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Einstellungen zum Betreuten Wohnen in Österreich – Eine qualitative Studie

Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302/a000434

Zusammenfassung. Hintergrund: Einzelne Motive zum Einzug ins Betreute Wohnen wurden im deutschsprachigen Raum in quantitativen Studien erfragt, aber wie sie bei der Entscheidung für oder gegen einen Einzug zusammenspielen ist unbekannt. Ziel: Ziel dieser Studie war es, bei älteren Menschen in Österreich Typen von Einstellungen zum Betreuten Wohnen zu bestimmen, die sich aus dem unterschiedlichen Zusammenspiel einzelner Motive ergeben. Methode: In einer qualitativen Vergleichsstudie im Bundesland Salzburg wurden BewohnerInnen von Betreuten Wohneinrichtungen und zu Hause lebende, ältere Menschen mit halbstrukturierten Leitfadeninterviews befragt. Die Auswertung erfolgte mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring und anschließender Typenbildung. Ergebnisse: Bei den BewohnerInnen gab es die Einstellungstypen «Proaktive Nutzer» mit konkreten Erwartungen nach mehr Sicherheit oder Bequemlichkeit, und «Einzug aufgrund externer Umstände», weil ein Wohnplatz verfügbar war oder weil sie sich durch körperliche Einschränkungen zum Einzug gezwungen sahen oder weil sie von anderen Personen beeinflusst worden waren. Bei den Zuhauselebenden gab es die Einstellungstypen «Bedingte Akzeptanz», «Ablehnung» und «Zwiespältig-Unschlüssige». Ungenaue Vorstellungen über Betreutes Wohnen standen oft einer informierten Entscheidung entgegen. Schlussfolgerung: Die Entscheidung für ein Betreutes Wohnen hängt nur zum Teil von konkreten Erwartungen ab. Bessere Information, Beratung durch eine Vertrauensperson und die Verfügbarkeit eines Wohnplatzes können eine Einzugsentscheidung beeinflussen.


Attitudes towards assisted living in Austria – A qualitative study

Abstract. Background: Surveys in German speaking countries identified motives for choosing assisted living, but their importance in the context of decision making remains unclear. Aim: This study aimed to identify types of attitudes towards assisted living among older persons in Austria that result from the interplay of single motives. Method: A comparative qualitative study with semi-structured interviews was conducted in the land Salzburg among residents of assisted living facilities and home dwelling older adults. Data were analysed by using qualitative content analysis according to Mayring and subsequent construction of types. Results: Among residents types of attitudes were “proactive users” who expected more safety or comfort and persons who “moved in due to external circumstances” like taking the opportunity of available place or feeling forced by functional limitations or being influenced by significant others. Types of attitudes among home dwelling older persons were “conditional acceptance”, “rejection” and “indecisiveness”. Vague ideas about assisted living often prevented an informed decision. Conclusion: Choice of assisted living only depends to some extent on specific expectations. Better information, advice by significant others and availability of a place may favour a decision to move in.