Abstract
Zusammenfassung.Einleitung: Ein Desiderat in der Deutschdidaktik ist ein aktueller Korpus von Schülertexten, der sprachstatistische Analysen zum Schreibwortschatz, zu Phonem-Graphem-Relationen und zu Schülerfehlern ermöglicht, sodass Rückschlüsse für die schulische und lerntherapeutische Praxis gezogen werden können. Methode: Diese Lücke soll mit 1000 freien Schülertexten der Jahrgangsstufe 3–5 geschlossen werden. Die vorliegende Studie eruiert die 100 häufigsten Wörter des Schreibwortschatzes und die Phonem-Graphem-Relationen für das Phonem /f/ (Basisgraphem: <f>, Orthographeme: <v>, <ff> und <ph>) in Bezug auf 1) die Häufigkeit der Wörter mit der Phonem-Graphem-Relation, 2) das Verhältnis der Basis-/Orthographeme und 3) die konkreten Fehlschreibungen. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass die Vermittlung des Wortschatzes nach sprachstatistischen Prinzipien der Häufigkeit und des Aufbaus fachlich fundiert und erstrebenswert ist. Unterschiede zu aktuellen Grundwortschätzen und Verlagsmaterialien werden diskutiert.
Abstract.Introduction: A desideratum in German didactics is an up-to-date corpus of student texts, on the basis of which statistical analyses of written children's vocabulary, phoneme-grapheme correspondences and spelling mistakes could be run and make possible to draw conclusions upon for school and learning therapy practice. Method: The current study approaches this task by analysing 1,000 student texts in grades 3–5. Results: The first analysis of children's written vocabulary identified the 100 most common words presented. In addition, a further analysis shows the phoneme-grapheme relations for the phonem /f/ (basegrapheme: <f>, orthographemes: <v>, <ff> and <ph>) in relation to 1) the frequencies of the words with this phoneme-grapheme relation, 2) the percentages of the basegraphem/orthographemes and 3) the concrete misspellings. Results: The results show that teaching vocabulary according to the statistical principles and of frequency and structure is technically sound and worth striving for. Differences to current children's basic vocabulary manuals (Grundwortschätze) and other didactical material are discussed.
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