Abstract
Zusammenfassung: Durch die wachsende Zahl alter Menschen nimmt auch die Zahl der pflegebedürftigen Personen zu, wobei für einen Teil dieser Personen die Unterbringung in ein Seniorenheim unumgänglich ist. Von theoretischem, aber auch praktischem Interesse ist die Untersuchung der Belastung des in den Seniorenheimen tätigen Personals. Die vorliegende Studie sollte die Belastungsfaktoren (Belastungshäufigkeit/Stress-Input; Belastungserleben/Stress-Output)- als Teil des Stressprozesses - beim Pflegepersonal erheben und den Zusammenhang zwischen Häufigkeit und Erleben analysieren. Als Untersuchungsinstrument diente ein eigener Fragebogen mit den Themen: Belastungen durch den Alltag mit HeimbewohnerInnen, durch Sterbesituationen im Altenheim, durch Angehörige von HeimbewohnerInnen, durch MitarbeiterInnen innerhalb und zwischen Berufsgruppen und durch institutionelle Bedingungen. An der Studie beteiligten sich 235 Pflegekräfte der Seniorenheime der Stadt Salzburg. Die Ergebnisse dieser Untersuchung weisen daraufhin, dass es relativ wenig Belastungssituationen (7 von 44) gibt, die für die meisten Befragten häufig auftreten. Besonders belastend sind Situationen im Zusammenhang mit Sterben/ Tod, aber auch institutionelle Bedingungen. Die Ergebnisse sollten in computerunterstützten Tagebuchstudien vertieft werden. Besonders belastende Ereignisse sollten in Ausbildung und Schulung vermehrt beachtet werden.
Summary: The growing number of elderly people leads to an increasing number of people in need of care. For a certain part of these people the elderly people's home is unavoidable. The strain analysis of the nurses is not only interesting from a theoretical point of view but also practically. The aim of the present study is to raise stressors influencing the nurses as part of the stress-process. Hereby the frequency of stressors (stress input), stress experience (stress output), correlation of frequency and experience should be analysed. As an analysis instrument an especially created questionnaire was used which considered following aspects: Stress caused by daily caretaking, caused by death in the old people's home, through relatives of occupants, among staff of the same as well as of different vocational groups, and caused by the institutional environment. The present study involved 235 nurses from old people's homes in the city of Salzburg. The results of this study indicate that only few stress situations (7 out of 44) are relevant for the majority of the interviewed subjects. Especially stressing are situations related to death, but also institutional conditions. The results should be intensified by computer-assisted ambulatory assessment. The indicated particularly stressing situations should be considered more in education and training.
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