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Originalarbeit

Betreute Urlaube als Entlastungsangebot am Beispiel von pflegenden Frauen – eine qualitative Studie

Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302/a000633

Zusammenfassung.Hintergrund: Pflegende Frauen erleben aufgrund ihrer pflegenden Tätigkeit vielschichtige Belastungen im Alltag. Betreute Urlaube sind eine Option zu bestehenden Entlastungs- und Unterstützungsleistungen. Bislang fehlen empirisch gesicherte Erkenntnisse zu Bedarfen und Einstellungen pflegender Frauen zu diesen Urlauben sowie Hinweise zu deren Gestaltung. Ziel: Erhebung der Einstellungen und Erwartungen pflegender Frauen bezüglich betreuter Urlaube, um positive Effekte und fördernde Faktoren zu identifizieren. Methode: Es wurden zehn problemzentrierte Interviews mit pflegenden Frauen, die betreute Urlaubsreisen in Anspruch nahmen, ein Gruppeninterview mit Mitarbeiterinnen eines Anbieters für betreute Urlaubsreisen sowie ein Experteninterview mit der Leitung des Anbieters durchgeführt. Die Auswertung folgte den Kriterien der qualitativen Inhaltsanalyse nach 13-1Gläser und Laudel (2010). Ergebnisse: Durch eine gezielte Anamnese vor dem Urlaub, kontinuierlichen Vertrauens- und Beziehungsaufbau sowie professionelle, proaktive Unterstützung und Übernahme von pflegerischen Tätigkeiten können pflegende Frauen im Urlaub Entlastung und Erholung erfahren. Wesentlich tragen sechs identifizierte Gelingensbedingungen („Abstand vom Alltag“, „Verantwortung abgeben“, „Pflege abgeben“, „Wohlbefinden des Ehepartners“, „Verstanden fühlen“ sowie die „Professionalität“) zur Erholung während des Urlaubs bei. Schlussfolgerungen: Durch sorgfältig organisierte und auf einer vertrauensvollen Grundlage durchgeführte Urlaube erschließt sich den Mitarbeitenden eine umfangreiche Informationsbasis, die für eine kontinuierliche Betreuung nach dem Urlaub genutzt werden sollte. Betreute Urlaube sollten als selbstverständliche Entlastungsoption für pflegende Frauen professionell im Betreuungsprozess verankert sein.


Impact of assisted vacations on female caregivers’ burden

Abstract.Background: In everyday life, female caregivers experience various burdens due to their responsibilities and challenges. To relief and regenerate from the stressful daily routine, assisted vacations may be a viable option. Previously, there were no empirical findings available that focus on requirements and expectations of female caregivers. Neither do they provide information about the organisation nor do they provide information about the implementation of assisted vacations. Aim: The aim of the study was to collect data concerning the attitudes and expectations of female caregivers about assisted vacations to identify positive effects and elements. Methods: Ten problem-centered interviews with female caregivers, a group interview with four staff members of a supplier of assisted vacations, and one expert interview with the management of the supplier were operated. To analyse the gathered data the qualitative content analysis by 13-2Gläser & Laudel was conducted (2010). Results: A specific anamnesis beforehand the assisted vacations, a continuous development of trust and relationships as well as a professional proactive support and take-over of nursing activities can help female caregivers to enjoy restful and relieving holidays. Six identified conditions contribute to experience a recreative assisted vacation. Conclusions: Staff members who accompany assisted vacations get lots of information about family caregivers. This could be used for ongoing support of family caregivers after the assisted vacations to reduce their burden.

Literatur