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Mini-Review

Warum lässt sich die Nierenbiopsie nicht durch nicht-invasive Methoden ersetzen?

Published Online:https://doi.org/10.1024/0369-8394.91.15.650

Erkrankungen der Niere sind häufig fokaler Natur und befallen primär oft einzelne Kompartimente der Niere – Arterien, Arteriolen, Glomerula oder tubulo-interstitieller Raum. Als Folgeveränderung können dann andere Kompartimente miterkranken. Der Krankheitsprozess kann in einer potentiell reversiblen Frühphase oder aber irreversiblen, vernarbten Spätphase vorliegen. Derartige Veränderungen sind nur histologisch adäquat zu charakterisieren. Morphologische Untersuchungen basierend auf Licht-, Immunfluoreszenz- und Elektronenmikroskopie ermöglichen eine Diagnosestellung und geben therapeutisch und prognostisch relevante Hinweise. Die Histologie liefert die Basis für die pathophysiologische Analyse von Nierenerkrankungen. Nach wie vor ist die Biopsie unübertroffen, um eine Funktionsstörung der Eigen- oder Transplantatniere abzuklären. Von einem Ersatz der Nierenbiopsie durch nicht-invasive Methoden kann in naher Zukunft nicht die Rede sein. Die Biopsie wird eher noch an Bedeutung gewinnen.