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Therapie

Kinder mit Lese- und Rechtschreibstörungen: Selbstwertgefühl und Integrative Lerntherapie

Published Online:https://doi.org/10.1026//0942-5403.12.4.231

Zusammenfassung. In dieser Studie wird zum einen untersucht, ob und in welchem Umfang Kinder mit einer Lese- und Rechtschreibstörung zusätzlich zu ihrer Lernproblematik ein defizitäres Selbstwertgefühl und Verhaltensstörungen aufweisen, zum anderen wird die Wirksamkeit der Integrativen Lerntherapie überprüft. An der Studie nahmen 69 Kinder teil, die zu drei Messzeitpunkten, am Beginn der Therapie, nach einem halben und nach einem Jahr untersucht wurden. Die “LRS-Kinder“ haben zu Beginn der Therapie neben ihrer Lernproblematik im Vergleich zu einer unauffälligen Gruppe von Kindern ein geringeres Selbstwertgefühl, allerdings nur in der kognitiven Komponente, und aus Elternsicht überdurchschnittlich häufig Verhaltenstörungen, insbesondere im internalisierenden Bereich. Im Verlauf der Therapie hat sich das Selbstwertgefühl der Kinder signifikant verbessert und das Ausmaß der Verhaltensstörungen signifikant verringert. Bei jeweils einem Drittel der Kinder hat sich die kognitive Komponente des Selbstwertgefühls signifikant verbessert (33 %) und die Verhaltensstörungen signifikant verringert (37 %). Im Rechtschreibtest haben sich 47 % der Kinder um mindestens eine Schulnote verbessert, nach Einschätzung der Therapeuten war die Therapie bei 58 % der Kinder erfolgreich.


Reading and writing disorder: Self-esteem and integrative learning therapy

Abstract. This study examined if children with reading und writing disorder (RWD) show deficient self-esteem and behavior disorders in addition to their learning problems and evaluated the efficacy of integrative learning therapy. The sample consisted of 69 children who were examined at three timepoints: at the beginning of therapy, at half a year, and one year later. At the beginning of the therapy, the RWD children had deficient self-esteem in the cognitive component in comparison to a group of normal children. From the parent's point of view, the children had above-average behavior disorders, especially internalizing problems. During the therapy, significant positive change on self-esteem was observed and the intensity of behavior disorders had diminished. One third of the children had significant positive changes in the cognitive components of self-esteem (33 %) and a significant reduction of behavior disorders (37 %). In the spelling test, 47 % of the children improved their mark. The therapists estimated that the therapy was successful for 58 % of the children.

Literatur