Abstract
Zusammenfassung. Zur Förderung organisationaler Kreativität sind einerseits Öffnungsprozesse, wie z. B. die Förderung individueller Freiheiten, notwendig. Diese Öffnungsprozesse führen jedoch andererseits zu Koordinationsdefiziten, die den Organisationserfolg gefährden. In einer empirischen Studie wird erstmals gezeigt, dass in Forschungseinrichtungen (n = 113 Befragte) und in Theatern (n = 88 Befragte) Öffnungsprozesse stets von parallelen Schließungsprozessen (durch Förderung von Orientierung, Konsens und Vertrauen) begleitet sind. Diese reduzieren die negativen Sekundäreffekte der Öffnung, können sie jedoch im Theater nicht vollständig kompensieren, weil hier ein besonders hoher Koordinationsbedarf besteht. Im Theater wird daher zusätzlich der Grad der Öffnung selbst reduziert, um der Entstehung negativer Sekundäreffekte vorzubeugen.
Abstract. On the one hand, processes of opening (e.g., enhancement of individual autonomy) are needed in order to promote organizational creativity. On the other hand, these processes lead to problems with coordination that jeopardize the success of the organization. In an empirical study conducted in research institutes (n = 113) and theatres (n = 88) it is shown that processes of opening are accompanied by parallel processes of closure (by orientation, consensus, and trust). These processes reduce the negative secondary effects of opening, but in the case of the theatre cannot completely compensate for them because the need to coordinate is especially great there. In the theatre, the degree of opening itself is reduced as well in order to prevent the development of negative secondary effects.
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