Abstract
Für die Auswahl von Schülerinnen und Schülern für Begabtenfördermaßnahmen werden gemeinhin mehrdimensionale Verfahren gefordert und durchgeführt. Validierungsstudien, die diese Entscheidungen wissenschaftlich untermauern, liegen bislang nur wenige vor. In dieser Studie wurden die zentralen Elemente (Intelligenz, Zeugnisnoten, Verhalten im Probeunterricht) der Auswahlverfahren für gymnasiale Begabtenklassen hinsichtlich ihrer Eignung für die Leistungsprognose regressionsanalytisch überprüft. Die Ergebnisse bestätigen die Validität der Intelligenzwerte und Zeugnisnoten der vierten Jahrgangsstufe für die Prognose der Schulleistungen in der siebten Jahrgangsstufe. Die Daten des Probeunterrichts eignen sich darüber hinaus weder zur Prognose später erworbener Zensuren noch zur Prognose standardisiert erhobener Leistungskriterien. Es werden praktische Konsequenzen für die Gestaltung der Auswahlverfahren gezogen.
Consensually, identifying children for gifted educational programs requires the use of multiple measures, but empirical results that validate these selection decisions are still rare. In this study, the selection processes for special classes for gifted children are assessed. The results confirm the prognostic validity of intelligence test scores and school marks measured in Grade 4 for school achievement in Grade 7. Ratings of the children’s behavior during a trial lesson did neither improve the prediction of school marks, nor the prediction of standardized achievement measurements. Implications for the selection processes are discussed.
Literatur
2012). Lesetestbatterie für die Klassenstufen 8 – 9 (LESEN 8 – 9). Göttingen: Hogrefe.
(2006). The relationship between PSAT/NMSQT scores and AP examination grades: A follow-up study (College Board Research Report No. 2006 – 1). New York City: The College Board.
(2002). Identification of gifted and talented youth for educational programs. In K. A. HellerF. J. MönksR. J. SternbergR. F. SubotnikEds., International handbook of giftedness and talent (2nd ed., pp. 271 – 282). Oxford: Elsevier.
(2010). Beyond the threshold hypothesis: Even among the gifted and top math/science graduate students, cognitive abilities, vocational interests, and lifestyle preferences matter for career choice, performance, and persistence. Current Directions in Psychological Science, 19, 346 – 351.
(2005). Elemente der Mathematik 7: Baden-Württemberg Band 3. Braunschweig: Schroedel.
(2002). Mathematisch-naturwissenschaftliche Spezialklassen: Wie findet man geeignete Schüler? In H. WagnerHrsg., Begabtenförderung und Lehrerbildung (S. 261 – 272). Bad Honnef: K. H. Bock.
(2004). Prognostische Validität von Aufnahmeverfahren in Spezialschulen. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 51, 24 – 39.
(2009). Englisch Leistungstest für 5. – 7. Jahrgangsstufe. Unveröffentlichte Testbatterie der Universität Erlangen-Nürnberg.
(2008). Identifying and selecting able students for the NAGTY Summer School: Emerging issues and future considerations. High Ability Studies, 19(1), 5 – 18.
(2000). (Hrsg.). Begabungsdiagnostik in der Schul- und Erziehungsberatung (2. Aufl.). Bern: Hans Huber.
(2001). Hochbegabungsdiagnose (Identifikation). In K. A. HellerHrsg., Begabungsdiagnostik (2., vollst. überarb. Aufl., S. 241 – 257). Bern: Hans Huber.
(1985). Kognitiver Fähigkeitstest für 4. bis 13. Klassen (KFT 4 – 13+). Weinheim: Beltz.
(2000). Kognitiver Fähigkeitstest für 4. bis 12. Klassen, Revision. Weinheim: Beltz.
(2007). Talentförderung und Hochbegabtenberatung in Deutschland. In K. A. HellerA. ZieglerHrsg., Begabt sein in Deutschland (S. 139 – 170). Berlin: LIT.
(1983). Leistungsprüfsystem (LPS). Göttingen: Hogrefe.
(1996). Zur Auswahl von Schülern für ein Gymnasium mit mathematisch-naturwissenschaftlich-technischem Profil. In E. WitrukG. Friedrich.Hrsg., Pädagogische Psychologie im Streit um ein neues Selbstverständnis (S. 460 – 466). Landau: Empirische Pädagogik.
(1999). Schüler an einem mathematisch-naturwissenschaftlich orientierten Gymnasium: Ihre Auswahl und Entwicklung. In C. EndersC. HanckelS. MöleyHrsg., Lebensraum – Lebenstraum – Lebenstrauma Schule (S. 340 – 346). Bonn: Deutscher Psychologen Verlag.
(1997). Entwicklung und Erprobung von Modellen der Begabtenförderung am Gymnasium mit Verkürzung der Schulzeit. Abschlussbericht. Mainz: v. Hase & Koehler.
(1999). Zur Validierung eines Aufnahmeverfahrens für Schüler eines mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Gymnasiums. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 1, 41 – 54.
(2009). Das soziale Profil in der Begabtenförderung. Ergebnisse einer Online-Befragung unter allen Geförderten der elf Begabtenförderungswerke im Oktober 2008. Zugriff am 25. 01. 2013. Verfügbar unter http://www.bmbf.de/pubRD/soziale_profil_begabtenfoerderung.pdf
(2003). Schulische Begabtenförderung in Europa. Bestandsaufnahme und Ausblick. Band II Thematische Darstellung. Nijmegen: Zentrum für Begabungsforschung, Universität Nijmegen.
(2009). Zur Validität des Auswahlverfahrens. In K. A. HellerHrsg., Das Hector-Seminar: Ein wissenschaftlich evaluiertes Modell der Begabtenförderung im MINT-Bereich (S. 123 – 132). Berlin: LIT.
(1993). Ein praktisches System zur Identifizierung hochbegabter und talentierter Schüler. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 40, 217 – 224.
(1991). Identifizierung von „Hochbegabung”. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 23, 197 – 231.
(2000). Hochbegabte und hochleistende Jugendliche. Münster: Waxmann.
(2009). Intelligenz. Mythen und Fakten. Weinheim: Beltz.
(2007). Delta 7 – Mathematik 7 für Gymnasien (2. Aufl.). Bamberg: C. C. Buchner.
(2006). Hochbegabtendiagnostik mit dem HAWIK-III und AID 2. Kindheit und Entwicklung, 2, 93 – 99.
(2008). Expertiseerwerb. In W. SchneiderM. HasselhornHrsg., Handbuch Pädagogische Psychologie (S. 136 – 144). Göttingen: Hogrefe.
(2011). Begabtenförderung für Gymnasiasten – Längsschnittstudien zu homogenen Begabtenklassen und Frühstudium. Münster: LIT.
(2012a). Auswahlverfahren in der Förderung begabter Schülerinnen und Schüler. In Landesinstitut für Lehrerbildung und SchulentwicklungHrsg., 15 Jahre BbB: Besondere Begabungen entdecken und fördern–Impulse für Unterricht und Schule. Dokumentation der Tagung am 25.11. und 26. 11. 2011 am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (S. 17 – 24). Hamburg: Aba Druck/Copy GmbH.
(2012b). Förderung bei Hochbegabung. Stuttgart: Kohlhammer.
(2008). Schulleistungen in homogenen Begabtenklassen und gymnasialen Regelklassen der Sekundarstufe 1. Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, 1, 67 – 81.
(2009). Homogene Begabtenklassen am Gymnasium–Zielgruppe und Entwicklung der Schülerinnen und Schüler. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 41, 51 – 62.
(2013). Diagnostische Herausforderungen bei der Auswahl von Frühstudierenden. Diagnostica, 59, 61 – 72.
(2012, Oktober). Ergebnisse zu den Auswahlverfahren. Vortrag auf der Abschlusstagung des PULSS der Kultusministerien Bayern und Baden-Württemberg, Dillingen.
(2011). Evaluation von Auswahlverfahren für Begabtenklassen an Gymnasien. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
(2007). A study of identification and achievement profiles of performance task-identified gifted students over 6 years [Empirical Study Quantitative Study]. Journal for the Education of the Gifted, 31(1), 7 – 34.
(2007). Patterns of identification and performance among gifted students identified through performance tasks: A three-year analysis [Empirical Study Quantitative Study]. Gifted Child Quarterly, 51(3), 218 – 231.
(2007). Förderung Hochbegabter in der Schule. Evaluationsbefunde und Wirksamkeit von Maßnahmen. Göttingen: Hogrefe.
(2009). Mathematik Leistungstest für 5.–7. Jahrgangsstufe. Unveröffentlichte Testbatterie der Universität Würzburg.
(