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„Ich möchte sterben“ – Zum Umgang mit Suizidwünschen in der hausärztlichen Palliativbetreuung

Published Online:https://doi.org/10.1024/0040-5930/a000731

Zusammenfassung. Unterschiedliche Vorstellungen vom Umgang mit dem Lebensende stellen in der hausärztlichen Palliativbetreuung keine Seltenheit dar. Wenn diese jedoch zu stark divergieren, können daraus erhebliche Belastungen für die Professionellen entstehen, insbesondere wenn es um assistierten Suizid geht. Wie erleben Hausärzte und Hausärztinnen die Unvereinbarkeit zwischen Patientenwünschen und persönlichen Werten? Wie gelingt es Ihnen, Wertedivergenzen zu überbrücken? Ausgehend von Gruppengesprächen mit Hausärzten in der Schweiz geht der Beitrag diesen Fragen nach und zeigt verschiedene, in der Praxis gewählte Strategien auf. Dabei wird deutlich, dass insbesondere eine ‚Perspektivenannäherung‘ (durch fortgesetztes Verhandeln) mit Patienten die Belastungen für Hausärzte und Hausärztinnen reduzieren und eine hohe Versorgungsqualität gewährleisten kann.


“I want to die” – dealing with suicidal wishes in primary palliative care

Abstract. Different attitudes towards, and ideas about the end of life, represent an often experienced challenge in palliative care provided by family doctors. If values diverge too strongly, considerable strain can originate from it for the health care professionals, in particular if it is about assisted suicide. How do family doctors experience the incompatibility between patients’ wishes and personal values? How do they succeed to bridge value divergences? Based on group discussions with family doctors in Switzerland the contribution focusses on these questions and identifies different strategies of family doctors. The results indicate that in particular ’convergence of perspectives’ with patients can reduce the strain for family doctors and can at the same time guarantee high quality of care.