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Mini-Review

Aphasie als Hirnschlagsymptom: Häufigkeit und Bedeutung

Published Online:https://doi.org/10.1024/0369-8394.95.13.489

Eine Aphasie liegt bei 21–38% aller ischämischer Hirnschlagpatienten vor. Das Risiko, eine Aphasie als Hirnschlagsymtom zu erleiden, steigt mit dem Alter an, während das Geschlecht keinen Risikofaktor darstellt. Aphasiker unter den Hirnschlagpatienten haben eine doppelt so hohe Mortalität wie Nichtaphasiker. Auch sind die Chancen, ein selbständiges, unabhängiges Leben wiederzuerlangen kompromittiert, wenn eine Aphasie vorliegt. Dennoch erreichen bis 40% der Aphasiker eine weitgehende Erholung ihrer Sprachfunktion. Die Frage, ob Logopädie bei aphasischen Hirnschlagpatienten von Nutzen ist, kann basierend auf der Studienlage nicht abschliessend beantwortet werden. Dennoch scheint eine hochfrequente, intensive Sprachtherapie in den ersten Wochen einer niederfrequenten Logopädie über einen längeren Zeitraum überlegen zu sein. Trotz ermutigender Erfahrungen mit unterstützenden Pharmaka werden weitere methodologisch einwandfreie und ausreichend grosse Studien nötig sein, bevor klar ist, ob und wie sich die funktionelle Spracherholung pharmakologisch günstig beeinflussen lässt.