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Published Online:https://doi.org/10.1026/0933-6885/a000003

Zusammenfassung. Die Zielsetzung der vorliegenden Untersuchung ist, nachzuweisen, dass Kunsttherapie eine wichtige Ergänzung bei der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen ist und das Erleben und Verhalten von Patienten und damit auch ihre Behandlung positiv beeinflussen kann. Um dies zu belegen, wurde eine einjährige Evaluationsstudie mit einem speziellen kunsttherapeutischen Behandlungskonzept in der forensischen Psychiatrie durchgeführt. An der Untersuchung nahmen 16 männliche Patienten mit Persönlichkeitsstörungen teil. Evaluiert wurde mittels qualitativer und quantitativer Methoden. Als qualitative Erhebungsinstrumente diente ein Abschlussinterview zur Patientenzufriedenheit und Selbsteinschätzung. Außerdem wurde das Instrument zur Beobachtung und Auswertung kunsttherapeutischer Prozesse (IBAKP) verwendet, dass für diese Untersuchung eigens entwickelt wurde. Die Ergebnisse werden zurzeit ausgewertet. Als quantitatives Erhebungsinstrument diente der Veränderungsfragebogen des Erlebens und Verhaltens (VEV) von Zielke und Kopf-Mehnert (1978). Die Ergebnisse dieser Untersuchung belegen, dass die Anwendung von Kunsttherapie als additives Verfahren zu herkömmlichen Maßnahmen sehr gute Bedingungen bietet das Erleben und Verhalten von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen in der forensischen Psychiatrie positiv zu beeinflussen. Die Effekte sind durch diese Untersuchung noch nicht zweifelsfrei belegt, weisen aber in eine eindeutige Richtung.


The effects of art therapy on the experience and behavior of male patients with personality disorders

Abstract. The aim of the study, described here, was to find out whether art therapy is an important extension to treatment of personality disorders and could additionally influence the experience and behavior of patients positively. To verify this, a year-long study in forensic psychiatry was carried out. Quantitative and qualitative methods were used to investigate the effect on 16 patients with personality disorders who participated in art therapy. The qualitative assessment instrument represents an interview of final conclusion to patients contentment and self-assessment. Furthermore the instrument of observation and evaluation (IBAKP) was used, which was especially developed for this study. The results are currently under evaluation. The quantitative assessment instrument of survey which was used is the Veränderungsfragebogen des Erlebens und Verhaltens by Zielke and Kopf-Mehnert (1978). The results of this study show that art therapy, as an extension to other therapeutic measures, can positively influence the experience and behavior of patients with personality disorders. In conclusion, the effects which were analyzed in this study are not free of doubt but they support the use of art therapy as an additional treatment for personality disorders.

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