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Free AccessEditorial

Einladung zum XXXVI. DGKJP-Kongress

10. bis 13. April 2019

Published Online:https://doi.org/10.1024/1422-4917/a000648

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

im Namen der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) möchte ich Sie ganz herzlich zum XXXVI. DGKJP-Kongress einladen, der vom 10. bis 13. April 2019 im Congress Center Rosengarten und dem angrenzenden Dorint Hotel in Mannheim stattfinden wird. Der diesjährige Kongress betont mit dem Titel „Vernetzt! Neuronale Netze, Forschungsnetze, Versorgungsnetze, soziale Netze, internationale Vernetzung“ die grundlegende Bedeutung von Kommunikation, Kooperation und Vernetzung für psychische Gesundheit, wissenschaftlichen Fortschritt und eine offene Zivilgesellschaft.

Die wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen unseres Faches liegen in der Notwendigkeit, die Prävention, Diagnostik und Therapie psychischer Erkrankungen und die gesellschaftliche Teilhabe von betroffenen Kindern und Jugendlichen und ihren Familien nachhaltig weiter zu verbessern. Dies kann durch eine zunehmende Personalisierung der Interventionen, die gesamtgesellschaftliche Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen und die Verbesserung von Partizipati- onsmöglichkeiten der Betroffenen („Dazugehören“ als Motto) erreicht werden. Die Identifikation von Risiko- und Resilienzfaktoren, vulnerablen Entwicklungsphasen, psychosozialen und neurobiologischen Korrelaten sowie entwicklungsabhängigen pathophysiologischen Mechanismen sind dabei ebenso wesentlich wie die effizientere Gestaltung von Forschungs- und Versorgungsnetzen und interdisziplinäre Schnittstellen.

In der Eröffnungsveranstaltung wird Stephen P. Hinshaw (Berkeley, USA) mit dem Vortrag „Mental illness, stigma, and families: the new frontier“ vor dem Hintergrund persönlicher Memoiren – Hinshaws Vater, Professor der Philosophie an der Ohio State University, litt seit seiner Jugend an wiederkehrenden manischen Episoden mit psychotischen Symptomen – die familiären und gesellschaftlichen Folgekosten der Stigmatisierung psychisch Erkrankter analysieren. Weitere Keynote-Vorträge adressieren die Themen „Risiko und Resilienz: Gen – Umwelt – Interaktion“ (Andreas Meyer-Lindenberg, Mannheim), „Epigenetische Mechanismen: Knotenpunkte im Netz von Nature und Nurture?“ (Katharina Domschke, Freiburg), „Langzeitfolgen des Gleichaltrigen- und Geschwistermobbens: Implikation für psychiatrische Praxis“ (Dieter Wolke, Warwick, UK), „Population neuroscience of the developing brain“ (Tomás Paus, Toronto, Kanada), „Personalisierte Medizin – precision medicine“ (Jan K. Buitelaar, Nijmegen, Niederlande) und die „Herausforderungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie im gesellschaftlichen Wandel: Dazugehören ermöglichen“ (Jörg M. Fegert, Ulm).

Es erwarten Sie viele weitere namhafte nationale und internationale Referenten, u. a. in den internationalen ADHD-Symposien und der Diskussionsrunde zur Lage der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Europa. Die neuesten Entwicklungen werden in zahlreichen State-of-the-Art-Vorträgen dargestellt und finden in aktuell erschienenen Leitlinien ebenso wie in zahlreichen weiteren wissenschaftlichen und klinischen Vorträgen ihre Beachtung.

Besonders dankbar sind wir der Baden-Württemberg Stiftung, dass sie den Kongress erneut als Mitveranstalterin unterstützt, um den interdisziplinären Dialog und den Austausch mit der Praxis zu fördern. Zahlreiche besondere Veranstaltungen und Diskussionsforen (z. B. mit Johannes Rörig, dem Bundesbeauftragten für Fragen zum sexuellen Kindesmissbrauch) widmen sich den Möglichkeiten, die Teilhabe und Resilienzförderung Betroffener zu verbessern.

In Pro- und Contra-Debatten werden die Themen „Normalisierung oder Optimierung als Therapieziel – Allmachtsphantasien oder das Leben als Start-up?“, „Big data – Hype oder Riesenchance für die KJP?“, „Psychoelektronik – wozu noch echte Therapeuten?“, „Eigenbestimmung statt Zwang? Das Oszillieren der Kinder- und Jugendpsychiatrie“ und „Leitlinien: Sinn oder Unsinn?“ kontrovers diskutiert.

In kurzweiligen Vorträgen werden sieben Referenten beim „Science Slam“ ihr jeweiliges Thema unterhaltsam aufbereiten. Spezielle Schüler-Lehrer-Veranstaltungen finden zu den Themen Sucht und Suchtprävention, Aggressives Verhalten und Nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten statt.

In bewährter Weise wird es ausgewählte Fortbildungskurse geben, in denen in Kleingruppen von maximal 25 Teilnehmern auf der Basis des aktuellen Forschungswissens zentrale Handlungsstrategien für die Diagnostik und Therapie häufiger Störungen im Kindes- und Jugendalter dargestellt werden. In den klinischen Praxisseminaren zu spezifischen therapeutischen Interventionen wird der Fokus auf die klinisch-praktische Anwendbarkeit der vorgestellten Themen gerichtet, in weiteren Praxisseminaren werden Tutorials zu Forschungsmethoden, zum Paper und Grant Writing sowie zu Fragen der Karriereplanung angeboten.

Wir hoffen, Ihnen mit einem international und interdisziplinär ausgerichteten wissenschaftlichen Programm ebenso wie mit den interaktiv ausgerichteten Lunch-Symposien einen interessanten und abwechslungsreichen Kongress bieten zu können, der einen intensiven, impulsgebenden Austausch von Wissenschaft und klinischer Praxis, der Kinder- und Jugendpsychiatrie mit ihren Nachbardisziplinen, den Institutionen von Jugend- und Sozialhilfe, den Einrichtungen des Gesundheitswesens, den Selbsthilfeverbänden und der Politik ermöglicht. Detaillierte Informationen finden Sie auf der Kongress-Homepage (http://www.dgkjp-kongress.de), ab Mitte April steht auch die Kongress-App zum Download für Sie bereit.

Ein attraktives Rahmenprogramm, u. a. mit dem Gesellschaftsabend im Kulturzentrum „Alte Feuerwache“, wird viel Raum für den kollegialen Austausch geben. Zudem hat die Universitäts- und Quadratestadt Mannheim mit dem zweitgrößten Barockschloss Europas, der neuen Kunsthalle, den Reiss-Engelhorn-Museen, dem Nationaltheater und dem Technoseum kulturell einiges zu bieten.

Wir freuen uns auf Ihre aktive Mitgestaltung des Kongresses und hoffen sehr, Sie im April 2019 in Mannheim begrüßen zu dürfen.

Prof. Dr. Dr. Tobias Banaschewski, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters und Stellvertretender Direktor des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI), J 5, 68159 Mannheim, Deutschland, E-Mail