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Published Online:https://doi.org/10.1026/0933-6885.16.2.63

Zusammenfassung. Der Begriff “soundscape“ setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern “sound“ und “landscape“ und beschreibt alle uns permanent umgebenden akustischen Ereignisse. Die “Klanglandschaft“ ist omnipräsent! Soundscapes kann man aus ihrem genuinen Entstehungsort, -moment und -kontext entheben, in dem man vor Ort Aufnahmen macht und diese dann später an einem anderen Ort, in einem anderen Moment und Kontext erklingen lässt. Dadurch treten oft unerwartete ‘Qualitäten‘ des Audiomaterials zu Tage, besonders dann, wenn man die Klänge und Geräusche durch Arrangieren in einen neuen Zusammenhang bringt. Kern dieses Textes ist es, Schülerinnen und Schülern mit geistiger Behinderung durch die Anbahnung aufmerksamen Hinhörens ihre akustische Umgebung näher zu bringen - bewusst zu machen. Neben der Möglichkeit, über aufmerksames Hin-Hören Alltagskompetenzen zu erlernen (z.B. Sicherheit im Straßenverkehr) stehen hier vor Allem die Aspekte des kreativen Schaffens im Vordergrund! Bevor ich im zweiten Teil dieses Textes (in der nächsten Ausgabe) näher auf didaktische und methodische Überlegungen für eine Unterrichtsreihe “Soundscape“ eingehe, sollen vorweg jene zentralen Begriffe erläutert werden, die diesem Text zu Grunde liegen.


Soundscape - A possible creative activity for children and adolescence with mental disabilities. Part I: Theoretical basis for a teaching series “Soundscape“

Abstract. The term “soundscape” is composed of the words “sound” and “landscape” - thus signifying our omnipresent acoustic environment. Soundscapes can be removed from their genuine location, their original moment and the context of their origin. Recorded at a specific site they may appear very different when they are reproduced at a different location. One important aspect of this text is to arouse and support the mentally handicapped child’s awareness and attention with regard to his/her acoustic environment. By means of this method, there is the possibility of increasing the child’s acoustic orientation and navigation in his/her everyday life (e.g., to be alert and watch the traffic). However, the core of this text is to design teaching units that aim at enabling the child to act as a self-determined and creative human being! Before presenting possibilities of how to use the soundscape-theme practically when dealing with mentally handicapped children (i.e., in the next issue), I first want to explain the central terms this text is based on.

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