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Übersichtsarbeit

Delirprävention – das Basler Modell

Published Online:https://doi.org/10.1024/0040-5930/a000019

Durch präventive Maßnahmen können auf der aktuellen Evidenzbasis etwa ein Drittel der Delirien verhindert werden. Präventionsmaßnahmen können sich sowohl an Delir-Risikofaktoren als auch an dessen Auslösfaktoren orientieren. Aufgrund dieser Daten wurde im Jahre 2004 auf einer Pilotabteilung am Universitätsspital Basel ein interdisziplinäres Praxisentwicklungsprojekt initiiert und mittels Aktionsforschung mit quantitativen und qualitativen Methoden evaluiert. Die Weiterentwicklung des Projekts umfasste die Zusammenlegung des Demenz- und Delirprojektes zum Basler Demenz-Delirprojekt, die Ausweitung des Projektes auf weitere Fachbereiche wie der Neurologie und die Entwicklung eines Delirmanagements auf den Intensivstationen. Derzeit werden die medizinischen Stationen mittels eines Multimethoden Forschungsprojektes ins Delirmanagement integriert. Als Intervention wurden Delir-Präventionsmaßnahmen entwickelt, Ressourcenpflegende ausgebildet und ein systematisches Delir-Screening etabliert, welches zukünftig auch den mentalen Status beim Eintritt beinhalten wird. Es konnte gezeigt werden, dass auf der Pilotabteilung die Häufigkeit des Delirvorkommens von 25 % auf 11 % sank. Der Gesamtpflegeaufwand stieg nicht an, sondern sank in der Nacht, während er auf den anderen Stationen nachts anstieg. Insgesamt fand das Projekt eine große Akzeptanz bei Pflegefachpersonen und Ärzten. Von den interprofessionellen und interdisziplinären Delirpräventionsmaßnahmen profitierten Patienten, Pflegende und Ärzte gleichermaßen.

Background: Based on actual evidence, about one third of deliria can be prevented. Hereby, preventive measures can address both delirium predisposing as well as delirium precipitating factors. Methods: In 2004 an interdisciplinary practice developmental project was developed, implemented and evaluated at the University Hospital Basel by action-based research. Interventions: Preventive measures for delirium were developed, resource nurses trained and a systematic delirium screening procedure established. Results: Nurses and doctors highly accepted the common approach. The delirium rate declined from 25 % to 11 %. The working load for nurses did not increase on the intervention wards, but decreased at night, whereas the night working load increased on the control wards. Conclusion: An interprofessional and interdisciplinary approach for the prevention of delirium has multiple winners: the patient, nurses and doctors.