Skip to main content
Published Online:https://doi.org/10.1026/0933-6885.17.3.117

Zusammenfassung. Eine an der naturwissenschaftlichen quantitativen Forschung orientierte Evaluation reduziert die Wirkungskontrolle auf die Erfassung einzelner, abgrenzbarer Parameter und schließt komplexe Fragestellungen aus. Dieses Forschungsdesign ist auf die künstlerischen Therapien nicht übertragbar. Das ästhetische Paradigma erweitert dagegen den rationalen Forschungszugang um die Dimension der sinnlichen Erfahrung. Dabei steht die Wirkung der therapeutischen Maßnahmen auf den Einzelnen und seinen individuellen Entwicklungsprozess im Vordergrund. Dieser Prozess kann nur aus der subjektiven Wahrnehmung des Einzelnen beurteilt und bewertet werden. An einem Beispiel wird ein Weg der Effektivitätskontrolle, der einem erweiterten Wissenschaftsverständnis entspricht, vorgestellt.


Evaluation in art therapy: the objectivation of subjectivity?

Abstract. An evaluation orientated to the natural sciences reduces the control of effectiveness in the acquisition of separate parameters and excludes complex questions. This kind of research cannot be transferred to the evaluation of art therapy. The aesthetical paradigm, however, enlarges the rational research access to the dimension of sensual experience. The influence of the therapeutic measures concerning the individual and its singular process of development comes to the fore. This process can only be evaluated by the individual person according to their own sensual perception. An example demonstrates the way of controlling therapeutic effects according to an extended understanding of science.

Literatur

  • Christiansen, G. (1999). Evaluation - Ein Instrument zur Qualitätssicherung in der Gesundheitsförderung . Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Google Scholar

  • Gadamer, H.-G. (1960). Wahrheit und Methode . Tübingen: Mohr Google Scholar

  • Kraiker, C. (2001). Gutachten zur wissenschaftlichen Begründung der psychotherapeutischen Wirksamkeit von Musiktherapie für das Verwaltungsgericht München . Verfügbar unter: www.paed.uni-muenchen.de/~kraiker/musiktherapie.htm [April 2004] Google Scholar

  • Kuhn, T. (2002). Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. (2., rev. u. erg. Aufl., Nachdr.). Frankfurt/M.: Suhrkamp Google Scholar

  • Limberg, R. (1998). Kunsttherapie bei frühen Störungen. Strukturbildung und Identitätsentwicklung mit den Mitteln der Kunst . Aachen: Shaker Google Scholar

  • Petersen, P. (2002). Forschungsmethoden künstlerischer Therapien . Stuttgart: Mayer Google Scholar

  • Schneider, E. (1996). Wer bestimmt, was hilft? Über die neue Zahlengläubigkeit in der Therapieforschung . Paderborn: Junfermann Google Scholar

  • Welsch, W. (1990). Ästhetisches Denken . Stuttgart: Reclam Google Scholar

  • Winnicott, D. W. (2002). Vom Spiel zur Kreativität (10. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta Google Scholar

  • Wissenschaftlicher Beirat Psychotherapie (nach § 11 Psych-ThG) (2004). Mindestanforderungen für die Begutachtung von Wirksamkeitsstudien im Bereich der Psychotherapie. Deutsches Ärzteblatt, 101, 6 A 369– Google Scholar