Alltagsintegrierte Sprachförderung in Spielgruppen und Kindertageseinrichtungen in der Schweiz
Was gelingt, was kommt zu kurz?
Abstract
Zusammenfassung. Die vorliegende empirische Studie berichtet über die Prozess- und Orientierungsqualität von alltagsintegrierter Sprachförderung in Spielgruppen und Kindertageseinrichtungen in Basel-Stadt. Es wurden 16 Förderpersonen zu ihren Konzepten betreffend der Sprachförderung befragt und zehn Förderperson-Kind-Paare in Spielgruppen und Kindertageseinrichtungen gefilmt. Die Ergebnisse zeigen, dass die alltagsintegrierte Sprachförderung in Grundzügen umgesetzt wird, insofern die Sprachvermittlung nicht separiert und kommunikationsfern stattfindet. Sie zeigen aber auch, dass die zentralen Qualitätsfaktoren impliziter Sprachvermittlung Responsivität und Modellieren kindlicher Äußerungen im untersuchten Feld zu kurz kommen.
Abstract. This empirical study focuses on the process quality and the quality of educational orientations of early childhood language support during regular interactions in playgroups and day-care centers in the city of Basel. We interviewed 16 early childhood educators about their education concepts regarding early childhood language support and videotaped ten educator-child pairs in play groups and day-care centers. The results indicate that the basic concepts of language support integrated into daily routines are indeed applied: language training is neither separated from daily routines nor taught in a formalized style. However, the results also indicate that central factors that determine the quality of the implicit language training in the researched field still require further development.
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