„Es wird nicht mehr so sein, wie es einmal war“
Die Corona-Pandemie und ihre Folgen: Chancen für die Pädagogische Psychologie – eine subjektive Stellungnahme
Abstract
Zusammenfassung. Die Corona-Pandemie führt zu Konsequenzen, die für Individuen, Gruppen von Personen, Institutionen und die Politik bedeutsam sind. Der zeitweise Lockdown in einer großen Anzahl von Ländern hat verdeutlicht, an welchen Stellen und für wen Nachteile entstanden sind, die mittel- und langfristig auch Auswirkungen auf die Bildungsbiographien haben werden. Insoweit kann davon gesprochen werden, dass es nie mehr so sein wird wie es einmal war. In dieser besonderen Situation ist die Pädagogische Psychologie als Fach und fachpolitische Vertretung gefordert. Dieser Beitrag soll deutlich machen, dass die Pädagogische Psychologie den Konsequenzen der Pandemie – soweit die Bildung angesprochen ist – nicht hilflos ausgeliefert ist. Vielmehr, dass die eigene Expertise genutzt werden kann und muss, einen eigenen und nachhaltigen Beitrag für die Weiterentwicklung der Bildung zu leisten. Die Argumentation läuft entlang zweier Achsen: Politikberatung und Beratung pädagogischer Institutionen sowie Monitoring und Förderung. Hierbei spielen Schul- und Unterrichtsentwicklung ebenso eine Rolle wie Leadership, Personalentwicklung, Digitalisierung, Diagnostik und Evaluation. Sie alle werden mit der Frage im Hintergrund erörtert, wie Bildungseinrichtungen zur notwendigen Geltung verholfen werden kann. Die Orientierung an der Schule gilt hierbei als Blaupause für alle Bildungseinrichtungen.
Abstract. The corona pandemia leads to consequences that are significant for individuals, groups of persons, institutions and politics. The temporary lockdown in a large number of countries has made clear where and for whom disadvantages have arisen that will also have an impact on educational biographies in the medium and long term. With this background it can be said that it will never be as it was before. In this extraordinary situation, educational psychology is required as subject and political representative. This article intends to make it clear that educational psychology is not helpless with respect to the consequences of this pandemia – as far as education is addressed. Rather, that the expertise of the educational psychology can and must be used to make sure the own sustainable contribution to the further development of education and their institutions. The argumentation runs along two axes: policy advice and advice to educational institutions as well as monitoring and funding. School and teaching development play a role here, as do leadership, personnel development, digitization, diagnostics and evaluation, too. They are all discussed with the background of the question how educational institutions can be given the necessary recognition. The orientation towards the school is a blueprint for all educational institutions.
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