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Originalarbeit

Pflegerisches Schmerzmanagement bei ambulant versorgten Pflegebedürftigen

Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302/a000717

Zusammenfassung.Hintergrund: Die Prävalenzraten von chronischem Schmerz liegen international bei ambulant versorgten älteren Menschen (> 65-Jährigen) bei bis zu 50 %. Eine erste nationale Studie mit auskunftsfähigen Pflegebedürftigen (≥ 18 Jahre) ermittelte für den ambulanten Bereich eine Prävalenzrate von 68,5 %. Eine bedeutende Rolle beim Schmerzmanagement kommt der pflegerischen Versorgung zu. Der bisherige Forschungsstand zur Qualität des pflegerischen Schmerzmanagements ist jedoch unzureichend. Ziel: Somit ist das Ziel der vorliegenden Untersuchung, die Angemessenheit des pflegerischen Schmerzmanagements bei älteren Pflegebedürftigen mit und ohne kognitive Einschränkungen für den ambulanten Bereich zu prüfen. Methode: Die vorliegende Querschnittstudie basiert auf den Daten des Projektes ACHE. In die Untersuchung wurden 219 Pflegebedürftige einbezogen. Mittels persönlich-mündlicher Interviews sowie einer Analyse der Pflegedokumentation wurden Informationen zum subjektiven Schmerzerleben sowie dem Schmerzmanagement eingeholt. Ergebnisse: Die Befragung der Pflegebedürftigen und die Analyse der Pflegedokumentation weisen auf deutliche Defizite hinsichtlich des pflegerischen Schmerzmanagements hin. Defizite zeigten sich vor allem in einer fehlenden systematischen Schmerzerfassung sowie fehlenden Dokumentation von Therapiezielen und der Dokumentation durchgeführter schmerztherapeutischer Maßnahmen. Schlussfolgerungen: Eine mögliche Ursache für die identifizierten Defizite eröffnet sich über derzeitige Rahmenbedingungen, welche das pflegerische Handeln in SGB V und SGB XI Leistungen trennt. Ein angemessenes pflegerisches Schmerzmanagement kann nur gewährleistet werden, wenn Rahmenbedingungen optimiert werden.


Pain management in nursing care in outpatient older adults in need of care

Abstract.Background: International data report a prevalence rate for chronic pain of up to 50 % in community dwelling older adults (> 65 years). A national study reported a prevalence rate of 68,5 % among outpatient adults (≥ 18 years). Nursing care has an important meaning in pain management. However, previous research on the quality of pain management in nursing care is insufficient. Aim: The aim of this study is to evaluate the appropriateness of pain management in nursing care in our target group. Method: The cross-sectional study is based on data from ACHE. The study comprises 219 patients. Information on subjective pain experience and pain management were obtained by face-to-face interviews and nursing documentation. Results: Our findings indicate considerable deficits in terms of pain management in nursing care. Results show a lack of systematic pain assessment as well as missing documentation of therapeutic aims and pain management in nursing care. Conclusions: The identified deficits might be the result of current framework conditions that separate nursing pain treatment in Volume V and Volume XI of the German Social Security Code services. Appropriateness in pain management in nursing care can only be ensured if framework conditions are optimized.

Literatur