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Übersichtsarbeit

Doping and Ethics» – a topic with tradition and obviously withoud end

Weshalb fällt Handeln in ethischer Verantwortung – auch! – im Sport so schwer?

Published Online:https://doi.org/10.1024/0040-5930.58.4.239

Dass Doping nach aktueller Regelung per definitionem nicht erlaubt ist, weiß jedermann. Warum es so ist, kann geschichtlich nachgezeichnet und erklärt werden. Ob Doping aber absolut auch unethisch ist, darüber kann diskutiert werden. Dopingmittel einzunehmen, solange diese verboten sind, ist zweifellos unethisch, aber warum müssen sie verboten werden? Darüber kann in ethischer Perspektive nachgedacht werden und muss auch immer wieder von neuem aufgerollt werden, denn Diskussionen und Erörterungen im Rahmen ethischer Reflexion zielen weder auf absolute (Straf-)Normen noch auf Verbote. Der ethische Diskurs reflektiert, was vom vielem Denkbaren tatsächlich auch sinnvoll wäre und ist. Und diese Herausforderung zeigt die Schwierigkeiten, aber auch die Relevanz ethisch geführter Diskussionen auf: Auch wenn Ethiker/innen zum Schluss kommen, dass dieses und jenes Handeln des Menschen auch im Sport aus ethischer Sicht nicht verantwortet werden kann und dies auch begründen sowie argumentieren, heißt dies – solange keine strafrechtlichen Konsequenzen daraus gezogen werden – noch lange nicht, dass sich die zur freien Entscheidung befähigten Sportler/innen tatsächlich auch daran orientieren und entsprechend handeln. Weil der Mensch dafür konzipiert ist, zumindest in physiologischer Hinsicht alles zu tun, um überleben zu können, ist er in erster Linie auch daran interessiert, vom Machbaren zu profitieren und dies vor allem dann, wenn der Bereich für ihn existentiell geworden ist. Wenn es aber auch im Sport ausschließlich um Leben (Sieg) und Tod (Niederlage) geht, dann kümmern den bedrohten, gestressten oder sonstwie unter Druck gesetzten Menschen ethische Wertorientierungen wenig, das heißt: Der Mensch setzt sich (spätestens) in existentiell bedrohlichen Situationen über jegliche ethische Verantwortung hinweg und handelt, am Eigennutz orientiert, dann weitgehend unethisch. Wenn wir an diesem traurigen Umstand ernsthaft etwas ändern wollen, dann müssen wir den Menschen neu konzipieren oder eben dafür sorgen, dass Sporttreiben auch auf höchster Ebene nicht primär und auch nicht vorrangig als eine Frage des Seins oder Nichtseins interpretiert und das Streben nach Höchstleistungen nicht an dieser Überlebensfrage orientiert wird.

Everybody knows that doping is not allowed. Whether doping is also unethical is less clear. To use doping agens as long as they are prohibited is clearly unethical. But why do we have to ban doping agens? This needs some reflections and has to be discussed all the time!