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Published Online:https://doi.org/10.1024/2235-0977/a000186

Zusammenfassung. Eine Lesestörung, die nicht behandelt wird, wirkt sich negativ auf alle Lernfächer aus und stellt ein Handicap für den gesamten Lebensweg des Betroffenen dar. Eine therapeutische Methode für das Fördern der Lesekompetenz ist die Methode des stakkatierenden Lesens. Die Hauptmerkmale dieser Methode sind Syllabieren, Rhythmus, rhythmisches Mitsprechen, Feinmotorik, Visuomotorik. Es wird davon ausgegangen, dass nicht ein bestimmtes Zentrum im Gehirn für das Lesen zuständig ist, sondern mehrere, die miteinander vielseitig verknüpft sind und durch Anregung von außen ein funktionelles Lesenetz bilden. Durch das synchrone Sprechen und Klopfen der Silben und das Richten des Blickes auf das genaue Wortsegment bekommen aus unserer Sicht Schüler mit einer Lesestörung für das Lesen motorische, auditive und visuelle Stützen. Der Leseprozess geschieht dabei als eine Kombination aus kinästhetischer, visueller und auditiver Überwachung, die durch das motorische System unterstützt wird. Als erstes wird nach dieser Methode am Verständnis der Silbe und der Silbentrennung durch das Einzeichnen des senkrechten Striches gearbeitet. Danach kommt das synchrone Erkennen, Sprechen und Klopfen mit der Spitze des Zeigefingers in die Silbe. Zuletzt lernen die Schüler das Klopfen der Silben der Reihe nach mit einzelnen Fingern auf die Tischplatte. Wie die eigene Erfahrung zeigt, ermöglicht der Einsatz dieser Methode den Dyslektikern, das sichere, fehlerfreie Lesen im altersgemäßen Tempo zu gewinnen und selbstbewusst in die berufliche Zukunft einzusteigen.

Literatur