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Originalia

Veränderte Aufmerksamkeit unter dem Benzodiazepin Lorazepam

Published Online:https://doi.org/10.1024//1016-264X.14.2.89

Zusammenfassung: Aus der klinischen Praxis und einigen experimentellen Studien ergaben sich Hinweise, dass unter dem Einfluss von Benzodiazepinen Einschränkungen der Aufmerksamkeit auftreten können. In der vorliegenden Studie wurde der Frage nachgegangen, welche Komponenten der Aufmerksamkeit durch die Wirkung von Lorazepam beeinträchtigt werden. In einer placebo-kontrollierten Doppel-Blind-Studie mit 20 gesunden Probanden wurden folgende funktionelle Komponenten der Aufmerksamkeit 3 Stunden nach Einnahme von Lorazepam (p.o. 0.02mg/kgKörpergewicht) untersucht: Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit, selektive Aufmerksamkeit, Daueraufmerksamkeit, geteilte Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeitswechsel. Die Reaktions- bzw. Verarbeitungsgeschwindigkeit waren in allen verwendeten Verfahren mit Ausnahme der geteilten Aufmerksamkeit unter der Wirkung von Lorazepam signifikant erniedrigt. Hinsichtlich von Treffer- bzw. Fehlerraten war dagegen kein signifikanter Unterschied zwischen Lorazepam und Placebo zu beobachten. Die Wirkung von Benzodiazepinen scheint wenig selektiv bezüglich der verschiedenen Aufmerksamkeitskomponenten zu sein. Es kommt offenbar nach Benzodiazepin-Einnahme zu einer generalisierten Verlangsamung der Informationsverarbeitung.


Changes in Attention Due to Lorazepam (Benzodiazepine)

Abstract: Clinical evidence and the findings from experimental studies suggest that attention deteriorates under the influence of benzodiazepines. The purpose of the present study was to determine which attentional components are impaired in particular by lorazepam. In a placebo-controlled double-blind study on 20 healthy subjects the following functional components of attention were examined 3 hours after administration of lorazepam (p.o. 0.02mg/kgbody weight): Speed of information processing, selective attention, sustained attention, divided attention and attentional switching processes. In each test applied except in “divided attention” the reaction or processing time was significantly longer after lorazepam than after placebo. In contrast, no significant difference between lorazepam and placebo was observed for the rate of hits and errors. Benzodiazepines appear to act little selectively on the different attentional components and, instead, lead to a general slowing of the information processing.

References