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Free AccessNachrichten

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Verhaltenstherapie (KJPVT)

    Published Online:https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000368

    Klimaresolution

    Die KJPVT als Mitglied im Gesprächskreis II (36 Berufs- und Fachverbände der Psychologischen Psychotherapeut_innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut_innen) unterstützt die Resolution „Ein Beruf verpflichtet: Hilfe bei psychischen Folgen der Klimakrise“. Die Klimakrise beeinflusst sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit. Die Resolution verweist darauf, die professionelle Expertise von Psychotherapeut_innen zur Bewältigung der Klimakrise zu nutzen. Zum einen geht es darum, den Beruf an neue Problemlagen anzupassen. Dazu sollen zukünftig mehr umwelt- und klimapsychologische Inhalte angeboten und über neue Konzepte und aktuelle Forschungsergebnisse informiert werden. Auch möchte der GK-II über individuelle und gesellschaftliche Verarbeitungsprozesse aufklären, die eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Klimawandel verhindern. Dazu werden die Verbände auch ihr eigenes Handeln kritisch hinterfragen, z. B. im Bereich der nachhaltigen Praxis. Zum anderen geht es darum, die Klimakrise individuell und gesellschaftlich zu bewältigen. Dabei wird darauf verwiesen, dass Psychotherapeut_innen in der Begleitung von konflikthaften Prozessen geschult sind und bei der Bewältigung sich verändernder Lebensbedingungen unterstützen können. Es kommt daher dem Berufsstand eine besondere Verantwortung zu, sich aktiv in die individuelle und gesellschaftliche Bewältigung der Klimakrise einzubringen. Psychotherapeut_innen können dabei helfen, dass die Auseinandersetzung mit der Klimakrise nicht zur Überforderung wird, sondern zu einem sachlich angemessenen Verhalten führt. Das Engagement von Psychotherapeut_innen ist nicht nur politisch, sondern auch berufsethisch geboten.

    Zum Einfluss der Klimakrise auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wird auf den Artikel von Peter und van Bronswijk (2021) verwiesen. Dieser zeigt auf, dass Kinder eine Risikogruppe darstellen, da sie auf den Umgang mit Krisen und einschneidenden Umweltveränderungen nicht vorbereitet sowie von Erwachsenen abhängig sind. Betrachtet man die Corona-Pandemie als Umweltkrise sind die psychischen Folgen bei Kindern und Jugendlichen klar ersichtlich (Ravens-Sieberer, Kaman, Otto et al., 2021), insbesondere für gesellschaftlich benachteiligte Kinder und Jugendliche (Ravens-Sieberer, Kaman, Erhart et al., 2021).

    Deutscher Psychotherapiekongress

    Vom 07. bis 11. Juni 2022 findet der erste Deutsche Psychotherapiekongress, ausgerichtet von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie e.V. (Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie) und Unith e.V. – Universitäre Aus- und Weiterbildung in Psychotherapie – unter dem Motto „Vielfalt, Innovation und Evidenz“ in Berlin statt. Der Kongress hat sich zum Ziel gesetzt, eine enge Verknüpfung aus Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft und somit einen weitreichenden Austausch zu ermöglichen. Erstmalig sind so speziell für den Bereich der Kinder und Jugendlichen diese selbst gefragt, eigene Fragen und Wünsche an Vertreter_innen unserer Profession zu richten. In einer Podiumsdiskussion mit Teilnehmer_innen aus Wissenschaft, Praxis und Politik am 10. Juni werden diese Fragen dann in einem offenen Format vor Ort sowie per Livestream für Kinder, Jugendliche und Familien beantwortet. Beteiligen Sie sich an dem Aufruf, Fragen von Kindern und Jugendlichen zu sammeln (per Mail an ).

    Des Weiteren gibt es ein wissenschaftliches Programm mit neuesten Befunden über die Lebensspanne (08. bis 10. Juni) sowie verfahrensübergreifende Workshopformate (11. Juni). Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage (https://deutscher-psychotherapie-kongress.de/).

    Save-the-date: 5. KJPVT Kongress: 5./6. Mai 2023

    Literatur

    • Psychotherapieverbände Gesprächskreis, II (GK-II). (2021). Resolution. Verfügbar unter: https://tinyurl.com/gk2-klima Google Scholar

    • Peter, F. & van Bronswijk, K. (2021). Die Klimakrise als Krise der psychischen Gesundheit für Kinder und Jugendliche. Pädiatrische Allergologie, 03, 59 – 64. https://www.allum.de/sites/default/files/klimakrise-kindergesundheit.pdf Google Scholar

    • Ravens-Sieberer, U., Kaman, A., Otto, C., Adedeji, A., Napp, A.-K., Becker, M. et al. (2021). Seelische Gesundheit und psychische Belastungen von Kindern und Jugendlichen in der ersten Welle der COVID-19-Pandemie – Ergebnisse der COPSY-Studie. Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, 64, 1512 – 1521. https://doi.org/10.1007/s00103-021-03291-3 CrossrefGoogle Scholar

    • Ravens-Sieberer, U., Kaman, A., Erhart, M., Devine, J., Schlack, R. & Otto, C. (2021). Impact of the COVID-19 pandemic on quality of life and mental health in children and adolescents in Germany. European Child & Adolescent Psychiatry. https://doi.org/10.1007/s00787-021-01726-5 Google Scholar