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Memorandum

Das Stigma von Suchterkrankungen verstehen und überwinden

Published Online:https://doi.org/10.1024/0939-5911/a000501

Zusammenfassung.Hintergrund: Stigmatisierung schadet den Betroffenen und verstärkt Suchtprobleme. Sie ist ein Hindernis auf dem Weg zur Hilfe, führt zu schlechterer Behandlung und vergrößert die sozialen und gesundheitlichen Folgen einer Suchtkrankheit. Das gilt sowohl für die individuellen Folgen als auch für die gesellschaftlichen einschließlich der öffentlichen Gesundheitskosten. Zudem ist Stigmatisierung ein ethisches Problem, weil sie eine bestimmte Gruppe benachteiligt und die Menschenwürde der Betroffenen angreift. Ein stigmafreier Umgang mit Suchtkrankheiten ist möglich. Entstigmatisierung bedeutet, bessere Lösungen für Suchtprobleme zu finden und verfügbar zu machen. Nicht Abwertung, Ausgrenzung und Disziplinierung, sondern Wertschätzung und Befähigung (Empowerment) müssen im Zentrum von Prävention, Behandlung sowie dem alltäglichen Umgang mit Suchtkrankheiten stehen.


Understanding and overcoming the stigma of substance use disorders

Abstract. Stigma does harm to individuals with substance use disorders (SUD), and it increases the burden of SUDs. It presents a barrier to help seeking, results in lower treatment quality and increases social and health related consequences of SUDs. This applies to both the individual, societal and economic consequences of substance use. Moreover, stigmatizing persons with addictions is an ethical problem, since it discriminates against a certain group and infringes on their human dignity.

Dealing with substance use disorders without stigma is possible. Eliminating the stigma of SUDs means finding better ways to deal with SUDs and to make these ways available to everyone. Instead of devaluing, marginalizing and disciplining persons with SUD, empowerment and appreciation need to be at the core of dealing with SUD in prevention, treatment and every day life.

Literatur