Aktueller und erwünschter Obst- und Gemüsekonsum bei Studierenden
Wie motivierend ist die „5 am Tag”-Empfehlung?
Abstract
Das Anliegen der Studie war es, die persönlichen Ziele bezüglich des Obst- und Gemüsekonsums bei männlichen und weiblichen Studierenden zu erfassen und zu überprüfen, ob die explizite Vorgabe der „5 am Tag”-Empfehlung einen Effekt auf diese persönlichen Ziele hat. Die Hälfte der teilnehmenden 482 Studierenden erhielt einen Fragebogen mit der „5 am Tag”-Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), die andere Hälfte erhielt einen Fragebogen ohne die Empfehlung. Abhängige Variablen waren die Angaben, wie viele Portionen Obst und Gemüse die Befragten zurzeit am Tag essen (aktueller Konsum) und wie viele Portionen sie gern essen würden (Wunsch-Konsum). Es zeigte sich ein signifikanter Geschlechterunterschied im aktuellen Konsum und im Wunsch-Konsum, während die Vorgabe der „5 am Tag”-Empfehlung nur einen minimalen Effekt hatte. In beiden Untersuchungsbedingungen lagen die persönlichen Ziele hinsichtlich des täglichen Obst- und Gemüsekonsums bei Männern (mit durchschnittlich 2 Portionen) wie bei Frauen (mit durchschnittlich 3 Portionen) deutlich unter 5 Portionen. Auch wenn Studierende nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung sind, können die Ergebnisse dieser Studie einen Hinweis darauf geben, warum die „5 am Tag”-Kampagne bisher nicht erfolgreicher war. Es könnte sein, dass das „5 am Tag”-Ziel für viele Personen zu hoch ist und deshalb die persönlichen Ziele nicht beeinflussen kann.
This study aimed to assess the personal goals regarding fruit and vegetable consumption among students comparing men and women and to find out whether the “5 a day”-recommendation influences these goals. Half of the participating students (N = 482) received a questionnaire with the “5 a day”-recommendation of the German Society of Nutrition, the other half received a questionnaire without recommendation. Dependent variables were the self-reports of current average consumed portions (actual consumption) and the statements how many portions participants would like to eat daily (desired consumption). A gender difference in actual and desired fruit and vegetable consumption emerged, whereas the explicit “5 a day”-recommendation showed only a minimal effect. The personal goals of men (with an average of 2 portions) and women (with an average of 3 portions) regarding the daily fruit and vegetable consumption in both conditions were much lower than the recommended 5 portions per day. Although students are not representative for the general population, the results of our study might help to explain why the ”5 a day“-campaign had only limited success until now. The “5 a day”-goal might be too high for many persons to influence their personal goals.
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