Leitlinien für die rehabilitative Behandlung von Patienten mit psychischen und psychosomatischen Störungen
Abstract
Zusammenfassung: Bei der Behandlung von Patienten mit psychischen Störungen ist die Berücksichtigung rehabilitativer Elemente von großer Relevanz, da ein hoher Anteil chronischer Verlaufsformen besteht, mit erheblichen Einschränkungen der Aktivitäten und Partizipation. In diesem Beitrag wird die Frage untersucht, inwieweit rehabilitative Elemente in nationalen wie internationalen Leitlinien zur Behandlung psychischer Störungen berücksichtigt sind. Dieses erfolgt für die fünf sehr häufig vorkommenden Diagnosegruppen Depression, Panikstörung, Somatoforme Störungen, Posttraumatische Belastungsstörung sowie Borderline-Persönlichkeitsstörung und wird auf der Grundlage einer systematischen Leitlinienrecherche und der Entwicklung von Beurteilungskriterien für generische und rehabilitationsspezifische Aspekte vorgenommen. Die Analysen zeigen, dass in den vorliegenden Leitlinien Elemente mit besonders hoher Spezifität für die Rehabilitation bisher nur sehr wenig berücksichtigt sind. Daraus wird ein Entwicklungsbedarf deutlich, der neben einer weiteren Konkretisierung rehabilitativer Elemente die systematische Aufbereitung der Evidenz für die Wirksamkeit dieser Elemente fokussieren sollte.
Abstract: Mental disorders are often characterized by a chronic course, with severe impairments, activity limitations or participation restrictions. Therefore rehabilitative elements are of special importance in the treatment of mental disorders. We have analysed current guidelines for five highly prevalent mental disorders (depression, panic disorder, somatoform disorders, posttraumatic stress disorder and borderline personality disorder) concerning generic and specific rehabilitative elements. The analyses demonstrate that important and specific rehabilitative elements are only marginally mentioned in guidelines up to now. Hence a considerable need for research exists for a further specification of rehabilitative elements and consecutively for a systematic review of their effectiveness, thus fostering the development of guidelines, which are more suitable for the rehabilitation of patients with mental disorders.
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