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Call for Papers

Betreuung des Themenschwerpunkts: Ingrid Barkow und Claudia Müller-Brauers

Published Online:https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000250

Literal zu sein, d. h. über fundierte Fähigkeiten im Umgang mit Geschriebenem zu verfügen, gilt als die Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Partizipation und beruflichen Erfolg. Der Grundstock für die Entwicklung von Literalität wird allerdings nicht erst in der Schule gelegt. Literalität basiert auf Spracherfahrungen und sprachlichen Wissensbestände, die bereits vorschulisch in der explorativen Auseinandersetzung mit Schrift und Schriftlichkeit aufgebaut werden. Während sich die internationale Forschung mit früher Literalität unter dem Aspekt von „Early literacy“ oder „Emergent Literacy“ seit Jahrzehnten umfassend auseinandersetzt, stellt dieser Forschungsbereich hierzulande noch ein Novum dar. Angesichts der Bedeutung, die dem frühen sprachlichen Lernen im gesamten Bildungsprozess zukommt, erscheint ein Ausbau dieses Forschungsbereich dringend notwendig.

Das Schwerpunktheft „Frühe Literalität“ schließt an dieses Desiderat an und adressiert Beiträge, die sich mit der literalen Entwicklung von Kindern im Vorschulalter und am Übergang zum Grundschulalter aus empirischer Sicht auseinandersetzen und die Facetten früher Literalität untersuchen.

Die Beiträge können dabei folgende Fragestellungen in den Blick nehmen:

  • Erwerbsverläufe von früher Literalität: Welche Erwerbsschritte lassen sich in der frühen literalen Entwicklung auf der rezeptiven Seite (Lese- und Vorleseerfahrungen) und der produktiven Seite (Schreib- und Kritzelaktivitäten) beobachten? Wie korrespondieren Domänen früher Literalität mit schriftsprachlichen Leistungen im Anfangsunterricht? Welche Unterschiede bestehen zwischen frühem literalen Lernen in der Erst- und Zweitsprache?
  • Frühe Literalität und soziale Umwelt: Wie entfaltet sich frühe Literalität? Welche sprachlichen Erwerbskontexte tragen zur Entwicklung von früher Literalität bei? Welche Funktion hat die Familie in der Anbahnung von früher Literalität?
  • Förderung von früher Literalität im Kindergarten: Welche literalen Praktiken lassen sich im Kindergarten beobachten? Wie kann frühe Literalität im Kindergarten gezielt gefördert werden? Welche Rolle spielt dabei das pädagogische und sprachliche Handeln der frühpädagogischen Fachkräfte?

Nicht berücksichtigt werden Beiträge, die keine empirische Grundlage aufweisen oder lediglich die Sprachentwicklung von Kindern im Allgemeinen thematisieren.

Beiträge können bis spätestens 01.08.2016 bei Prof. Dr. Ingrid Barkow und Jun.-Prof. Dr. Claudia Müller-Brauers ([email protected]) mit dem Kennwort ‚Literalität‘ eingereicht werden.