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Published Online:https://doi.org/10.1026//0942-5403.10.2.132

Zusammenfassung. Eltern-Kind-Konflikte werden einerseits als Risikofaktor für das Entstehen von Problemverhalten angesehen, andererseits wird aber auch ein entwicklungsfördernder Effekt der Konflikte angenommen, indem z.B. soziale Fähigkeiten gelernt werden. Dieser Widerspruch kann aufgelöst werden, wenn zugleich andere familiäre Variablen betrachtet werden: Wir nehmen an, daß eine hohe Intensität von Eltern-Kind-Konflikten dann mit einem Zuwachs an Delinquenz der Kinder einhergeht, wenn ansonsten wenig positive Interaktionen in der Familie stattfinden, während sich vor dem Hintergrund positiver Familieninteraktionen die Konfliktintensität nicht auf den Anstieg delinquenten Verhaltens auswirkt. Anhand einer Längsschnittstudie mit zehn- bis 13jährigen und ihren Eltern wird gezeigt, daß eine höhere Intensität von Konflikten mit Müttern und Vätern einen stärkeren Anstieg der Delinquenz vorhersagt. Allerdings besteht eine Wechselwirkung zwischen dem Ausmaß gemeinsamer positiver Freizeitaktivität und der Konfliktintensität dergestalt, daß in Familien mit viel gemeinsamer Freizeitaktivität kein Zusammenhang zwischen Konfliktintensität und Delinquenz auftritt. Schlußfolgerungen für die Intervention werden diskutiert.


Parent-child conflict and delinquent behavior in early adolescence

Abstract. Parent-child conflicts have been discussed as a risk factor for the development of delinquency but also as a factor that may promote positive development (e.g. learning social abilities). This contradiction can be solved by considering other aspects of family relations that may influence the effect of parent-child conflicts: We hypothesized that high levels of parent-child conflict will be associated with an increase in delinquency if the level of general positive family interactions is low. In the case of high levels of positive family interactions, we expected no relationship between conflict and delinquency. Our data are drawn from a longitudinal sample of 10-13 year old children and their parents. We found that higher levels of parent-child conflict were associated with a larger increase in delinquency. In concordance with our hypothesis, high levels of joint spare-time activity buffered the effect of high conflict intensity on delinquency. Conclusions for intervention are discussed.

Literatur