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Professionelle Pflege – Entwicklung und Inhalte einer Definition

Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302.19.1.45

Die hier vorgestellte Definition professioneller Pflege wurde von Mitarbeiterinnen des Instituts für Pflegewissenschaft der Universität Basel in Zusammenarbeit mit der Expertengruppe des Projektes «Zukunft Medizin Schweiz» der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften entwickelt. Ausgangspunkt waren bestehende Definitionen und eine Liste erwünschter Inhalte. Mittels Ansätzen der Grounded Theory wurden mögliche Inhalte bearbeitet und ein erster Entwurf geschrieben. In mehreren Feedback-Runden wurde dieser zur jetzt vorliegenden Definition verfeinert. Professionelle Pflege wird in zwei Kernsätzen definiert. Inhaltlich geht es um das Fördern und Erhalten von Gesundheit, das Vorbeugen von gesundheitlichen Schäden und das Unterstützen von Menschen in der Behandlung und im Umgang mit Auswirkungen von Krankheiten und deren Therapien. Ziel sind bestmögliche Behandlungs- und Betreuungsergebnisse sowie eine bestmögliche Lebensqualität in allen Phasen des Lebens bis zum Tod für die betreuten Menschen. Acht ergänzende Paragraphen beschreiben, an wen sich professionelle Pflege richtet, welche Aufgaben diese umfasst, welche Grundlagen wesentlich sind, wer mit welchen Mitteln professionelle Pflege umsetzt und in welchem Kontext diese ausgeübt wird. Die Definition hat einen pflegewissenschaftlichen Hintergrund und bezieht internationale Perspektiven und Entwicklungen ein. Eine Ergänzung beinhaltet weiterführende Überlegungen zur interprofessionellen Zusammenarbeit im Gesundheitswesen, zu Schwerpunkten in der Pflegeausbildung und zur zukünftigen Ausrichtung der professionellen Pflege. Sie postuliert eine optimale Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen, um bestmögliche Ergebnisse für Menschen mit (potenziellen) Gesundheitsproblemen zu erzielen. Entwicklungstendenzen in der Gesellschaft und im Gesundheitswesen, insbesondere die Zunahme von betagten und chronisch kranken Menschen, lassen den Bedarf an professioneller Pflege ansteigen. Es gilt, nachhaltig wirksame Versorgungsketten und neue, bedürfnisgerechte Betreuungsmodelle zu entwickeln. Die Pflegeausbildung muss zukünftigen Veränderungen Rechnung tragen.

This definition of professional nursing was developed at the Institute of Nursing Science, University of Basel, in collaboration with the group of experts from the project "Future of Swiss Medicine" of the Swiss Academy of Medical Sciences. Starting points were existing definitions and a list of desirable contents. Using Grounded Theory approaches, potential contents were analysed and a first draft was written. Through several feedback rounds, this draft was refined to the definition that is presented here. Professional nursing is defined in two core sentences. As regards content, it relates to promoting and maintaining health, preventing health problems, and assisting people in treating illnesses and in dealing with consequences of illnesses and their therapies. The goal is to achieve the best possible results of treatments and care as well as the best possible quality of life in all phases of life until death for the people cared for. Eight additional paragraphs describe to whom professional nursing is directed, the tasks it includes, its essential basics, who delivers it, how it is put into practice, and its context. The definition has a scientific background and incorporates international perspectives and developments. An addendum outlines further thoughts regarding interprofessional collaboration in health care, focal points of nursing education, and future directions of professional nursing. It calls for an optimal collaboration among the different professional groups to reach the best possible outcomes for people with (potential) health problems. Trends in society and health care, especially the growing numbers of old and chronically ill people, will increase the need for professional care. It is necessary to develop new systems and models of care that meet population needs and have a lasting effect. Nursing education must take these future changes into consideration.