriften und den Gutachterinnen und Gutachtern bei Zeitschriften, Drittmittelanträgen und Personalentscheidungen sowie der wissenschaftlichen Fachgesellschaft ‒ erforderlich. Wir freuen uns auf diese Kooperation. Wir sind sehr gern bereit, mit dem neuen Fachkollegium Psychologie und der Geschäftsstelle der DFG den konstruktiven Diskurs fortzusetzen, der in der letzten Vorstandsperiode begonnen wurde.

Wir sehen einige der im Kommentar aufgeworfenen Themen anders, aber das schadet nicht. Fortschritt entsteht, wenn nützliche und intelligente, das heißt, lernfähige Problemlösungen angeboten werden und diese dann in der praktischen Anwendung getestet werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sind die in einem umfassenden Beteiligungsprozess entwickelten DGPs-Empfehlungen ‒ auch im Vergleich zu anderen Empfehlungen ‒ das Umfassendste und Konkreteste, was es auf dem „Markt“ der Leitlinien zum Datenmanagement gibt. Wir sind der Auffassung, dass unsere Wissenschaft einen deutlichen Schritt nach vorne macht, wenn sie diese Empfehlungen nun in die Tat umsetzt.

Prof. Dr. Mario Gollwitzer, Philipps-Universität Marburg, Fachbereich 04 – Psychologie, AG Psychologische Methodenlehre, Gutenbergstraße 18, 35032 Marburg, E-Mail