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Call for Papers

Frühe Bildung 1/2024

    Published Online:https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000570

    Schwerpunkt „Interaktionsqualität“

    Betreuung des Themenschwerpunkts: Gisela Kammermeyer und Thilo Schmidt

    Pädagogischen Interaktionen wird in der frühpädagogischen Qualitätsdiskussion eine herausragende Bedeutung zugesprochen, und positive Wirkungen einer hohen Interaktionsqualität auf die kindliche Entwicklung sind vielfach belegt (z.B. Kluczniok, 2018). In jüngerer Zeit werden allerdings methodische (z.B. Leber, Kammermeyer & Roux, 2020; Mayer & Beckh, 2018) und methodologische (Bilgi et al., 2021; Schelle, Eberlein & Durand, 2019) Grenzen bisheriger Forschungszugänge stärker in den Blick genommen. Zudem sind weitergehende Fragen um die Interaktionsqualität in Kitas und Familien noch nicht hinreichend geklärt: Neben der differenzierten Beschreibung der Interaktionsqualität in verschiedenen Institutionen, Settings, Bildungsbereichen und bei spezifischen Gruppen von Kindern (z.B. mit Migrationshintergrund und/oder sprachlichen Defiziten) geht es darum, von welchen Faktoren die Interaktionsqualität abhängt und vor allem auch, wie sie verbessert werden kann. Das Zusammenspiel von domänenübergreifender und domänenspezifischer Perspektive ist in der Frühpädagogik noch ein Desiderat. Aktuell wird dies vor allem im Bereich der Unterrichtsqualität im Zusammenhang mit kognitiver Aktivierung diskutiert (Praetorius & Gräsel, 2021). Zudem sind die Fragen von Bedeutung, wie Interaktionsqualität valide gemessen werden kann und inwieweit Forschungsergebnisse vom methodischen sowie methodologischen Zugang abhängen. Auch wenn es zu einigen dieser Fragen bereits in größerem Umfang Erkenntnisse aus internationalen Studien gibt, sind diese nicht ohne Weiteres auf die spezifische Situation in Deutschland übertragbar. Bei allen genannten Aspekten kommt weitgehend neu die Frage nach der Bedeutung digitaler Formate hinzu.

    Benötigt werden sowohl quantitative Studien, welche die Interaktionsqualität in frühpädagogischen Institutionen und in Familien mit unterschiedlichen standardisierten Verfahren messen, als auch Studien, die mit qualitativen Verfahren spezifische Interaktionsprozesse vertieft analysieren. Dies kann aus verschiedenen fachlichen Perspektiven (pädagogisch, fachdidaktisch, psychologisch, u.a.) erfolgen. Zudem bedarf es weiterer Analysen zu Zugängen und Erhebungsverfahren in der Qualitätsforschung und zu einschlägigen Vergleichen zwischen dem deutschen und anderen Bildungssystemen.

    Autor_innen sind eingeladen, Beiträge für das geplante Schwerpunktheft einzureichen. Erwünscht sind sowohl empirische als auch konzeptuelle und method(olog)ische Beiträge zu den genannten Aspekten. Die Beiträge sollen eine klare Orientierung an Gütekriterien bzw. Standards quantitativer und/oder qualitativer Sozialforschung erkennen lassen und Implikationen für die pädagogische Praxis beinhalten.

    Manuskripteinreichungen werden an Prof. Dr. Gisela Kammermeyer () oder Dr. Thilo Schmidt () bis spätestens 01.11.2022 erbeten.

    Literatur

    • Bilgi, O., Durand, J., Blaschke-Nacak, G., Schmidt, T., Stenger, U. & Stieve, C. (Hrsg.) (2021). „Qualität“ revisited. Theoretische und empirische Perspektiven in der Pädagogik der frühen Kindheit . Weinheim: Beltz Juventa. Google Scholar

    • Kluczniok, K. (2018). Pädagogische Qualität im Kindergarten. In T. SchmidtW. SmidtHrsg., Handbuch Empirische Forschung in der Pädagogik der frühen Kindheit (S. 409–428). Münster: Waxmann. Google Scholar

    • Leber, A., Kammermeyer, G. & Roux, S. (2020). Sicherung der Qualität von Beobachtungen der ErzieherIn-Kind-Interaktion am Beispiel des Classroom Assessment Scoring Systems. In K. BlatterK. GrothM. HasselhornHrsg., Evidenzbasierte Überprüfung von Sprachförderkonzepten im Elementarbereich (S. 101–125). Wiesbaden: Springer VS. Google Scholar

    • Mayer, D. & Beckh, K. (2018). Erfassung pädagogischer Qualität in Kindertageseinrichtungen. In Frühe Bildung , 7 (2), 67–76. https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000370 LinkGoogle Scholar

    • Praetorius, A.-K. & Gräsel, C. (2021). Noch immer auf der Suche nach dem heiligen Gral: Wie generisch oder fachspezifisch sind Dimensionen der Unterrichtsqualität? Unterrichtswissenschaft , 49 (10), 167–188. https://doi.org/10.1007/s42010-021-00119-6 CrossrefGoogle Scholar

    • Schelle, R., Eberlein, N. & Durand, J. (2019). Aspekte einer „Sensitiven Responsivität“ als Qualitätsmerkmal von Interaktionen. Ergebnisse einer Dokumentenanalyse standardisierter Beobachtungsinstrumente für den frühpädagogischen Bereich. In D. WeltzienH. WadepohlC. SchmudeH. WedekindA. JegodtkaHrsg., Forschung in der Frühpädagogik XII. Interaktionen und Settings in der frühen MINT-Bildung . Reihe: Forschung in der Frühpädagogik. Band 23 (S. 173–196). Freiburg: FEL. Google Scholar