Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten (DESK 3-6)
Abstract
Zusammenfassung. Zur Früherkennung entwicklungsgefährdeter Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren wurde das Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten (DESK 3-6) entwickelt. Bei der Konstruktion des DESK 3-6 standen die Praktikabilität des Verfahrens im Kindergarten und die Sicherstellung einer zuverlässigen Beurteilung der Entwicklungsaufgaben durch die Erzieherin im Vordergrund. Das DESK 3-6 besteht aus Beobachtungsbögen für 3-, 4- und 5- und 6-jährige Kinder mit Entwicklungsaufgaben zur Feinmotorik, Grobmotorik, Sprache und Kognition und zur Sozialen Entwicklung. Die Entwicklungsaufgaben werden entweder als Beobachtungsaufgaben, die die Erzieherin aufgrund ihrer Alltagsbeobachtungen des Kindes zuverlässig beurteilen kann, oder als Durchführungsaufgaben, die von der Erzieherin gezielt zu überprüfen sind, vorgegeben. Im Rahmen der Normierungsstudie an 1639 Kindergartenkindern zeigte sich, dass das DESK 3-6 bei Erzieherinnen und Eltern auf eine hohe Akzeptanz trifft und gut in den Kindergartenalltag integriert werden kann. Erste Hinweise auf die Validität des DESK 3-6 sind darin zu sehen, dass das Verfahren zwischen Kindern, die nach Beurteilung ihrer Erzieherin in ihrer Entwicklung auffällig sind, und Kindern, die eine zusätzliche Förderung erhalten, differenziert.
Abstract. The Dortmund Preschool Developmental Screening (DESK 3-6) has been developed for the early diagnosis of developmental risk in 3- to 6-year-olds. Two main goals in its construction were to ensure ease of application in preschools and reliable ratings of developmental tasks by preschool teachers. The screening is available in three different versions for 3-, 4-, and 5- and 6-year-olds. Each version contains developmental items covering four domains (fine-motor development, gross-motor development, language and cognition, social development) that the majority of children who are developing normally can master at this age. Items are either observation tasks that preschool teachers can judge reliably through their daily contact with the child, or implementation tasks that the teacher has to carry out actively. Implementation tasks are embedded within a play action framework that allows teachers to test them in groups of children. Our study with 1639 preschoolers showed that the DESK 3-6 was well-received by both preschool teachers and parents and was easy to integrate into daily preschool routines. First indications regarding its validity are that it discriminated between children whose development was at risk according to preschool teachers and children already receiving an additional intervention.
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