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Published Online:https://doi.org/10.1026//0012-1924.48.1.6

Zusammenfassung. Soziale Unsicherheit bei Kindern wird spezifiziert auf der kognitiven Verarbeitungsebene als defizitäre Kontroll- und Kompetenzerwartungen, auf der emotionalen Ebene als Gefühle der Hilflosigkeit und Resignation sowie auf der behavioralen Ebene als passives und vermeidendes Verhalten. Da diese drei Verarbeitungsebenen in Abhängigkeit von situativen Merkmalen relevant sind, wird soziale Unsicherheit für drei Situationen untersucht, in denen es um (A) die Durchsetzung eigener Ansprüche, (B) die Kontaktaufnahme mit Gleichaltrigen sowie um (C) das Äußern der eigenen Meinung geht. Der Fragebogen zur Erfassung sozialer Unsicherheit bei Kindern (FESUK) erhebt soziale Unsicherheit auf drei Verarbeitungsebenen für jeweils drei Situationen kindgemäß und realitätsnah anhand von insgesamt 69 Items. Eine weitere Skala zur sozialen Angst ermittelt anhand von 12 Items ängstliche Befürchtungen und physiologische Reaktionen angesichts antizipierter negativer Bewertung und Ablehnung. Untersucht wurden 487 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen vier bis sechs im Alter von durchschnittlich 11.6 Jahren. Die Item- und Skalenkennwerte des Fragebogens können insgesamt als gut bewertet werden. Anhand einer zweifaktoriellen Varianzanalyse konnten die drei situativen Aspekte und die drei Verarbeitungsebenen sowie deren Wechselwirkung als bedeutsame Faktoren für das Antwortverhalten der Kinder belegt werden.


Assessing social unassertiveness in children: situative aspects and levels of processing

Abstract. Social unassertiveness of children is specified on the cognitive level as deficient expectancies of control and competencies, on the emotional level as sense of helplessness and resignation, and on the behavioral level as passive and avoidant behavior. These three levels of processing are studied for three situations, dealing with (a) getting one’s own way, (b) contacting peers, and (c) expressing one’s own opinion. The resulting questionnaire is able to assess social unassertiveness at three levels of processing and for three situations with 69 items in a concrete manner suitable for children. A further scale on social anxiety with 12 items deals with fearful anticipations and physiological reactions when facing situations where negative evaluation and rejection is anticipated. Subjects were 487 children of grade level four to six with a mean age of 11.6 years. Test statistics for items and scales of the questionnaire are judged as good. Using a two-factorial analysis of variance the three situative aspects, the three levels of processing, and their interaction were shown to be significant factors determining the answers of the children.

Literatur