Soundscape - eine Möglichkeit kreativer Betätigung für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung?
Teil I: Theoretische Grundlagen für eine Unterrichtsreihe “Soundscape“
Abstract
Zusammenfassung. Der Begriff “soundscape“ setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern “sound“ und “landscape“ und beschreibt alle uns permanent umgebenden akustischen Ereignisse. Die “Klanglandschaft“ ist omnipräsent! Soundscapes kann man aus ihrem genuinen Entstehungsort, -moment und -kontext entheben, in dem man vor Ort Aufnahmen macht und diese dann später an einem anderen Ort, in einem anderen Moment und Kontext erklingen lässt. Dadurch treten oft unerwartete ‘Qualitäten‘ des Audiomaterials zu Tage, besonders dann, wenn man die Klänge und Geräusche durch Arrangieren in einen neuen Zusammenhang bringt. Kern dieses Textes ist es, Schülerinnen und Schülern mit geistiger Behinderung durch die Anbahnung aufmerksamen Hinhörens ihre akustische Umgebung näher zu bringen - bewusst zu machen. Neben der Möglichkeit, über aufmerksames Hin-Hören Alltagskompetenzen zu erlernen (z.B. Sicherheit im Straßenverkehr) stehen hier vor Allem die Aspekte des kreativen Schaffens im Vordergrund! Bevor ich im zweiten Teil dieses Textes (in der nächsten Ausgabe) näher auf didaktische und methodische Überlegungen für eine Unterrichtsreihe “Soundscape“ eingehe, sollen vorweg jene zentralen Begriffe erläutert werden, die diesem Text zu Grunde liegen.
Abstract. The term “soundscape” is composed of the words “sound” and “landscape” - thus signifying our omnipresent acoustic environment. Soundscapes can be removed from their genuine location, their original moment and the context of their origin. Recorded at a specific site they may appear very different when they are reproduced at a different location. One important aspect of this text is to arouse and support the mentally handicapped child’s awareness and attention with regard to his/her acoustic environment. By means of this method, there is the possibility of increasing the child’s acoustic orientation and navigation in his/her everyday life (e.g., to be alert and watch the traffic). However, the core of this text is to design teaching units that aim at enabling the child to act as a self-determined and creative human being! Before presenting possibilities of how to use the soundscape-theme practically when dealing with mentally handicapped children (i.e., in the next issue), I first want to explain the central terms this text is based on.
Literatur
1981). Joseph Beuys: Leben und Werk . Köln: DuMont
(1987). Ästhetische Erziehung für Behinderte. Ein Arbeitsbuch für die Praxis . Dortmund: Verlag Modernes Lernen
((Hrsg.) (2000). Behindertenpädagogik als angewandte Ethik . Stuttgart: Kohlhammer
(Hrsg.) (2001). Handlexikon der Behindertenpädagogik. Schlüsselbegriffe aus Theorie und Praxis . Stuttgart: Kohlhammer
(Hrsg.) (1978). Musiktherapie unter Berücksichtigung des praktisch bildbaren Kindes und Jugendlichen (Gießener Studienreihe Heil- und Sonderpädagogik, Bd. 3). Oberbiel: Jarick
2001). Kinder optimal fördern - mit Musik. Intelligenz, Sozialverhalten und gute Schulleistungen durch Musikerziehung . Mainz: Schott Musik International
(1984). Musikalische Kreativität in der Schule? Überlegungen aus der Sicht eines Komponisten. In F. Ritzel & W. M. Stroh (Hrsg.), Musikpädagogische Konzeptionen und Schulalltag. Versuch einer kritischen Bilanz der 70er Jahre. Zum 60. Geburtstag von Prof. Dr. Ulrich Günther. Wilhelmshaven: Noetzel-Verlag
((Hrsg.) (1999). Musikpsychologie. Wahrnehmung und Rezeption (Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie, Bd. 14). Göttingen: Hogrefe
2003). Die Musik-Formel. Der Spiegel, 31, 130– 140
(1992). Einführung in die Behindertenpädagogik, Teil 1 . Stuttgart: Kohlhammer
(1998). Einführung in die Behindertenpädagogik, I-III . Stuttgart: Kohlhammer
((Hrsg.) (1996). Der tönende Mensch. Gesammelte musiktherapeutische Schriften (Heidelberger Schriften zur Musiktherapie, Bd. 9). Stuttgart: Fischer
1995). Entwicklung musikalischer Fähigkeiten. In Akademie für Lehrerfortbildung Dillingen in Zusammenarbeit mit H. Bruhn und H. Rösing (Hrsg.), Musikpsychologie in der Schule (S. 13-27). Augsburg: Wißner
(2003). Grundgesetz (38. Aufl.). München: DTV
(1990). Individuelle Förderung Schwerstbehinderter. Konkrete Beispiele, Programme, Übertragungsmöglichkeiten (3. Aufl.). Dortmund: Verlag Modernes Leben
(1991). Aus der Seele gespielt. Eine Einführung in die Musiktherapie . München: Mosaik Verlag
(1997). Schall und Klang. Wie und was wir hören . Basel: Birkhäuser
(1996). Geistigbehinderte gibt es nicht! Projektionen und Artefakte in der Geistigbehindertenpädagogik. Geistige Behinderung, 35, 1 18– 25
(1995). Das schwerstbehinderte Kind und seine Erziehung . Heidelberg: Universitätsverlag Winter
(2000). Die Bildung von Menschen mit einer schweren Behinderung im Spannungsfeld von Therapie und Pädagogik. In N. Heinen & W. Lamers (Hrsg.), Geistigbehindertenpädagogik als Begegnung (S. 105-117). Düsseldorf: Verlag Selbstbestimmtes Leben
(2002). Grundlagen musikalischer Begabung und Entwicklung (2. Aufl.). Augsburg: Wißner
(1997). Kreativität entdecken . München: DTV
(2000). Jenseits des Wortes. Musiktherapie mit komatösen Patienten auf der Intensivstation . Bern: Huber
(2000). Selbstbestimmung als Begegnung mit dem Menschen. In N. Heinen & W. Lamers (Hrsg.), Geistigbehindertenpädagogik als Begegnung (S. 15-23). Düsseldorf: Verlag Selbstbestimmtes Leben
(1995). Spielen mit Klang und Rhythmus . Essen: Verlag Die Blaue Eule
(1998). Musikalische Förderung geistig behinderter Menschen. Theorie und praktische Beispiele eines ganzheitlich-ökologischen Ansatzes . Neuwied: Luchterhand
(1969). Systemzwang und Selbstbestimmung . Stuttgart: Klett
(1999). Wahrnehmungsförderung durch Rhythmik und Musik . Freiburg: Herder
(2000). Begegnung durch künstlerische Aktionen. In N. Heinen & W. Lamers (Hrsg.), Geistigbehindertenpädagogik als Begegnung (S. 279-291). Düsseldorf: Verlag Selbstbestimmtes Leben
(2000). Goethe und Matisse für Menschen mit einer schweren Behinderung. In N. Heinen & W. Lamers (Hrsg.), Geistigbehindertenpädagogik als Begegnung (S.177-209). Düsseldorf: Verlag Selbstbestimmtes Leben
((Hrsg.) (2001). Qualitäten des Hörens. Referatesammlung der Bodenseeländertagung 2001 . Heidelberg: Median
1979). Musik und Kreativität . Mainz: Schott Musik International
((Hrsg.) (1998). Ausbildung des Hörens - Erlernen des Sprechens. Frühe Hilfen für Hörgeschädigte Kinder . Berlin: Luchterhand
1995). Spaß mit Klängen und Geräuschen. Kinder erleben spielerisch Musik (v.a. S. 19-62). München: Humboldt-Taschenbuchverlag
(1998). Grundlagen des Musikunterrichts - eine Einführung in die Musikdidaktik . Stuttgart: UTB
(1995). Ordnung und Unordnung in der Musik - Vom Durcheinander zum Miteinander: Aktionsorientierter Musikunterricht mit heterogenen Schülergruppen. In D. Zimmerschied (Hrsg.), Lebenswelt: Chancen für Musikunterricht und Schule (Kongressbericht der Musikschulwoche, Bd. 20) (S. 34-40). Mainz: Schott Musik International
((Hrsg.) (1977). Sonderschule. Richtlinien. Schule für Lernbehinderte (Schriftenreihe Schule in NRW, Nr. 6001). Frechen: Ritterbach
(Hrsg.) (1980). Sonderschule. Richtlinien und Lehrpläne. Schule für Geistigbehinderte (Schriftenreihe Schule in NRW, Nr. 6451). Frechen: Ritterbach
(Hrsg.) (1985). Sonderschule. Richtlinien und Hinweise. Förderung Schwerstbehinderter Schüler (Schriftenreihe Schule in NRW, Nr. 6701). Frechen: Ritterbach
1985). Handbuch der Musikpsychologie . Laaber: Laaber
(1994). Geistige Behinderung. Zeitschrift für Heilpädagogik, 45, 10 684– 687
(1987). Die Entdeckung der Langsamkeit (6. Aufl.). München: Piper
(1998). Treffpunkt Klanglandschaften. Musik in der Schule, 1998, 4 191– 205
(1999). Klang. Musik mit den Ohren der Physik (2. Aufl.). Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag
(1997). Hinhören lernen: Alltagsgeräusche als Orientierungshilfen. (Geräusch-CD mit 28 Bildkarten) [CD]. Mülheim a. d. R.: Verlag an der Ruhr
(1995). Improvisation und Kreativität. In Akademie für Lehrerfortbildung Dillingen in Zusammenarbeit mit H. Bruhn & H. Rösing (Hrsg.), Musikpsychologie in der Schule (S. 91-98). Augsburg: Wißner
(2001). (Zu)Hören als Element menschlicher Begegnung. In Landesverband Baden-Württemberg des Berufsverbandes Deutscher Hörgeschädigtenpädagogen (Hrsg.), Qualitäten des Hörens. Referatesammlung der Bodenseeländertagung 2001. Heidelberg: Median
((Hrsg.) (1984). Musikpädagogische Konzeptionen und Schulalltag. Versuch einer kritischen Bilanz der 70er Jahre. Zum 60. Geburtstag von Prof. Dr. Ulrich Günther . Wilhelmshaven: Heinrichshofen
2000). Soundscape. Urbanität und Musik. In W. Kokot, T. Hengartner & K. Wildner (Hrsg.), Kulturwissenschaftliche Stadtforschung. Eine Bestandsaufnahme (S. 69-87). Berlin: Dietrich Reimer
(1998). Ästhetische Bildung durch musikalische Erfahrung?. In H. J. Kaiser (Hrsg.), Ästhetische Theorie und musikpädagogische Theoriebildung. Sitzungsbericht 1994/1995 der wissenschaftlichen Sozietät Musikpädagogik (Musikpädagogik - Forschung und Lehre, Beiheft 8) (S. 66-82). Mainz: Schott
(2000). Warum Musikunterricht? Eine Einführung in den Musikunterricht an Waldorfschulen . Stuttgart: Verlag Freies Geistesleben
(2001). Ästhetische Bildung im Musikalischen Gestaltungsspiel (Forum Musikpädagogik, 46) . Augsburg: Wißner
((Hrsg.) (1995). Das Cambridge Buch der Musik . Frankfurt a.M.: Zweitausendeins
1988). Klang und Krach. Eine Kulturgeschichte des Hörens . Frankfurt a.M.: Athenaeum
(1994). Handbuch Heilpädagogisches Grundwissen. Einführung in die Früherziehung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder . Freiburg i.Br.: Herder
(1973). Kreativitätsförderung bei Geistigbehinderten . Bad Godesberg: Dürr
(1993). Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Erziehung . München: Reinhardt
(1995). Treffpunkte - Erlebnisse und Begegnungen auf dem Klangspielplatz. In D. Zimmerschied (Hrsg.), Lebenswelt: Chancen für Musikunterricht und Schule (S. 41-51). Mainz: Schott Musik International
(1994). Handbuch New Age Musik. Auf der Suche nach neuen musikalischen Erfahrungen . Regensburg: ConBrio
((Hrsg.) (1977). Die Rehabilitation der Geistigbehinderten. Ein Beitrag zur sozialen Integration . München: Reinhardt
1997). Ocean of Sound. Klang, Geräusch, Stille . St. Andrä-Wördern (A): Hannibal Verlagsgruppe Koch
(1980). Die Rezeption des Kreativitätsbegriffs durch die Musikpädagogik (Musikpädagogik - Forschung und Lehre, Bd. 7) . Mainz. Schott Musik International
(2000). Produktionsdidaktik im Musikunterricht. Perspektiven zur Gestaltung ästhetischer Erfahrungssituation . Kassel: Gustav Bosse
(1995). Menschenbildung durch Musik: Der Musikunterricht an der Waldorfschule . Stuttgart: Verlag Freies Geistesleben
(
Internetquellen2
www.uni-oldenburg.de/musik/apparat/geschichte.htm[26.05.2003]
www.km-regensburg.de/kmr/projekt/projekt2000/Klangfarbemn/klangfarben.htm[22.05.2003]
www.km-regensburg.de/kmr/projekt/projekt2000/Musique%20concrete/futur/futur.htm[28.05.2003]
www.km-regensburg.de/kmr/projekt/projekt2000/Musique%20concrete/index.html[28.05.2003]
www.michael-ruesenberg.de/notlinking.html[10.06.2003]
www.nds-fd.unibe.ch/studiengaenge/musik/modul03.html[27.05.2003]
www.rol3.com/vereine/klanglandschaft(Erstellungsdatum i 1999, Justin Winkler u.a.) [26.05.2003]
www.stelkens.de/bs//klforsch98/sympos.htm[22.05.2003]
www.swr.de/swr2/hoergeschichte/sendungen/001023_soundscapes/index.html[10.06.2003]
www.uni-oldenburg.de/~stroh/soundscape/blatt6.htm[26.05.2003]
www.kunstwissen.de/fach/f-kuns/o_beuys/01.htm(Klaus Tesching 1998/2003) [05.06.2003]
www.bundestag.de/presse/bp/1998/bp9806/9806056.html#oben[13.06.2003]
www.uni-dortmund.de/FB13/AllgemeineBehindertenpaedagogikVorlesung_Behinderung.html[26.06.2003]
www.hypies.de/wizz/defcrea1.html[13.05.2003]