Skip to main content
Übersichtsarbeit

Smarter Medicine in Diagnose und Behandlung von Kopfschmerzen

Präsentation und Diskussion der Top-5-Empfehlungen aus einer Delphi-Studie der Schweizerischen Kopfwehgesellschaft

Published Online:https://doi.org/10.1024/0040-5930/a001282

Zusammenfassung. Bei der Betreuung von Kopfschmerzpatienten gelingt es nicht immer, eine zweifelsfreie Diagnose zu stellen. Das Fehlen beweisender Testverfahren für primäre Kopfschmerzen führt bei Ärztinnen und Ärzten nicht selten zu Unsicherheiten. Um diese zu mildern werden zusätzliche und oftmals überflüssige Untersuchungen veranlasst. Auch bei der Wahl der Therapie ergeben sich immer wieder Zweifel, die zu nicht-optimalen Behandlungsstrategien führen. In dieser Delphi-Studie haben Mitglieder der Therapiekommission der Schweizerischen Kopfwehgesellschaft solche unnötigen oder nicht-optimalen Massnahmen zusammengetragen und bewertet. Daraus ergaben sich fünf Empfehlungen: (A) keine Wiederholung der zerebralen Bildgebung bei unverändertem Kopfschmerz-Phänotyp; (B) keine Computertomographie des Schädels zur Diagnostik nicht-akuter Kopfschmerzen; (C) keine Zahnextraktion zur Behandlung eines anhaltenden idiopathischen Gesichtsschmerzes; (D) keine Migränechirurgie und (E) keine Entfernung von Amalgamfüllungen zur Kopfschmerzbehandlung.


Smarter Medicine in Headache Care – presentation and discussion of 5 recommendations

Abstract. An unequivocal headache diagnosis cannot always be made. The lack of diagnostic tests able to prove primary headaches often prompts physicians to perform unnecessary examinations to reduce their uncertainty. When setting out the therapeutic strategy, again, insecurity often leads to mendable choices. In this Delphi study, members of the therapy commission of the Swiss Headache Society collected, rated, and re-rated doubtful and questionable procedures. Five recommendations that resulted from this survey are presented and reviewed in this article. The recommendations are: (A) no repeated cerebral imaging in headaches with unchanged phenotype; (B) no computed tomography in the work-up of non-acute headaches; (C) no tooth extraction to treat persistent idiopathic facial pain, (D) no migraine surgery; (E) no removal of amalgam fillings to treat headache disorders.