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Open AccessOriginalarbeit

Erfahrungen eingewanderter Pflegefachpersonen mit Diskriminierung durch Pflegebedürftige

Ein narrativer Überblick

Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302/a000984

Abstract

Zusammenfassung:Hintergrund und Ziel: Eingewanderte Pflegefachpersonen füllen in vielen Ländern den Fachkräftemangel aus. Studien deuten darauf hin, dass sie in den Einwanderungsländern oft mit Diskriminierung konfrontiert werden. Ziel des vorliegenden narrativen Reviews ist es, einen Überblick über die Diskriminierungserfahrungen von eingewanderten Pflegefachpersonen zu geben. Methode: Es wurde eine systematische Literatursuche in den Datenbanken PubMed und CINAHL durchgeführt. Weitere Artikel wurden durch eine Suche in Google Scholar und anhand von Referenzlisten identifiziert. Eingeschlossen wurden Studien, die zwischen 1/2013 und 3/2023 erschienen sind. Ergebnisse: Von 103 Artikeln wurden 18 in das narrative Review eingeschlossen. Die Übersichtsarbeit hat gezeigt, dass eingewanderte Pflegefachpersonen vonseiten der Pflegebedürftigen Diskriminierung in Form von Ablehnung, der Infragestellung ihrer Qualifikationen, Ungleichbehandlung, abfälligen Äußerungen und Kommentaren sowie Drohungen und physischer Gewalt erleben können. Ihr Herkunftsland, ihre ethnische Herkunft, ihre äußeren Merkmale (z.B. Hautfarbe), ihre sprachlichen Unterschiede sowie ihr Akzent bilden die Grundlage dafür. Schlussfolgerungen: Auch wenn die Datenlage insgesamt eingeschränkt ist, können die Ergebnisse dieser Arbeit als Grundlage für weitere Studien dienen sowie Führungskräften und politischen Entscheidungsträger_innen dabei helfen, die Diskriminierung von eingewanderten Pflegefachpersonen besser zu verstehen, Strategien zur Unterstützung Betroffener zu entwickeln und entsprechende Präventionsmaßnahmen umzusetzen.

Immigrant nurses’ experiences of discrimination by patients and nursing home residents: a narrative review

Abstract:Background and aim: Immigrant nurses are filling the shortage of skilled workers in many countries. Studies suggest that they may face discrimination in their destination countries. This paper aims to provide an overview of the experiences of immigrant nurses with regard to discrimination in their interactions with patients. Methods: A systematic literature review was performed by searching the databases PubMed and CINAHL. Additional articles were identified through a search in Google Scholar and by reviewing reference lists. Studies published between 1/2013 and 3/2023 were included. Results: The literature search yielded 103 studies, 18 of which were included in the narrative review. The review showed that immigrant nurses may experience discrimination in the form of rejection, questioning of their qualifications, unequal treatment, derogatory remarks, threats, as well as violence from patients. Discrimination is based on their ethnicity, country of origin, external characteristics, language, and accent. Conclusions: Overall, available data is insufficient. The results of this review can serve as a basis for further studies and help managers and policy makers to better understand discrimination against immigrant care workers, to develop strategies to support them and to implement appropriate prevention measures.

Was ist zu dieser Thematik schon bekannt?

Eingewanderte Pflegefachpersonen sind in der Interaktion mit Pflegebedürftigen Diskriminierung ausgesetzt.

Welchen Erkenntniszugewinn leistet die Studie?

Die Ergebnisse dieser Arbeit können als Grundlage für weitere Studien dienen sowie Führungskräften und politischen Entscheidungsträgern dabei helfen Maßnahmen abzuleiten.

Einleitung

Bedingt durch Fortschritte in der Medizin und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen werden Menschen immer älter (Sütterlin et al., 2011). Mit der Alterung der Bevölkerung steigt die Zahl der chronisch kranken und multimorbiden Personen und mit ihr der Bedarf sowie die Nachfrage nach professioneller Pflege (Rothgang et al., 2012). Gleichzeitig stehen in vielen Ländern immer weniger Pflegefachpersonen zur Verfügung, die die Versorgung erbringen können. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO, 2016) wird bis 2030 im Gesundheitswesen weltweit ein Mangel an etwa acht Millionen Pflegefachpersonen und Hebammen herrschen. In Deutschland wird dieser Mangel mit knapp 500.000 fehlenden Pflegefachpersonen bis zum Jahr 2035 beziffert (Flake et al., 2018). Viele Industrieländer, darunter auch Deutschland, sind daher auf die zusätzliche Rekrutierung von Pflegefachpersonen aus dem Ausland angewiesen. In vielen Ländern machen eingewanderte Pflegefachpersonen bereits heute einen entscheidenden Teil des Personals aus und leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der Versorgung (Bach, 2015). Eingewanderte Pflegefachpersonen sind Beschäftigte, die ihre Ausbildung in einem anderen Land als dem Zuzugsland absolviert haben und später in ein anderes Land eingewandert sind. Sie sind an ihrem neuen Arbeitsplatz häufig mehreren Herausforderungen ausgesetzt. Zu diesen Herausforderungen gehört neben kulturellen Unterschieden, Unterschieden in der Pflegepraxis sowie Sprach- und Kommunikationsbarrieren auch Diskriminierung (Moyce et al., 2016; Pung & Goh, 2017). Studien haben gezeigt, dass eingewanderte Pflegefachpersonen, insbesondere jene, die sichtbar einer ethnischen Minderheit angehören, ein größeres Risiko haben, am Arbeitsplatz diskriminiert zu werden als ihre einheimischen Kolleg_innen (Boateng & Brown, 2022; Dywilli et al., 2021; Neiterman & Bourgeault, 2015). Der Begriff „Diskriminierung“ wird von Hormel und Scherr (2010: 7) folgendermaßen definiert: „Als Diskriminierungen gelten gewöhnlich Äußerungen und Handlungen, die sich in herabsetzender oder benachteiligender Absicht gegen Angehörige bestimmter sozialer Gruppen richten“. Als Urheber der Diskriminierungen werden Vorgesetze, Kolleg_innen, Familienangehörige von Pflegebedürftigen sowie Pflegebedürfte (Patient_innen und Bewohner_innen) identifiziert, wobei letztere die häufigste Quelle von Diskriminierung darstellen (Boateng & Brown, 2022; Dywilli et al., 2021; Neiterman & Bourgeault, 2015; Wheeler et al., 2014).

Das Thema Diskriminierung ist aus unterschiedlichen Gründen bedeutsam. Mit der Rekrutierung von Pflegefachpersonen aus dem Ausland wird das Personal im Gesundheitswesen zunehmend diverser. Es wird dadurch wichtiger denn je, die Erfahrungen von eingewanderten Pflegefachpersonen, die mit Diskriminierung konfrontiert sind, zu verstehen, um so die Entwicklung von Strategien zu erleichtern, die Diskriminierung entgegenwirken. Diskriminierung kann schwerwiegende negative Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Betroffenen haben. Gilbert und Zemore (2016) berichten in ihrem systematischen Review darüber, dass (rassistische) Diskriminierung im Zusammenhang mit psychischen Belastungen, Depressionen und Angstzuständen sowie mit ungesunden Verhaltensweisen (Tabak-/Alkoholkonsum) steht. Einige eingewanderte Pflegefachpersonen geben Diskriminierung durch Pflegebedürftige sogar als einen der Hauptgründe für die Beeinträchtigung ihrer Gesundheit an (Likupe, 2006; Schilgen et al., 2017). Zudem kann Diskriminierung eine niedrige Arbeitszufriedenheit bedingen und zu erhöhten Fehlzeiten und Fluktuationsraten führen (Moceri, 2014), wodurch die Organisation geschwächt wird. Diskriminierungserfahrungen können auch das Vertrauen zwischen der Pflegefachperson und dem/der Pflegebedürftigen beeinträchtigen und sich negativ auf die Qualität der Pflege auswirken und sogar in ihrer Vernachlässigung gipfeln (Travers et al., 2020; Ulusoy & Schablon, 2020; Wheeler et al., 2014). Außerdem kann Diskriminierung die Absicht der eingewanderten Pflegefachpersonen verstärken, ihren Arbeitsplatz aufzugeben und in ihr Heimatland zurückzukehren (Iheduru-Anderson & Wahi, 2018).

Zielsetzung und Fragestellung

Dieses narrative Review zielt darauf ab, die verfügbare Literatur über die Diskriminierungserfahrungen von eingewanderten Pflegefachpersonen in der Interaktion mit Pflegebedürftigen zusammenzufassen. Der Arbeit lag folgende Leitfrage zugrunde: Welche Erfahrungen machen eingewanderte Pflegefachpersonen an ihrem Arbeitsplatz mit Diskriminierung, die von Pflegebedürftigen ausgeht?

Methode

Zur Beantwortung der Frage wurde die Methode des narrativen Reviews gewählt. Diese Form ist, auch wenn sie nicht den definierten Prozessschritten eines systematischen Reviews folgt, gut geeignet, um sich einen Überblick über den bestehenden Forschungsstand zu einem Thema zu verschaffen (Gough et al., 2017).

Hierzu wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed und CINAHL durchgeführt. Zur Identifikation relevanter Studien wurden folgende Suchbegriffe verwendet, die durch die Booleschen Operatoren „OR“ und „AND“ miteinander verknüpft wurden:

  • „discrimination“, „racism“, „xenophobia“, „racial harassment“, „prejudice“
  • „nurs*“, „health personnel“
  • „migration background“, „ethnic minorities“, „ethnic groups“ „emigrants and immigrants“

Folgende Filter wurden eingesetzt: „English“, „German“ und „from 2013/01/01 to 2023/03/31“. Zusätzlich erfolgte eine Recherche in Google Scholar (mit den gleichen Suchbegriffen). Außerdem wurden die Referenzen der eingeschlossenen Artikel nach weiteren relevanten Publikationen durchsucht. Die Auswahl erfolgte anhand der festgelegten Ein- und Ausschlusskriterien wie in Tabelle 1 beschrieben. Die Studiensuche, -selektion und Datenextraktion wurde von einer Person (NU) durchgeführt.

Tabelle 1 Ein- und Ausschlusskriterien der Literaturrecherche

Ergebnisse

Insgesamt wurden 104 Treffer in den Datenbanken PubMed und CINAHL sowie den anderen Quellen identifiziert. Nach Entfernung eines Duplikats verblieben 103 Publikationen, deren Titel und auf Eignung geprüft wurden. 72 Artikel wurden als nicht relevant erachtet und 31 Publikationen wurden einem Volltextscreening unterzogen. Nach Sichtung der Volltexte wurden 18 Studien in dieses Review einbezogen. Aus den relevanten Publikationen wurden die für die Fragestellung relevanten Informationen extrahiert und narrativ zusammenfasst. Der Flow Chart illustriert den Suchverlauf (Abb. 1).

Abbildung 1 Flow Chart

Tabelle 2 beschreibt die Charakteristika der 18 inkludierten Studien (nach Autor_innen-Name/n, Erscheinungsjahr, Titel, Land, Methode/Studiendesign, Stichprobengröße sowie Ziel/Zweck/Schwerpunkt der Studie). Die meisten der eingeschlossenen Studien stammen aus dem Vereinigten Königreich (UK) (n = 5) und den USA (n = 4). Es lag keine Untersuchung aus Deutschland vor. Hinsichtlich des Studiendesigns handelt es sich bei fast allen Publikationen um qualitative Studien (n = 16). Die meisten Studien wurden 2015 (n = 6) veröffentlicht.

Tabelle 2 Merkmale der eingeschlossenen Studien

Im Folgenden werden die bedeutsamsten Ergebnisse der Literaturrecherche zusammenfassend dargestellt.

Ablehnung bzw. Verweigerung der Pflege

Eine besonders oft vorkommende Diskriminierungserfahrung, die eingewanderte Pflegefachpersonen in der Interaktion mit einigen Pflegebedürftigen erleben, ist die von Pflegebedürftigen auf unterschiedliche Weise geäußerte Ablehnung. In zahlreichen qualitativen Studien berichten eingewanderte Pflegefachpersonen von Vorfällen, in denen einige Pflegebedürftige sie ablehnten und sich sogar weigerten, von ihnen gepflegt zu werden und nach einer einheimischen Pflegefachperson verlangten (Antón-Solanas et al., 2022; Boateng & Brown, 2022; Dahl et al., 2017; Estacio & Saidy-Khan, 2014; Wheeler et al., 2014; Yu et al., 2018). Einheimische Kolleg_innen mussten die Patient_innen davon überzeugen, dass sich die eingewanderten Pflegefachpersonen um sie kümmern dürfen (Jirovsky et al., 2015; Yu et al., 2018). Zu der offenen und direkten Ablehnung liegen viele Beispiele von Pflegebedürftigen vor (z.B. „I do not want you“ [Wheeler et al., 2014, S. 354]), „I don’t want this nurse to take care of me because she is Black“ (Boateng & Brown, 2022, S. 6). Ablehnung findet zum Teil auch auf subtile Art und Weise statt. Um Rassismusvorwürfe zu vermeiden, scheinen einige Pflegebedürftige Sprach- und Kommunikationsbarrieren als Vorwand zu nehmen für die Forderung, dass sich eine einheimische Pflegefachkraft um sie kümmern solle. In der Studie von Semu (2020) meint eine in Malawi geborenen Pflegefachkraft, die in den Vereinigten Staaten arbeitet, dass Aussagen wie „I don’t understand you“ einiger Patient_innen eine bequeme Ausrede für Ablehnung darstellten. Die Ablehnung werde des Weiteren nonverbal vermittelt. Eingewanderte Pflegefachpersonen berichten darüber, dass einige Pflegebedürftige bei der Pflege unkooperativ seien und durch ihre Körpersprache signalisierten, dass sie sich unwohl dabei fühlen, von einer Schwarzen Pflegefachperson gepflegt zu werden (Dywilli et al., 2021).

Die Ablehnung durch einige Pflegebedürftige wird von vielen eingewanderten Pflegefachpersonen auf ihre ethnische Herkunft, ihre äußere Erscheinung (Hautfarbe), ihre vermeintlich unzureichenden Sprachkenntnisse, ihren Akzent oder ihre Aussprache zurückgeführt und daher als rassistisch motiviert wahrgenommen (Iheduru-Anderson & Wahi, 2018; Walsh & Shutes, 2013; Wheeler et al., 2014). Außerdem führen einige eingewanderte Pflegefachpersonen die Diskriminierungshandlungen einiger (älterer) Pflegebedürftiger auf deren Gesundheitszustand bzw. Erkrankung, den mangelnden Kontakt zu Ausländer_innen bzw. Menschen mit anderer Hautfarbe, Erfahrungen aus der Vergangenheit, oder die Zeiten zurück, in denen sie geboren wurden (Dywilli et al., 2021; Estacio & Saidy-Khan, 2014; Likupe & Archibong, 2013; Olasunkanmi-Alimi et al., 2023).

Infragestellung der Qualifikationen und Fähigkeiten

Eine weitere, von eingewanderten Pflegefachpersonen häufig erlebte Diskriminierung resultiert aus der Infragestellung ihrer Qualifikationen und ihrer Kompetenzen oder dem mangelnden Vertrauen in diese (Dahl et al., 2017; Wheeler et al., 2014). Obwohl die meisten der im Ausland qualifizierten Pflegefachpersonen über langjährige Erfahrung und ein oftmals umfangreiches Aufgabenspektrum verfügen, werden sie von einigen Pflegebedürftigen für unqualifiziert und inkompetent gehalten (Dywilli et al., 2021; Iheduru-Anderson & Wahi, 2018; Likupe & Archibong, 2013). Nachfragen einiger Pflegebedürftiger danach, woher sie kämen, wo sie ihre Ausbildung gemacht oder ihren Abschluss erworben hätten, werden von eingewanderten Pflegefachpersonen als voreingenommen erlebt und als subtile Art wahrgenommen, auszudrücken, dass sie nicht qualifiziert genug seien, um sich um sie zu kümmern (Antón-Solanas et al., 2022; Semu, 2020; Showers, 2015; Wheeler et al., 2014). In der Studie von Boateng und Brown (2022) berichtet eine Schwarze Pflegefachperson, dass sie bemerke, dass Patient_innen oder deren Angehörige sich oft fragten, ob die Person, die den Eingriff durchführe, eine „richtige“ bzw. kompetente Pflegefachperson sei, und dass sie immer versuchten, ihren Namen und ihre Berufsbezeichnung in ihrem Ausweis zu sehen, um sich ihrer Qualifikation zu vergewissern. Das Misstrauen würde zum Teil so weit gehen, dass einige Pflegebedürftige bezweifelten, dass sie die richtigen Medikamente erhielten und diese erst nach Rücksprache mit einheimischen Kolleg_innen einnahmen (Dywilli et al., 2021). Einige eingewanderte Pflegefachpersonen berichten auch, dass sie von manchen Pflegebedürftigen aufgrund Misstrauens stärker hinterfragt, kritisch beobachtet und einer Kontrolle unterzogen würden (Iheduru-Anderson & Wahi, 2018; Wheeler et al., 2014).

Aus der Infragestellung und dem Misstrauen hinsichtlich ihrer Ausbildung und Fähigkeiten entsteht bei vielen eingewanderten Pflegefachpersonen das Gefühl, sich misstrauischen Pflegebedürftigen gegenüber ständig „beweisen“ und ihnen zeigen zu müssen, dass sie genauso fähig, wenn nicht sogar besser, seien als einige ihrer einheimischen Kolleg_innen (Boateng & Brown, 2022; Iheduru-Anderson & Wahi, 2018; Semu, 2020). Einige eingewanderte Pflegefachpersonen berichten, dass sie, um gegen vorhandene Vorstellungen anzukämpfen und als „richtige“ Pflegefachperson akzeptiert zu werden, oft zusätzliche Anstrengungen unternehmen, „mehr leisten“ und „härter arbeiten“ müssten als viele ihrer einheimischen Kolleg_innen (Dywilli et al., 2021; Iheduru-Anderson & Wahi, 2018; Wheeler et al., 2014). Das Phänomen der „Mehrarbeit“ scheint somit eine Gegenreaktion der eingewanderten Pflegefachpersonen und ihrer Ansicht nach notwendig zu sein, um beruflich akzeptiert und als gleichwertig anerkannt zu werden.

Ungleichbehandlung und „Unsichtbarkeit“

Eine Diskriminierung resultiert außerdem durch die Ungleichbehandlung der eingewanderten Pflegefachpersonen im Vergleich zu ihren einheimischen Kolleg_innen. In mehreren Studien berichten eingewanderte Pflegefachpersonen, dass sich einige Pflegebedürftige ihnen gegenüber häufig anders, aggressiver, unfreundlicher und respektloser verhielten als ihren einheimischen Kolleg_innen gegenüber und auf sie herabschauten (Alexis, 2015; Antón-Solanas et al., 2022; Neiterman & Bourgeault, 2015; Vilog & Ballesteros, 2015; Yu et al., 2018). Sie würden von einigen Pflegebedürftigen auch häufig angestarrt (Antón-Solanas et al., 2022). Andere hingegen sind der Meinung, dass einige Pflegebedürftige sie „übersehen“ bzw. „ignorieren“ würden. Dies führt bei einigen zu dem Gefühl ein „Außenseiter“ und „unsichtbar“ zu sein (Iheduru-Anderson & Wahi, 2018). Die „Unsichtbarkeit“ zeige sich oft in Situationen, in denen sie nicht für eine Pflegefachperson gehalten, sondern mit Pflegehelfer_innen, Service- oder Reinigungskräften verwechselt würden (Boateng & Brown, 2022), oder Pflegebedürftige ihre Anliegen lieber mit ihren einheimischen Kolleg_innen besprächen, obwohl sie die zuständige Pflegefachperson wären (Iheduru-Anderson & Wahi, 2018; Likupe, 2015). Die Wahrnehmung der Ungleichbehandlung und der „Unsichtbarkeit“ wird von einigen eingewanderten Pflegefachpersonen als Diskriminierung gedeutet, da Pflegebedürftige sich vor allem gegenüber Pflegefachpersonen anderer ethnischer Herkunft, anderer Hautfarbe, anderer Sprache sowie anderem Akzent anders verhalten würden (Alexis, 2015; Likupe, 2015).

Abfällige Äußerungen und Kommentare

In zahlreichen Studien geben eingewanderte Pflegefachpersonen auch an, dass sie häufig abfälligen Äußerungen und Kommentaren durch einige Pflegebedürftige ausgesetzt seien (Boateng & Brown, 2022; Dahl et al., 2017; Neiterman & Bourgeault, 2015; Wheeler et al., 2014; Yu et al., 2018). In der Untersuchung von Dahl et al. (2017) berichtet eine eingewanderte Pflegefachperson, dass eine Pflegebedürftige gesagt habe, dass sie arm und dumm sei und nicht in Norwegen sein dürfte. Insbesondere Schwarze Pflegefachpersonen sind oft mit abfälligen Bemerkungen der Pflegebedürftigen konfrontiert, die sich vor allem auf ihre Hautfarbe beziehen (z.B. „I’ll lay in my urine before I’ll let a colored folk see me“, „You don’t take a shower – that’s why you’re so black“ ([Wheeler et al., 2014, S. 354]). Auch Olasunkanmi-Alimi et al. (2023, S. 93) berichten in ihrer Studie, dass rassistische Kommentare und Beleidigungen, wie „When last did you have a shower?“ oder „Can you tell this animal to get her hands of me“, eine alltägliche und normale Erfahrung für afrikanische Pflegefachpersonen seien.

Drohung und physische Gewalt

Die Diskriminierungserfahrungen von eingewanderten Pflegefachperson reichen sogar bis hin zu Drohungen sowie physischer Gewalt, auch wenn nur wenige Daten dazu vorliegen (Vilog & Ballesteros, 2015). In der Studie von Boateng und Brown berichtet eine Pflegefachperson davon, dass Pflegebedürftige wegen Bagatellen, wie der Ausgabe von falschem Saft, ihnen mit einer Anzeige bzw. Beschwerde drohen („I am going to report you because you didn’t give me the juice I wanted“ [Boateng & Brown, 2022, S. 5]). Eingewanderte philippinische Pflegefachpersonen in Libyen erzählen, dass sie von Patient_innen geschlagen, bespuckt und geohrfeigt würden (Vilog & Ballesteros, 2015). In der Studie von Neiterman und Bourgeault (2015) sei eine schwangere philippinische Pflegefachperson von einem Patienten an die Tür gedrückt und mit Gegenständen beworfen worden. Als Auslöser für den gewalttätigen Vorfall identifiziert die Betroffene, da der Patient ihren einheimischen Kolleg_innen gegenüber immer freundlich sei, ihre ethnische Zugehörigkeit bzw. Hautfarbe („I was the only coloured nurse“ [Neiterman und Bourgeault, 2015, S. 629]).

Diskussion

Das Ziel der Literaturrecherche war es, eine Übersicht über die Erfahrungen zu geben, die Pflegefachpersonen mit Diskriminierung gemacht haben, die von Pflegebedürftigen ausgeht.

In den gesichteten, fast ausschließlich qualitativen Studien lagen zahlreiche Hinweise dazu vor, dass eingewanderte Pflegefachpersonen an ihrem (neuen) Arbeitsplatz, unabhängig von ihrem Herkunftsland, ihrer ethnischen Herkunft und ihrem Zielland, mit vielfältigen Formen der Diskriminierung durch Pflegebedürftige konfrontiert sind. Die Erfahrungen reichen von Ablehnung, Infragestellung der Qualifikationen, Ungleichbehandlung, abfälligen Äußerungen und Kommentaren bis hin zu Drohungen und physischer Gewalt, beispielsweise aufgrund ihres Herkunftslands, ihrer ethnischen Herkunft, ihrer äußeren Merkmale (Hautfarbe), ihrer unzureichenden Sprachkenntnisse sowie ihres Akzents. Verbale und nonverbale Diskriminierungsformen scheinen weitaus häufiger vorzukommen als Drohungen und physische Gewalt. In kaum einer der Studien, die sich mit den Diskriminierungserfahrungen von eingewanderten Pflegefachpersonen befasst haben, werden Erlebnisse von Drohungen und physischer Gewalt geschildert, die rassistisch motiviert waren. Eine eindeutige Schlussfolgerung ist jedoch schwierig, da sich die Forschung bisher nur vereinzelt dieser Frage gewidmet hat. In der Studie von Eneroth et al. (2017) zeigte sich z.B., dass im Ausland geborene Hausärzt_innen signifikant häufiger Drohungen oder physische Gewalt von Patient_innen erlebt hatten als im Inland geborene Hausärzt_innen. Für die Beantwortung der Frage, ob eingewanderte Pflegefachpersonen stärker von Drohungen und physischer Gewalt durch Pflegebedürftige betroffen sind als einheimische, sind weitere Studien nötig. Eine unzureichende Datenlage kann dazu führen, dass das wahre Ausmaß des Problems unterschätzt wird und weniger Präventionsmaßnahmen ergriffen werden, als es gerechtfertigt wäre.

In Anbetracht der Tatsache, dass der Anteil an eingewanderten Pflegefachpersonen weiter steigen wird und der Pflegeberuf stark durch den direkten Kontakt zwischen Pflegebedürftigen und Pflegefachpersonen geprägt ist, sind vermehrt qualitative und quantitative Studien zur Diskriminierung erforderlich. Weitere Untersuchungen können dabei helfen, die Diskriminierungserfahrungen von eingewanderten Pflegefachpersonen besser zu verstehen und präventive Maßnahmen zu ihrem Schutz zu entwickeln. Die Ergebnisse dieser Arbeit können als Grundlage für diese Untersuchungen und zur Entwicklung von Präventionsmaßnahmen dienen.

Eine weitere Erkenntnis aus der Literaturübersicht ist, dass die meisten Studien, die sich mit dem Thema befasst haben, aus den USA und UK stammen. Dies verwundert nicht, da diese Länder mit zu den vier größten Zielländern für ausländische Ärzt_innen und Pflegefachpersonen gehören und diese Länder sich seit langem um die gezielte Rekrutierung von Gesundheitsfachpersonal aus dem Ausland bemühen (Magnusdottir, 2005). Unter den Studien, die in das Review eingeflossen sind, befindet sich keine Untersuchung aus Deutschland. Außerdem bezieht sich ein Großteil der Studien auf Schwarze Pflegefachpersonen bzw. Pflegefachpersonen, die aus den Ländern Afrikas angeworben wurden. Dies könnte damit zusammenhängen, dass afrikanische Länder relativ hohe Abwanderungsraten von Gesundheitsfachkräften in OECD-Länder aufweisen (Buchan, 2008) und diese Gruppe folglich einen bedeutenden Anteil an Beschäftigten im Gesundheitswesen stellt. In weiteren Studien gilt es, auch andere Bevölkerungsgruppen und Herkunftsländer verstärkt einzubinden, um deren Diskriminierungsrisiko besser abbilden zu können.

Eine weitere bedeutsame Erkenntnis aus der Recherche ist, dass es bisher keinen allgemein verbindlichen Begriff für eingewanderte Pflegefachpersonen gibt. In Studien werden unterschiedlichste Bezeichnungen für diese verwendet. Ferner wird der Begriff „Diskriminierung“ in vielen Studien nicht explizit genannt. Stattdessen ist von Stereotypisierung, Vorurteilen, Ungleichbehandlung oder (negativen) Erfahrungen aufgrund der ethnischen Herkunft und aus „rassistischen Gründen“ die Rede. Es ist daher möglich, dass weitere Veröffentlichungen zu dieser Thematik existieren, diese aber im Rahmen der Recherche übersehen wurden und so nicht Eingang in die vorliegende Übersichtsarbeit finden konnten. Eine einheitliche und klar formulierte Begriffsbestimmung bzw. -verwendung kann zukünftig zu einer besseren Auffindbarkeit von Studien beitragen.

Stärken und Limitationen

Unseres Wissens ist diese Übersichtsarbeit die erste dieser Art, die sich speziell mit den Erfahrungen befasst hat, die Pflegefachpersonen mit Diskriminierung gemacht haben, die von Pflegebedürftigen ausgeht. Die zusammengetragenen Ergebnisse können als Grundlage für weitere Studien dienen sowie dazu beitragen, die Diskriminierung von eingewanderten Pflegefachpersonen besser zu verstehen, Strategien zur Unterstützung Betroffener zu entwickeln und entsprechende Präventionsmaßnahmen umzusetzen. Allerdings müssen auch einige Einschränkungen berücksichtigt werden. Die gewählten Methoden weisen im Vergleich zu einem systematischen Review Schwächen auf (z.B. keine kritische Beurteilung der Studien, Auswahl und Extraktion nur durch eine Person). Dadurch und durch den eingeschränkten Suchzeitraum sowie die Beschränkung auf Deutsch und Englisch bleiben relevante Arbeiten evtl. unberücksichtigt.

Schlussfolgerungen für die Praxis und Politik

In Anbetracht der Tatsache, dass der Anteil an eingewanderten Pflegefachpersonen durch die Personalknappheit in der Pflege in Zukunft weiter steigen wird, ist es wichtig, dass Einrichtungen des Gesundheitswesens für verschiedene Formen von Diskriminierung, die eingewanderte Pflegefachpersonen in der Interaktion mit Pflegebedürftigen erleben können, sensibilisiert werden. Führungskräfte sollten darin geschult werden, wie sie Diskriminierung erkennen und Unterstützungsstrukturen implementieren können. Die Ergebnisse dieser Literaturrecherche können dabei hilfreich sein. Institutionen müssen zudem Richtlinien entwickeln, um diskriminierende Pflegebedürftige auf ihr Verhalten anzusprechen und eingewanderte Pflegefachpersonen, aber auch Pflegefachpersonen mit Migrationsgeschichte im Allgemeinen, zu schützen.

Politische Entscheidungsträger_innen müssen sich Gedanken darüber machen, wie sie einen diskriminierungsfreien Arbeitsplatz für eingewanderte Pflegefachpersonen gewährleisten können. Die Einführung von Antidiskriminierungsmaßnahmen kann ein erster Schritt sein, um sicherzustellen, dass sich eingewanderte Pflegefachpersonen am Arbeitsplatz weniger diskriminiert fühlen, was wiederum die Bindung an den Arbeitsplatz sowie an den Beruf und das Zielland verbessern kann.

Für die Pflegeforschung ist es auch von entscheidender Bedeutung, die Faktoren, die zu den negativen Erfahrungen von eingewanderten Pflegefachpersonen beitragen, weiter zu untersuchen.

Literatur

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