Abstract
Zusammenfassung: Hintergrund des vorliegenden Beitrags sind die Vorteile einer sicheren Basis innerhalb der Therapeut-Patient-Beziehung, sowie die Bedeutung sicherer Beziehungen im Schulkontext. Zentrale These ist, dass Lerntherapeut_innen über ein beträchtliches Potenzial verfügen, ihren Klient_innen sichere Beziehungserfahrungen zu ermöglichen, indem sie diese in ihrem Lernprozess feinfühlig begleiten. Wir arbeiten basierend auf Konzepten und Studien der Bindungstheorie und Bindungsforschung spezifische Elemente einer bindungsorientierten Lerntherapie heraus. Diese Elemente beinhalten das Wissen über relevante Konzepte der Bindungstheorie und Bindungsforschung, Empathie, Mentalisierungsfähigkeit und Feinfühligkeit der Lerntherapeut_innen, sowie die Reflektion ihrer eigenen Bindungsgeschichte. Sie ermöglichen es, den Kindern eine sichere Basis für Exploration und einen sicheren Hafen bei Schwierigkeiten zu bieten. In einer bindungsorientierten Therapeut-Kind-Beziehung erlebt sich das unsicher gebundene Kind zunehmend als selbstwirksam, in Bezug auf neue kognitive Anforderungen und bei der Verarbeitung von sozial-emotionalen Stressbelastungen. Dies kann dazu beitragen, dass durch anhaltende sichere Erfahrungen ein lerntherapeutisch produktiver Wechsel zwischen Bindung und Exploration (wieder) hergestellt wird. Die Veränderung der Bindungsrepräsentation an sich ist dabei nicht vorrangiges Ziel der Integrativen Lerntherapie.
Abstract: The present paper elaborates on the benefits of a secure base within therapist-patient-relationships, as well as the importance of secure relationships in school contexts. Our central thesis is that learning therapists have considerable potential to allow their clients secure relationship experiences by accompanying them sensitively in their learning process. Based on concepts and studies of Attachment Theory and attachment research, we present specific elements of attachment theory within learning therapy and educational contexts. These elements include knowledge of central concepts of Attachment Theory and attachment research, the learning therapist's empathy, mentalization ability and sensitivity as well as his or her reflection on their own attachment history. These elements help to establish a secure base to their clients while they explore, as well as a safe haven when difficulties occur. In an attachment-oriented therapist-child-relationship, the insecurely attached child increasingly experiences self-efficacy, both in relation to new cognitive demands and in processing social-emotional stress. This can contribute to the (re-)establishment of a therapeutically productive alternation between attachment and exploration through persistent safe experiences. A change in the attachment representation itself is not the primary goal of learning therapy.
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