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Open AccessThemenschwerpunkt

Deutsche Suchthilfestatistik 2009

Ein Überblick der wichtigsten Ergebnisse

Published Online:https://doi.org/10.1024/0939-5911.a000148

Abstract

Fragestellung: Darstellung von Behandlungs- und Patientenmerkmalen ambulanter und stationärer Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe in Deutschland für das Jahr 2009. Methodik: Die Auswertung basiert auf aggregierten Daten von N = 936 (779 ambulanten und 157 stationären) Einrichtungen, die sich im Berichtsjahr 2009 an der DSHS beteiligt und 316.075 Betreuungen in ambulanten und 38.618 Behandlungen in stationären Einrichtungen dokumentiert haben. Voraussetzung für die Teilnahme der Einrichtungen an der DSHS ist eine Dokumentation der Arbeit entsprechend der Vorgaben des KDS (Deutscher Kerndatensatz). Auf der Grundlage des am IFT geführten Registers der Facheinrichtungen der Suchtkrankenhilfe in Deutschland kann für den ambulanten Bereich eine Erreichungsquote von 69 bis 74 % angenommen werden, für den stationären Bereich von 43 bis 48 %. Ergebnisse: Wie bereits in den Vorjahren stellen sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich Patienten mit Störungen aufgrund des Konsums von Alkohol (ambulant 56 %, stationär 75 % der Betreuungen), Opioiden (ambulant 18 %, stationär 9 % ) und Cannabis (ambulant 14 %, stationär 5 %) die drei größten Hauptdiagnosegruppen. Männer weisen dabei hinsichtlich der Zahl der Betreuungen und Behandlungen wesentlich höhere Anteile bei (fast) allen Hauptdiagnosen auf. Die durchschnittlichen Behandlungsdauern sind für alle Hauptdiagnosegruppen im ambulanten Bereich länger (m = 168 [Pathologisches Glücksspiel, PG] – 336 [Alkohol, Opioide] Tage mittlere Behandlungsdauer) als im stationären Bereich (m = 78 [PG] – 112 [Stimulantien] Tage). Der Anteil planmäßiger Beender ist vor allem bei Patienten mit primär Alkohol-bezogenen Störungen oder pathologischem Glücksspiel in stationären Einrichtungen deutlich höher als in der ambulanten Versorgung. Bei Opioid-, Cannabis- und Stimulantienkonsumenten gibt es keine vergleichbar gravierenden Unterschiede. Sowohl in den ambulanten als auch in den stationären Einrichtungen kamen über 80 % (ambulant) bzw. 92 % (stationär) der Personen mit einem planmäßigen Betreuungs-/Behandlungsende auch zu einem positiven Gesamtergebnis der durchgeführten Intervention.

Annual German Addiction Treatment Statistics 2009 – An Overview on Most Relevant Results

Aim: To report 2009 treatment and patient characteristics from German out- and inpatient substance-abuse treatment facilities. Methods: The analysis is based on aggregated data of N = 1.019 (813 outpatient and 236 inpatient) facilities, that participated in the Annual German addiction treatment statistics (DSHS) 2009 and that documented 316.075 treatments in outpatient and 38.618 treatments in inpatient facilities. To participate in DSHS the facilities have to record their measures according to the KDS (German Core Data Set). Based on the central register of treatment facilities for substance use disorders which has been maintained by the IFT the coverage rate for outpatient treatment is 69 % to 74 % , for inpatient treatment 43 % to 48 %. Results: As in the preceding years patients with alcohol- (outpatient 56 %, inpatient 75 %), opioid- (outpatient 18 %, inpatient 9 % ) and cannabis-related disorders (outpatient 14 %, inpatient 5 %) represented the largest treatment groups. There is a considerable higher rate of male patients in treatment. The average treatment duration is longer in outpatient facilities (m = 168 [pathological gambling] – 336 [alcohol, opioids] days) as in inpatient facilities (m = 78 [path. gambling] – 112 [stimulants] days).Patients in inpatient treatment with alcohol-related disorders or disorders due to pathological gambling achieved a higher rate of planned treatment completion as patients in outpatient treatment. Concerning users of opioid, cannabis and stimulants there are no comparable serious differences. Among those who completed their treatment as planned, a positive treatment outcome was achieved by more than 80 % (outpatient) respectively 92 % (inpatient).

Einleitung

Die Daten der bundesweiten Deutschen Suchthilfestatistik (DSHS) werden jährlich von ambulanten und stationären Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe erhoben. Gegenwärtig beteiligen sich mehr als 1000 Einrichtungen an dieser Berichterstattung. Die Dokumentation und Datenerhebung erfolgt mit dem von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS, 2008) veröffentlichten „Deutschen Kerndatensatz zur Dokumentation im Bereich der Suchtkrankenhilfe“ (KDS; das Manual ist verfügbar unter: www.dhs.de), der seit 2007 in einer überarbeiteten und aktualisierten Form vorliegt. Im Rahmen des KDS werden sowohl grundlegende Daten der dokumentierenden Einrichtung (z. B. Leistungsangebote der Einrichtung, Mitarbeiterstruktur) als auch umfangreiche Informationen zu den betreuten Personen erfasst (diagnostische und soziodemographische Merkmale, anamnestische Daten, Informationen zu Behandlungsverlauf und –ergebnissen). Ein ausführlicher Bericht des Datenjahres 2009, der die in diesem Beitrag nur kursorisch berichteten Ergebnisse umfassend darstellt (Steppan, Künzel & Pfeiffer-Gerschel, 2010), sowie die den Auswertungen zugrunde liegenden Tabellenbände sind für die Öffentlichkeit zum Download unter www.suchthilfestatistik.de verfügbar. Neben der wiederholten querschnittlichen Untersuchung von Daten, die Gegenstand dieses Beitrags ist, stellt die Analyse von Veränderungen über die Zeit (Trends) eine wichtige Aufgabe der DSHS dar. Zwei weitere Beiträge in diesem Heft befassen sich daher ausführlich mit Veränderungen am Beispiel von Patienten mit Alkohol- bzw. Cannabis-bezogenen Störungen (Kipke Steppan & Pfeiffer-Gerschel, 2011; Steppan & Pfeiffer-Gerschel, 2011).

Methodik

Alle Einrichtungen der ambulanten und stationären Suchtkrankenhilfe, die ihre Arbeit entsprechend der Vorgaben des KDS mit einer geeigneten Software dokumentieren und in aggregierter Form für die bundesweite Auswertung zur Verfügung stellen, können an der DSHS teilnehmen. Die Ergebnisse der Jahresauswertungen werden jährlich in Form von Tabellenbänden und Jahresberichten veröffentlicht (für eine ausführliche Darstellung der Erhebungsmethodik der DSHS vgl. Bauer, Sonntag, Hildebrand, Bühringer & Kraus, 2009). Die diagnostischen Informationen zu den in den Einrichtungen betreuten und behandelten Personen beruhen auf der internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10) der Weltgesundheitsorganisation (WHO; Dilling, Mombour & Schmidt, 2009). Die Hauptdiagnose orientiert sich an dem für den jeweiligen Klienten/Patienten und dem für den jeweiligen Betreuungs-/Behandlungsfall primären Problem. Darüber hinaus erlaubt der KDS die Vergabe weiterer Diagnosen, um substanzbezogene Mehrfachdiagnosen oder polyvalente Konsummuster abzubilden. Die Vergabe der substanzbezogenen Diagnosen in den an der DSHS teilnehmenden Einrichtungen erfolgt auf Basis unterschiedlicher Herangehensweisen, die sowohl substanzübergreifende als auch –spezifische Verfahren beinhalten. Untersuchungen zur Diagnosevalidität der in der DSHS dokumentierten Daten liegen allerdings nur vereinzelt vor. Basierend auf den Ergebnissen einer 2007 veröffentlichten Untersuchung zur Validität der im Rahmen der DSHS vergebenen Cannabisdiagnosen kann davon ausgegangen werden, dass die Verwendung der ICD-10 im Rahmen der Basisdokumentation sich insgesamt als brauchbar erweist (Simon & Kraus, 2007).

Die Auswertungen der DSHS, die sich auf den ambulanten Versorgungsbereich beziehen, basieren auf allen Betreuungen, die 2009 entweder begonnen oder beendet worden sind (Bezugsgruppe der „Zugänge/Beender“; N = 190 899/N = 169 685). Dieses Verfahren ermöglicht die Darstellung aktueller Entwicklungen, da die Daten derjenigen Personen, die sich bereits seit Jahren durchgehend in Behandlung befinden, die Datengrundlage nicht verzerren. Einschränkend muss angemerkt werden, dass damit der Gesamtumfang des Betreuungsaufwandes der Einrichtungen im Vergleich zur Gesamtzahl der Betreuungen systematisch unterschätzt wird. Für die Auswertung der stationären Einrichtungen werden nur die Daten derjenigen Patienten berichtet, die 2009 eine Therapie/Behandlung beendet haben (Bezugsgruppe der „Beender“; N = 34 094), da der Bezug auf Entlassjahrgänge im stationären Bereich für Leistungserbringer und -träger die übliche Bezugsgröße darstellt.

Stichprobe

Die der DSHS zugrunde liegende Stichprobe beruht auf den Angaben von N = 1019 Einrichtungen, die sich im Berichtsjahr 2009 an der DSHS beteiligt und 316 075 Betreuungen in ambulanten und 38 618 Behandlungen in stationären Einrichtungen dokumentiert haben. Die Gesamtzahl der Betreuungen setzt sich aus Übernahmen aus dem Jahr 2008, Neuzugängen des Jahres 2009, im Jahr 2009 beendeten Betreuungen/Behandlungen und Übernahmen in das Jahr 2010 zusammen. Im Gegensatz zu allen nachfolgenden Analysen sind in diesen Angaben auch noch jene Betreuungsepisoden enthalten, die nicht aufgrund einer eigenen Problematik, sondern aufgrund der Suchtproblematik eines Angehörigen oder anderer Bezugspersonen durchgeführt wurden (nur im ambulanten Bereich). Für die jährlichen Analysen der DSHS (so genannte „Hauptauswertungen“) werden die Auswertungen für die Beratungs- und/oder Behandlungsstellen sowie Fach- und Institutsambulanzen (N = 779, 2008: N = 753) zusammenfassend als „ambulante“ Einrichtungen definiert1. In die zusammenfassende „stationäre“ Auswertung gehen die Daten aus teilstationären und stationären Rehabilitationseinrichtungen sowie den Adaptionseinrichtungen ein (N = 157; 2008: N = 131) ein. Diese Zusammenfassungen in „ambulant“ und „stationär“ gewährleisten eine relativ hohe interne Datenhomogenität der beiden Gruppen. Zur Vereinfachung werden im Folgenden die Begriffe „ambulant“ und „stationär“ entsprechend dieser Definitionen synonym für Daten ausschließlich aus den genannten Einrichtungstypen verwendet. Die vorliegenden Daten bilden einen umfangreichen – aber nicht vollständigen – Ausschnitt des Suchthilfesystems in Deutschland ab. Basierend auf dem am IFT Institut für Therapieforschung geführten Register der Facheinrichtungen der Suchtkrankenhilfe in Deutschland kann für den ambulanten Bereich eine Erreichungsquote von 69 bis 74 % angenommen werden, für den stationären Bereich von 43 bis 48 %. Einschränkend sei darauf hingewiesen, dass die DSHS keine Angaben aus psychiatrischen und allgemeinen Krankenhäusern oder von niedergelassenen ärzten beinhaltet und damit wesentliche Versorgungsbereiche, die Angebote für Menschen mit substanzbezogenen Störungen unterhalten, in der DSHS nicht abgebildet werden.

Einrichtungsmerkmale

Mit einem Anteil von 87 % (ambulant) bzw. 53 % (stationär) befindet sich nach wie vor der überwiegende Teil der Einrichtungen in Trägerschaft der freien Wohlfahrtspflege oder anderer gemeinnütziger Träger. Die anderen Einrichtungen haben öffentlich-rechtliche (ambulant: 9 %, stationär: 15 %), oder – vor allem im stationären Bereich – privatwirtschaftliche Träger (ambulant: 2 %, stationär: 29 %). Die überwiegende Mehrzahl der ambulanten Einrichtungen wendet sich gleichermaßen an Personen mit Problemen im Zusammenhang mit Alkohol, Medikamenten, illegalen Drogen, Tabak, pathologischem Glücksspiel oder – in etwa der Hälfte der Einrichtungen – Essstörungen. Ein etwas anderes Bild zeigt sich in den stationären Einrichtungen, die zu einem deutlich geringeren Anteil Angebote für Konsumenten illegaler Drogen oder pathologische Glücksspieler unterhalten. Im Vergleich zu den ambulanten Angeboten ist im stationären Bereich darüber hinaus eine größere Spezialisierung der jeweiligen Einrichtung auf bestimmte Zielgruppen zu beobachten. An diesen grundsätzlichen Unterschieden der Ausrichtung an bestimmten Zielgruppen der ambulanten und stationären Einrichtungen hat sich seit mehreren Jahren praktisch nichts geändert.

Ausgewählte Merkmale der betreuten/behandelten Personen

Hauptdiagnosen und Alter bei Betreuungs-/Behandlungsbeginn

In Tabelle 1 werden die Verteilungen der Hauptdiagnosen unter den betreuten/behandelten Personen in ambulanten und stationären Einrichtungen dargestellt.

Tabelle 1. Hauptdiagnosen nach Geschlecht in ambulanten und stationären Einrichtungen (2009)

ähnlich wie in den Vorjahren stellen sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich Patienten mit Störungen aufgrund des Konsums von Alkohol, Opioiden und Cannabis die drei größten Hauptdiagnosegruppen (zu den Vorjahren vgl. Hildebrand, Sonntag, Bauer & Bühringer, 2009; Pfeiffer-Gerschel, Steppan, Hildebrand & Wegmann, 2010). Weitere häufige Hauptdiagnosen sind Probleme aufgrund des Konsums von Kokain (bzw. Crack) und Stimulantien sowie pathologisches Glücksspiel.

Insgesamt weisen Männer hinsichtlich der Zahl der Betreuungen und Behandlungen – wie auch in den Vorjahren – wesentlich höhere Anteile bei (fast) allen Hauptdiagnosen auf. Die Rangreihe der Geschlechterverhältnisse reicht im ambulanten Bereich von einem Verhältnis 9:1 bei pathologischen Spielern, 6:1 bei Cannabis und Kokain, 4:1 bei Halluzinogenen bis zu 3:1 bei Alkohol, Opioiden und Stimulantien. Ein leicht umgekehrtes Geschlechterverhältnis findet sich bei Problemen im Umgang mit Sedativa/Hypnotika, bei denen der Anteil der betroffenen Frauen traditionell höher als der der Männer liegt (1,3:1). Die absoluten Fallzahlen sind hier jedoch vergleichsweise gering. Dieses Muster ist im stationären Bereich nahezu identisch, eine wesentliche Ausnahme bilden die pathologischen Glücksspieler, bei denen im stationären Rahmen nochmals deutlich weniger Frauen behandelt werden als Männer (Verhältnis Männer zu Frauen: 15:1).

Das Durchschnittsalter der Patienten variiert erheblich zwischen den Substanzgruppen. Patienten mit Störungen aufgrund des Konsums von Cannabis sind die durchschnittlich jüngsten (Durchschnittsalter ambulant: 24 Jahre; stationär: 27 Jahre), gefolgt von Patienten mit Problemen im Zusammenhang mit Stimulantien (ambulant und stationär: 27 Jahre). Die betreuten Kokainkonsumenten waren im Durchschnitt 32 Jahre alt (ambulant und stationär). Patienten mit einem primären Problem aufgrund des Konsums von Opioiden waren im Schnitt 34 Jahre (ambulant) bzw. 32 Jahre (stationär) alt. Die beiden durchschnittlich ältesten Gruppen sind die der pathologischen Glücksspieler (ambulant: 36 Jahre; stationär: 37 Jahre) bzw. der Alkoholpatienten (ambulant: 43 Jahre, stationär: 45 Jahre). Das mittlere Alter der Patienten ist seit 2007 im Wesentlichen unverändert geblieben.

Substanzbezogene Mehrfachdiagnosen

In der Systematik des KDS werden neben den Hauptdiagnosen auch Einzeldiagnosen für alle Substanzen vergeben, die zusätzlich zur primären Problematik in schädlicher oder abhängiger Weise konsumiert werden. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Rolle polyvalenter Konsummuster stellt die Matrix aus Haupt- und Einzeldiagnosen wichtige versorgungsrelevante Informationen bereit. Bei etwas weniger als einem Drittel (29 %) der ambulant betreuten Patienten mit einer primären Störung aufgrund des Konsums von Alkohol wurde zusätzlich auch eine Tabak-bezogene Störung diagnostiziert, im stationären Segment wurde diese zusätzliche Einzeldiagnose mit 74 % deutlich häufiger vergeben. Es ist allerdings davon auszugehen, dass Tabak-bezogene Störungen in der Suchthilfe (v. a. im ambulanten Bereich) nach wie vor seltener diagnostiziert und dokumentiert werden als sie tatsächlich auftreten. Bei Opioidabhängigen wurden wie bereits in den Vorjahren sowohl in ambulanten als auch stationären Einrichtungen die meisten zusätzlichen substanzbezogenen Störungen diagnostiziert. Bei einem großen Teil dieser Patienten liegen Einzeldiagnosen aufgrund des Konsums von Tabak (ambulant: 44 %, stationär: 87 %), Cannabis (34 %; 65 %), Alkohol (27 %; 56 %), Kokain (25 %; 56 %), Amphetaminen (9 %; 32 %), Benzodiazepinen (15 %; 32 %), MDMA (5 %; 22 %) und LSD (4 %; 16 %) vor. Dies unterstreicht die erhebliche Mehrfachbelastung, der die betreuten und behandelten Personen bereits allein aufgrund des Konsums verschiedener Substanzen unterliegt.

Patienten mit einer primären Alkoholproblematik konsumieren neben Tabak (ambulant: 29 %, stationär: 74 %) vor allem auch Cannabis (6 %; 13 %) in schädlicher oder abhängiger Weise. Bei Patienten mit einer Cannabis-bezogenen Hauptdiagnose wurden vor allem ergänzende Einzeldiagnosen aufgrund des Konsums von Tabak (ambulant: 38 %, stationär: 85 %) und Alkohol (30 %; 64 %) vergeben. Auch Störungen im Zusammenhang mit Amphetaminen (18 %; 52 %), Kokain (11 %; 37 %) und MDMA (8 %; 30 %) sind bei dieser Personengruppe häufig. Einige der primär wegen Cannabiskonsums betreuten Personen konsumieren auch Heroin in diagnostisch relevanter Weise, so dass bei 3 % der ambulant und 13 % der stationär betreuten Cannabispatienten auch ein schädlicher Gebrauch bzw. eine Abhängigkeit von Heroin diagnostiziert wurde. Ein hinsichtlich des Vorliegens weiterer substanzbezogener Störungen dem der Cannabiskonsumenten sehr ähnliches Gebrauchsmuster weisen Patienten mit einer primären Kokainproblematik auf. Es findet sich ein ähnliches Ranking der zusätzlichen Einzeldiagnosen, allerdings wurden bei den Kokainpatienten deutlich häufiger Einzeldiagnosen aufgrund des Konsums von Heroin vergeben (ambulant: 9 %, stationär 33 %). Darüber hinaus spielen bei dieser Patientengruppe auch Einzeldiagnosen aufgrund des Konsums von Benzodiazepinen (5 %; 17 %) eine wichtige Rolle. Bei pathologischen Glücksspielern liegen vor allem zusätzliche Einzeldiagnosen aufgrund des Konsums von Alkohol (ambulant 11 %, stationär 35 %), Tabak (21 %; 80 %) und Cannabis (4 %; 25 %) vor. Immerhin 1 % der ambulanten und 13 % der stationären pathologischen Glücksspieler konsumierten Kokain in einer Weise, die zu der Vergabe einer entsprechenden Diagnose geführt hat. Insgesamt (über alle diagnostischen Gruppen) sind diese dokumentierten substanzbezogenen Mehrfachdiagnosen seit 2007 weitgehend stabil geblieben, so dass in diesem Zeitraum unter der mit dem hier abgebildeten Teil des Hilfesystems in Kontakt stehenden Population nicht von sich deutlich verändernden Konsummustern ausgegangen werden kann.

Beziehungsstatus

Werden die Patientengruppen entlang der vergebenen Hauptdiagnosen betrachtet, ist erwartungsgemäß der Anteil der in festen Beziehungen lebenden Personen unter den (im Vergleich zu den Patienten anderer Hauptdiagnosegruppen) jungen Cannabispatienten vergleichsweise gering und macht nur etwa ein Drittel dieser Gruppe aus (ambulant: 33 %; stationär: 30 %). Am häufigsten in festen Beziehungen leben (sowohl ambulant als auch stationär) Patienten mit primären Problemen im Zusammenhang mit pathologischem Glücksspiel (ambulant: 54 %; stationär: 45 %), gefolgt von Alkoholpatienten (48 %; 45 %). Nach wie vor ist ein erheblicher Teil der betreuten und behandelten Personen nahezu aller Hauptdiagnosegruppen alleinstehend. Unter den Patienten mit einer primären Alkohol-, Opioid- oder Kokainproblematik trifft dies auf etwa jeden zweiten Betreuten zu. Unter den stationär Behandelten sind die Anteile der Alleinstehenden im Vergleich zum ambulanten Segment durchwegs höher. Da die Cannabispatienten zum Teil noch sehr jung sind, ist davon auszugehen, dass sie zwar nicht in fester Partnerschaft aber dennoch häufig in festen sozialen Bezügen (v. a. Familie) leben. Der Beziehungsstatus der untersuchten Patientengruppen ist im zeitlichen Verlauf seit 2007 nahezu unverändert geblieben.

Berufliche Integration

In Verbindung mit anderen Indikatoren wie z. B. den Informationen zum Beziehungsstatus liefert die berufliche Integration ergänzende Hinweise zum Grad der sozialen Exklusion der behandelten Personengruppen. Der höchste Anteil erwerbsloser Personen findet sich unter den betreuten Opioidkonsumenten, gefolgt von Patienten mit primären Alkoholproblemen und Kokainkonsumenten (Tabelle 2). Unter den betreuten Konsumenten mit einem primären Problem im Zusammenhang mit dem Konsum von Stimulantien und Cannabis sind die Vergleichswerte etwas geringer, wobei diese Angaben mit dem Alter der Betroffenen im Zusammenhang zu sehen sind. So sind die Anteile der Schüler unter den Konsumenten von Cannabis und Stimulantien höher als bei den anderen Hauptdiagnosegruppen.

Tabelle 2. Berufliche Integration nach Hauptdiagnosen in ambulanten und stationären Einrichtungen (2009)

Die niedrigste Quote Erwerbsloser findet sich in der Gruppe der pathologischen Glücksspieler. Im zeitlichen Verlauf seit 2007 ist der Anteil der Erwerbslosen bei den illegalen Drogen (Opiate, Cannabis, Kokain, Stimulantien) und unter pathologischen Glücksspielern leicht gestiegen (Maximalwert ambulant: Pathologisches Spielen + 5 %; stationär: Stimulantien + 9 %)

Wohnsituation

Unabhängig von der Hauptdiagnose zeigt eine Analyse der Wohnsituation der Betroffenen, dass der überwiegende Anteil der betreuten und behandelten Personen selbständig wohnt. Ein weiterer relevanter Anteil der Patienten wohnt bei Dritten wie z. B. der Familie oder Freunden. Bei einigen Störungsgruppen (v. a. bei den illegalen Substanzen) entfällt ein nicht unerheblicher Anteil auf Personen, die in Justizvollzugsanstalten untergebracht sind (Tabelle 3). Hinsichtlich der Wohnsituation zeigen sich markante Unterschiede zwischen den Hauptdiagnosegruppen. Bei selbständigem Wohnen, der Unterbringung in einer Justizvollzugsanstalt und dem Aufenthalt in Fachkliniken gibt es Unterschiede zwischen den Hauptdiagnosegruppen insbesondere entlang der Achse illegaler vs. legaler Substanzen: Patienten mit den Hauptdiagnosen Alkohol und pathologisches Glücksspiel wohnen öfter selbständig als Patienten mit der Hauptdiagnose Opioide, Cannabis, Kokain und Stimulantien.

Tabelle 3. Wohnsituation nach Hauptdiagnosen in ambulanten und stationären Einrichtungen (2009)

Patienten mit Störungen aufgrund des Konsums von Alkohol oder pathologischem Glücksspiel sind darüber hinaus auch seltener in Justizvollzugsanstalten untergebracht als Patienten mit einer primären Drogenproblematik (Hauptdiagnosen: Opiode, Cannabis, Stimulantien und Kokain). Bei Eltern, Freunden und Verwandten wohnen vor allem Patienten mit den Hauptdiagnosen Stimulantien und Cannabis, bedingt vermutlich durch das im Schnitt jüngere Alter dieser Patienten. Dies zeigt sich auch darin, dass die im Schnitt älteste Patientengruppe (mit Alkohol-bezogenen Störungen) am seltensten bei anderen Personen lebt. 1,4 % (n = 1746) der ambulant und 1,7 % (n = 528) der stationär betreuten Personen waren vor Aufnahme der Betreuung obdachlos (ohne Wohnung) oder in Notunterkünften untergebracht, d. h. sie lebten in sehr prekären Wohnsituationen. Zuvor in Übergangswohnheimen lebten im ambulanten Bereich 1,6 % (n = 1978) und im stationären Bereich 1,7 % (n = 527) der Patienten.

Behandlungsauflagen

Die überwiegende Mehrheit der ambulant und stationär betreuten bzw. behandelten Personen hat keinerlei Auflagen, die sie zur Aufnahme einer Betreuung oder Behandlung verpflichten. Da Behandlungsauflagen häufig im Zusammenhang mit gerichtlichen Verfahren aufgrund des Konsums illegaler Substanzen stehen, finden sich gerichtliche Auflagen insgesamt (Summe aus Auflagen im Zusammenhang mit Verstößen gegen das BtMG und anderen strafrechtlichen Grundlagen) seltener in Verbindung mit Alkohol-bezogenen Störungen und pathologischem Glücksspiel (Tabelle 4). Bei Patienten mit Hauptdiagnosen aufgrund des Konsums illegaler Drogen werden insgesamt deutlich häufiger gerichtliche Auflagen (v. a. im Zusammenhang mit dem BtMG) angegeben.

Tabelle 4. Behandlungsauflagen nach Hauptdiagnosen in ambulanten und stationären Einrichtungen (2009)

Der Anteil gerichtlicher Behandlungsauflagen ist unter den Patienten im stationären Segment insgesamt höher als im ambulanten Bereich. So weist fast jeder zweite Patient mit einer primären Störung aufgrund des Konsums von Opioiden oder Kokain eine Behandlungsauflage auf, bei Stimulantien mehr als jeder Dritte und etwas mehr als ein Viertel der wegen Cannabiskonsums behandelten Patienten. Im ambulanten Bereich ist der Anteil an Klienten mit gerichtlichen Auflagen unter den Personen mit einer primären Kokainproblematik am höchsten, mit einigem Abstand gefolgt von Personen mit Cannabis- und Opioid-bezogenen Störungen. Der Anteil von Personen, die Auflagen nach dem Unterbringungsgesetz aufweisen, also wegen Selbst- oder Fremdgefährdung auffällig wurden, liegt für alle Substanzen im ambulanten und stationären Bereich unter 1 %.

Durchgeführte und dokumentierte Maßnahmen

Im ambulanten Bereich stellt die ambulante Suchtberatung die mit Abstand am häufigsten durchgeführte Maßnahme bei allen Hauptdiagnosegruppen dar (durchgängig > 85 %; Ausnahme: Opiode; Tabelle 5). Ein wesentlich kleinerer – aber relevanter – Anteil entfällt insbesondere bei den Personen mit Alkohol-bezogenen Störungen und pathologischen Glücksspielern auf ambulante Entwöhnungsbehandlungen. Ein großer Teil der ambulant betreuten Opioidabhängigen wird im Rahmen einer psychosozialen Begleitbetreuung bei Substitution in den ambulanten Einrichtungen betreut. Sozialtherapeutische Maßnahmen spielen im ambulanten Bereich lediglich bei Kokain eine nennenswerte Rolle.

Tabelle 5. Ausgewählte Maßnahmen nach Hauptdiagnosen in ambulanten und stationären Einrichtungen (2009)

Im stationären Bereich entfällt störungsunabhängig der größte Teil der durchgeführten Maßnahmen auf die stationäre Entwöhnungsbehandlung (bei allen Substanzen > 77 %). Bei allen Diagnosegruppen (außer pathologischen Glücksspielern) erhält darüber hinaus mehr als jeder fünfte stationär behandelte Patient auch eine psychotherapeutische Behandlung. Von Bedeutung im stationären Bereich sind außerdem Adaptationsbehandlungen und stationäre sozialtherapeutische Maßnahmen, die jedoch vorrangig bei Störungen im Zusammenhang mit illegalen Substanzen zur Anwendung kommen.

Behandlungsdauer

Die durchschnittlichen Behandlungsdauern sind für alle Hauptdiagnosegruppen im ambulanten Bereich länger (m = 168 [Pathologisches Glücksspiel, PG] – 336 [Alkohol, Opioide] Tage mittlere Behandlungsdauer) als im stationären Bereich (m = 78 [PG] – 112 [Stimulantien] Tage). Dabei zeigen sich im ambulanten Bereich nur wenige Unterschiede zwischen den einzelnen Substanzen, wobei der Anteil der über einen Zeitraum von mehr als 24 Monaten betreuten Personen in der Hauptdiagnosegruppe Opioide deutlich größer ist als bei allen anderen Gruppen (siehe Abbildung 1 und Abbildung 2).

Abbildung 1. Behandlungsdauer nach Hauptdiagnosen in ambulanten Einrichtungen (Anzahl der Betreuungen, Mittelwert in Tagen; N = 743 Einrichtungen; unbekannt: 5,3 %; 2009).
Abbildung 2. Behandlungsdauer nach Hauptdiagnosen in stationären Einrichtungen (Anzahl der Betreuungen, Mittelwert in Tagen; N = 157 Einrichtungen; unbekannt: 1,0 %; 2009).

Im stationären Bereich zeigt sich eine gewisse Differenzierung der Behandlungsdauern zwischen den Konsumenten illegaler Substanzen und Alkohol bzw. pathologischem Glücksspiel. Die beiden letztgenannten Patientengruppen weisen die kürzesten Behandlungsdauern auf, wobei in beiden Gruppen nahezu keine Behandlung länger als sechs Monate dauerte. Im Gegensatz dazu dauerte bei etwa 15 – 20 % aller Patienten mit primärer Drogenproblematik die stationäre Behandlung bis zu einem Jahr. Die durchschnittlichen Behandlungsdauern haben sich seit 2007 praktisch nicht verändert. Eine Ausnahme stellen die Anteile der sechs- bis 12-monatigen Betreuungen von Patienten mit Cannabis-bezogenen Störungen im stationären Bereich dar, die leicht zu Gunsten kürzerer Betreuungen zurückgegangen sind.

Behandlungserfolg

Als ein Indikator für den Behandlungserfolg wird im Rahmen des KDS durch die Einrichtungsmitarbeiter die Planmäßigkeit der Beendigung der Betreuung erfasst. Das Manual zum KDS beinhaltet keine Empfehlungen zur standardisierten Erhebung dieser Variable sondern beschränkt sich auf eine Deskription der zu erhebenden Kategorien. Dabei werden reguläre oder auf therapeutische Veranlassung bzw. mit therapeutischem Einverständnis erfolgte vorzeitige Beendigungen der Betreuung/Behandlung oder der planmäßige Wechsel in eine andere Einrichtung als „planmäßige Beendigung“ gewertet. Der Abbruch der Betreuung/Behandlung durch den Patienten, eine disziplinarische Beendigung oder der außerplanmäßige Wechsel in eine andere Einrichtung sowie der Tod des Patienten werden als „unplanmäßige Beendigungen“ betrachtet. Hinsichtlich des Behandlungserfolges zeigen sich auch bei dieser Variable Unterschiede zwischen Alkohol und pathologischem Glücksspiel vs. illegalen Drogen als auch zwischen ambulanten und stationären Einrichtungen. Vor allem bei Patienten mit primär Alkohol-bezogenen Störungen oder pathologischem Glücksspiel ist der Anteil planmäßiger Beender in stationären Einrichtungen deutlich höher als in der ambulanten Versorgung. Bei Opioid-, Cannabis- und Stimulantienkonsumenten gibt es keine vergleichbar gravierenden Unterschiede zwischen ambulanter und stationärer Versorgung (Tabelle 6).

Tabelle 6. Art der Beendigung in ambulanten und stationären Einrichtungen

Behandlungen wegen primärer Kokainprobleme wurden stationär vor allem aufgrund vorzeitiger Abbrüche durch die Patienten und disziplinarischer Maßnahmen häufiger unplanmäßig beendet als Betreuungen in ambulanten Einrichtungen. Bei Opioidkonsumenten kam es am häufigsten zu unplanmäßigen Beendigungen, gefolgt von Patienten mit primärem Konsum von Stimulantien, Cannabis und Kokain. Bessere Ergebnisse zeigten sich bei Patienten mit primär Alkohol-bezogenen Störungen. ähnliche Ergebnisse lieferte die DSHS auch für die Berichtsjahre 2007 (Bauer, Hildebrand, Wegmann & Sonntag, 2009) und 2008 (Pfeiffer-Gerschel et al., 2010). Bei pathologischen Glücksspielern zeigte sich eine Diskrepanz zwischen ambulant und stationär betreuten Patienten, da hier die niedrigste Rate unplanmäßiger Beendigungen im stationären Bereich einem hohen Anteil unplanmäßiger Beendigungen im ambulanten Bereich gegenübersteht.

Hinsichtlich des Erfolgs der Behandlung wird in der DSHS zwischen einem positiven („erfolgreich“ bzw. „gebessert“) und einem negativen Ergebnis („unverändert“, „verschlechtert“) der Intervention differenziert (für eine Definition der Begriffe vgl. das Manual zum KDS: DHS, 2008). Wie die Angabe zum Beendigungsstatus erfolgt auch die Beurteilung des Behandlungserfolgs durch die behandelnden Einrichtungsmitarbeiter, ohne, dass der KDS neben der Deskription der zu erhebenden Kategorien weitere Empfehlungen für eine standardisierte Erhebung dieser Information beinhaltet. Die Datenerhebung und Berichterstattung zu katamnestischen Ergebnissen der Behandlungen ist nicht Gegenstand der bundesweiten DSHS. Es liegt neben den Kerndatensätzen zur Beschreibung von Einrichtungen (KDS-E) und Klienten/Patienten (KDS-K) auch ein Kerndatensatz Katamnese (KDS-Kat) vor, dessen Verwendung durch die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Suchthilfestatistik und den Fachausschuss Statistik der DHS empfohlen wird. Die in Anlehnung an den KDS-Kat erhobenen Daten werden im Rahmen der DSHS aber weder zentral zusammengeführt noch ausgewertet. Einzelne Einrichtungen, Träger oder Verbände veröffentlichen immer wieder (und z. T. regelmäßig) Ergebnisse eigener katamnestischer Untersuchungen (v. a. stationärer Behandlungen), die sich neben dem KDS auch z. B. an den „Standards zur Durchführung von Katamnesen bei Abhängigen“ der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DGSS) (1985) orientieren (z. B. Missel, Schneider, Bachmeier, Brenner et al., 2011; Missel, Schneider, Bachmeier, Funke et al., 2011).

Bei globaler Betrachtung über alle Hauptdiagnosegruppen zeigt sich, dass eine planmäßige Beendigung der Therapie mit einem höheren Behandlungserfolg assoziiert ist2, während unplanmäßige Beendigungen mit einem niedrigeren Behandlungserfolg verknüpft sind (Tabelle 7).

Tabelle 7. Beratungs-/ Behandlungsergebnisse in ambulanten und stationären Einrichtungen (2009)

Sowohl in den ambulanten als auch in den stationären Einrichtungen kamen über 80 % (ambulant) bzw. 92 % (stationär) der Personen mit einem planmäßigen Betreuungs-/Behandlungsende auch zu einem positiven Gesamtergebnis der durchgeführten Intervention. Wurde die Betreuung bzw. Behandlung unplanmäßig beendet, reduzierte sich dieser Anteil auf etwa ein Drittel (33 %) der ambulanten und ein Viertel (25 %) der stationären Patienten. Im zeitlichen Verlauf erwies sich der Behandlungserfolg seit 2007 als sehr stabil.

Deklaration möglicher Interessenkonflikte

Es bestehen keinerlei Interessenkonflikte im Zusammenhang mit der Erstellung dieser Publikation.

Tim Pfeiffer-Gerschel

1971 in Hamburg geboren

1991 – 1998 Studium der Psychologie in Würzburg

1998 – 2001 IFT München

2002 – 2006 Psychiatrische Universitätsklinik der LMU München, Promotion

Seit 2007 Leiter der DBDD und der Arbeitsgruppe Klinische Epidemiologie und Monitoring am IFT München

1In einigen Fällen gehen in die Auswertungen der Beratungs- und/oder Behandlungsstellen, Fach- und Institutsambulanzen auch Informationen aus niedrigschwelligen Angeboten und externen Diensten zur Beratung/Behandlung im Strafvollzug mit ein. Daher kommt es hier im Vergleich zu einem auf der reinen Addition der Einzelangaben der Einrichtungstypen beruhenden Ergebnis zu Abweichungen.

2Anzumerken ist, dass Beratungs- und Behandlungsergebnisse für Personen mit opioid-bezogenen Störungen mitunter deshalb schlechter bewertet werden, weil im Falle einer Substitutionsbehandlung der KDS gegenwärtig auch bei stabiler Substitution keine Codierung als „erfolgreich“ gestattet.

Literatur

  • Bauer, C. , Hildebrand, A. , Wegmann, L. , Sonntag, D. (2009). Patienten mit alkoholbezogenen Störungen: Analyse soziodemographischer und behandlungsbezogener Daten der Deutschen Suchthilfestatistik 2007. SUCHT, 55 (Sonderheft 1), 35 – 42. First citation in articleLinkGoogle Scholar

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Das Projekt „Deutsche Suchthilfestatistik“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Gesundheit gefördert. Unser Dank gilt auch den teilnehmenden Klienten und Einrichtungen sowie den Mitgliedern des Fachbeirats Suchthilfestatistik (E. Ewers, R. Gaßmann, A. Koch, P. Missel, R. Walter –Hamann, T. Wessel).

Tim Pfeiffer-Gerschel, IFT Institut für Therapieforschung, Parzivalstr. 25, DE-80804 München, Tel.: + 49 (0) 89 – 36 08 04 40, Fax: + 49 (0) 89 – 36 08 04 49, E-Mail: