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Originalarbeit

Deutschsprachige Version des Fragebogens für Rechenangst (FRA) für 6- bis 9-jährige Kinder

Published Online:https://doi.org/10.1024/1422-4917.35.5.341

Zusammenfassung:Einleitung: Rechenangst ist ein häufiges Phänomen und oft mit Dyskalkulie assoziiert. Dementsprechend wichtig ist ein standardisiertes Instrument zur Früherkennung von Rechenangst, welches nun in der deutschsprachigen Version des Fragebogens für Rechenangst (FRA) für 6- bis 9-jährige Kinder (Originalversion: Thomas & Dowker, 2000) vorliegt. Fragestellung: Handelt es sich beim FRA um ein reliables und valides Messinstrument? Gibt es Geschlechtsunterschiede bezüglich Rechenangst? Gibt es diesbezügliche Veränderungen im Verlauf der ersten Schuljahre? Methode: Der Selbstbeurteilungsfragebogen FRA wurde gemeinsam mit dem Dyskalkulietest TEDI-MATH (Kaufmann et al., in Vorbereitung) insgesamt 450 Kindern der ersten bis dritten Grundschulstufe vorgelegt (je mindestens 40 Jungen und 40 Mädchen pro Halbjahr). Ergebnis: Die interne Konsistenz des Fragebogens (Cronbach’s Alpha) liegt zwischen 0.83 und 0.91. Korrelationen zwischen Rechenleistung, Selbsteinschätzung und Einstellung zum Rechnen sowie Rechenangst waren großteils signifikant. Den signifikanten Geschlechtsunterschieden (Mädchen erzielten relativ zu Jungen negativere Werte) wurde mit geschlechtskorrigierten Normwerten Rechnung getragen. Systematische Veränderungen mit dem Alter wurden nicht beobachtet. Schlussfolgerungen: Erstmals liegt mit dem FRA ein für die klinische Praxis (Dyskalkuliediagnostik und -intervention) wichtiges und kindgerechtes deutschsprachiges Instrument zur Erfassung der Rechenangst bei Grundschulkindern vor. Es zeichnet sich durch hohe Reliabilität, geschlechtsspezifische Normierung sowie ökonomische Durchführbarkeit aus.


German version of the math anxiety questionnaire (FRA) for 6- to 9-year-old children

Summary: Math anxiety is a relatively frequent phenomenon and often related to dyscalculia. Thus, a standardised instrument to detect math anxiety as early as possible would be useful. The FRA is the first German math anxiety questionnaire for primary school children (original version: Thomas & Dowker, 2000). Objectives: Is the FRA a reliable and valid instrument? Are there any gender differences concerning math anxiety? Are there any developmental changes in this regard in the course of the early grades? Methods: Together with the dyscalculia test TEDI-MATH (Kaufmann et al., in preparation), the FRA was presented to a total of 450 children from the first to the third grade of primary school (at least 40 girls and 40 boys per semester). Results: The total scale has an internal consistency (Cronbach’s alpha) between 0.83 and 0.91. Correlations between arithmetic skills and the FRA scales were mostly significant. The significantly higher negative scores for girls were taken into account by providing standard scores corrected for gender. No systematic developmental changes could be observed. Conclusions: The FRA is the first German math anxiety questionnaire for primary school children. High reliability, standard scores corrected for gender, and economic handling make it an instrument well suited for use in clinical settings (e.g., dyscalculia diagnostics and intervention).

Literatur